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Im Dorf Firhall dürfen keine Kinder wohnen

Von Von Jochen Wittmann, 17. September 2010, 00:04 Uhr
Im Dorf Firhall dürfen keine Kinder wohnen
Kinderfreie Zone: das Dorf Firhall in Schottland Bild: BBC

LONDON. Wer nach Firhall, eine Siedlung nahe der schottischen Küstenstadt Nairn, ziehen will, muss sich verpflichten, keine Kinder (unter 16 Jahre) