Lade Inhalte...
  • NEWSLETTER
  • ABO / EPAPER
  • Lade Login-Box ...
    Anmeldung
    Bitte E-Mail-Adresse eingeben
    Bitte geben Sie Ihre E-Mail-Adresse oder Ihren nachrichten.at Benutzernamen ein.

gemerkt
merken
teilen

Chaos auf dem Strommarkt: Verbund sperrt fünf Großkraftwerke zu

Von Hermann Neumüller, 15. Mai 2014, 00:05 Uhr
Chaos auf dem Strommarkt: Verbund sperrt fünf Großkraftwerke zu
Fast neu, aber unrentabel: Das Gaskraftwerk der Energie AG in Timelkam Bild: Energie AG

WIEN/LINZ. Auch Oberösterreichs Stromversorger kaufen lieber zu, als selbst Strom zu erzeugen.

Der Energiekonzern Verbund reagiert als erster österreichischer Stromerzeuger mit drastischen Maßnahmen auf die Situation auf dem europäischen Strommarkt: Fünf Großkraftwerke werden geschlossen, zwei davon endgültig. Unter jenen, die zumindest einige Jahre stillgelegt werden, ist das 2011 in Betrieb gegangene Gaskraftwerk im steirischen Mellach.

Grund für die Schließung sei das Umfeld, der Strommarkt sei aus dem Gleichgewicht gekommen. Wegen der Verzerrungen sei es aktuell nicht wirtschaftlich, thermische Kraftwerke zu betreiben, sagte Verbundchef Wolfgang Anzengruber.

Durchtauchen statt schließen

Die beiden großen oberösterreichischen Stromerzeuger, Energie AG und Linz AG, wollen nicht zu derart drastischen Maßnahmen greifen. "Auch bei uns ist die betriebswirtschaftliche Situation bei den Gaskraftwerken kritisch", sagt Wolfgang Dopf, für Strom zuständiger Vorstand der Linz AG. Die beiden großen Gaskraftwerke, die gleichzeitig auch Fernwärme produzieren, werden über dem Sommer abgestellt.

Eine Schließung komme aber nicht infrage, sagt Dopf. Einerseits brauche man sie zur Fernwärmeerzeugung, es sei aber auch eine Frage der Versorgungssicherheit. "Eine Stadt wie Linz sollte genügend Kapazitäten zur Stromerzeugung haben", sagte Dopf.

Bei der Energie AG will man ebenfalls von Kraftwerksschließungen wegen dieser Marktsituation nichts wissen. Drei thermische Kraftwerke betreibt die Energie AG noch. Das alte Kohlekraftwerk in Riedersbach wird im Frühjahr 2016 stillgelegt. Das Biomasse-Kraftwerk in Timelkam rechnet sich durch die Ökostromförderung.

Aber ähnlich wie der Verbund hat auch die Energie AG ein neues großes Gaskraftwerk in Timelkam, mit dem derzeit kein Geld zu verdienen ist. Es dient derzeit als strategische Reserve für das deutsche Stromnetz. Dafür bekommt die Energie AG "ein kleines Zubrot", was die betriebswirtschaftliche Situation der Anlage etwas erträglicher macht.

Beide oberösterreichischen Strom-Manager bestätigen aber die Diagnose des Verbundchefs: Der europäische Strommarkt ist derzeit so aus dem Lot, dass selbst mit Wasserkraftwerken oft kein Geld mehr zu verdienen ist. Am vergangenen Sonntag etwa war der Strompreis negativ. Das Wasser floss ungenützt durch die Kraftwerke.

Energiewende setzt die Stromerzeuger unter Druck

5 Großkraftwerke wird der Verbund stilllegen: Zwei Gaskraftwerke in Frankreich, das Steinkohlekraftwerk in Dürnrohr (NÖ), das Ölkraftwerk in Neudorf/Werndorf II und das fast neue Gaskraftwerk in Mellach (beide in der Steiermark).

27 Prozent betrug die Eigenerzeugung der Energie AG im ersten Halbjahr des Geschäftsjahres 2013/14. 2012/13 betrug sie noch 44 Prozent.

7300 Gigawattstunden Strom hat Österreich im Vorjahr importiert (2012: 2800 GWh). Der Gesamtverbrauch betrug 69.600 Gigawattstunden.

mehr aus Wirtschaft

Unwetter und Klimawandel: Wer bezahlt künftig noch die Schäden?

Einigung beim AUA-KV: Gehaltssteigerung und "Friedenspflicht"

KV-Verhandlungen Speditionen: Gewerkschaftsmitglieder lehnten Angebot ab

Das Auto bleibt eine heilige Kuh

Lädt

info Mit dem Klick auf das Icon fügen Sie das Schlagwort zu Ihren Themen hinzu.

info Mit dem Klick auf das Icon öffnen Sie Ihre "meine Themen" Seite. Sie haben von 15 Schlagworten gespeichert und müssten Schlagworte entfernen.

info Mit dem Klick auf das Icon entfernen Sie das Schlagwort aus Ihren Themen.

Fügen Sie das Thema zu Ihren Themen hinzu.

16  Kommentare
16  Kommentare
Die Kommentarfunktion steht von 22 bis 6 Uhr nicht zur Verfügung.
Neueste zuerst Älteste zuerst Beste Bewertung
Hillsmith (3.544 Kommentare)
am 15.05.2014 20:44

Es ist unfassbar, was dieser Artikel nahe zu legen scheint. Jetzt wo die Umstellung auf Alternativenergie endlich voll im Gange ist und den Gratisstrom liefert für den man vor Jahren noch als Phantast verlacht wurde, jetzt wird wohl einfach der Spieß umgedreht. Sollen wir nun um die kalorischen Dreck-und Co2-Schleudern trauern? Und während hierzulande die Wasserkraftwerke ihren Strom den Bach runter schicken jammert die Vöest sie möchte ins Billiggas-Land USA auswandern. Hat man da noch Worte!?!

lädt ...
melden
( Kommentare)
am 15.05.2014 19:23

fortgesetzt werden, indem man den Stromgiganten/Lobbyisten den Rücken auffettet, dann ziehe ich aus der Stadt weg auf meine Almhütte, dort habe ich ein Diesel-Aggregatt im Keller - und genügend "Stoff" für die nächsten 10 Jahre.
Unversschämt, wie diese gierige Eu-Kaste agiert, ich hoffe, sie geht erbärmlich unter!

lädt ...
melden
mig63 (64 Kommentare)
am 15.05.2014 11:59

Leider ist der Artikel nicht falsch recherchiert.

Es ist tatsache das Wasserkraftwerke ihre Leistung reduzieren müssen, das sie sonst für mehr erzeute Leistung Minuspreise bekommen. Also für gelieferte Ware noch bezahlen müssen.

Das ganze Problem liegt an den vielen Förderungszahlungen die Alternativenergie bekommt und dadurch der Strompreis an den Strombörsen in die Knie gezwungen wird.

Kombikraftwerke (Strom+Fernwärme)die mit Gas betrieben werden, werden auf Grund des künstlich hochgezogenen Gaspreises unrentabel. Leider ist der Trend so, das es sich für Erzeuger wie die LinzStrom oder die WelsStrom nicht mehr auszahlt obwohl sie Versorgungspflicht haben.

Die Stromerzeugung ist wegen der staatlichen Förderungen (Steuergelder) von "Erneuerbaren Energie" nicht mehr rentabel. Der Preis wird steigen, keine Stromerzeuger werden umgebracht und es entstehen wieder Monopolstellungen die dann den Strompreis bestimmen können.

Danke EU, so ist Volkswirtschaft - Alle Macht den Mächtigen.

lädt ...
melden
ichauchnoch (9.802 Kommentare)
am 15.05.2014 11:24

wohin man schaut! Und warum wird den Konsumenten und Steuerzahlern verschwiegen, wieviele Millionen oder Millarden da wieder in den Sand gesetzt wurden?
Wahrscheinlich ist da der HAA-Skandal ein Lercherlsch... dagegen.
Ich bin schon neugierig, wann man da für die Fehlinvestitionen die Blauen verantwortlich macht.
Und wer trägt jetzt eigentlich die Verantwortung für dieses Desaster????

lädt ...
melden
Ameise (45.683 Kommentare)
am 15.05.2014 09:10

Stromerzeugung ist mit hohen Kosten verbunden,darum müsst ihr etwas mehr bezahlen...

lädt ...
melden
Zaungast_17 (26.401 Kommentare)
am 15.05.2014 09:14

den niedrigen Preis weiterhin bekommen!

lädt ...
melden
Myview (516 Kommentare)
am 15.05.2014 09:00

Wie krank ist diese Welt?!?!

Wir haben bereits bezahlte Flusskraftwerke, die mit Wasser das gratis durchläuft betrieben werden. Und ich nehme an es sitzen auch die für den Betrieb der Kraftwerke benötigten Mitarbeiter rum.
Aber wir lassen das Wasser ungenutzt durchlaufen, und kaufen dafür (rein rechnerisch gesehen) günstigeren Strom von irgendwo?!
Also ich hoffe dass dieser Artikel falsch recherchiert ist, sonst wär es nur noch zum Weinen!

lädt ...
melden
Gugelbua (31.935 Kommentare)
am 15.05.2014 08:51

Und war noch nie so billig wie zur Zeit. Was wir, der Konsument allerdings nicht mitbekommt.
Es ist doch bekannt und wurde auch schon darüber berichte.
"Österreich importiert bereits über Wochen und Monate 24 Stunden am Tag Strom."
Deutschland hat trotz abgeschalteter Atomkraftwerke einen Strom Überschuß, damit beliefern sie auch Österreich.
Nun kommts; damit die undurchsichtige Energie-Lobby den Strom auch abnimmt, wird noch extra Geld dazugegeben.
Nichts ist verlogener als Werbung der Energiewirtschaft im TV, man könnte glauben es wird nur gemacht damit die Sender ruhig bleiben.

lädt ...
melden
snugs (1.658 Kommentare)
am 15.05.2014 08:39

Das ist eine Ungeheuerlichkeit der EU-Politik. Es müssen alle
Kosten des Atomstroms auf den Preis umgelegt werden, besonders die Endlagerung.
Auch eine Versicherung muss gewährleisten, dass bei Unfällen nicht der Staat zur Kasse gebeten wird. Leider ist in der Politik der EU nur Platz für Lobbyisten und Gewinnemacherei aber kaum für Menschen.

lädt ...
melden
mitreden (28.669 Kommentare)
am 15.05.2014 08:32

in hochgehalten werden.
nur nicht dem konsumenten etwas gutes tun...........

lädt ...
melden
puschl40 (3.116 Kommentare)
am 15.05.2014 07:56

so billig ist !!! zwinkern

Aber nur solange keins in die Luft fliegt!!! zwinkern

lädt ...
melden
Aubergineur (632 Kommentare)
am 15.05.2014 07:41

und betreibt Kohle- und Gaskraftwerke.
Das ist dann wohl Irreführung von Konsumenten.

lädt ...
melden
Zaungast_17 (26.401 Kommentare)
am 15.05.2014 08:03

traurig

lädt ...
melden
herst (12.758 Kommentare)
am 15.05.2014 08:17

da müsste bei den Steckdosen eigentlich Kraftwasser rauskommen und nicht Strom...

lädt ...
melden
( Kommentare)
am 15.05.2014 08:33

dass der "böse" Strom an die Gewerbekunden geht bzw. so deklariert wird, weil es dort ohnehin nur um den Preis geht.

Den Privatkunden kann man den die verbliebenen "Erneuerbaren" zurechnen. Diese Statisitik spielt sich nur auf dem Papier ab. grinsen

lädt ...
melden
reibungslos (14.485 Kommentare)
am 15.05.2014 11:59

an der Steckdose schnuppern. Das riecht man nämlich, woher der Strom kommt. Aber echt!

lädt ...
melden
Aktuelle Meldungen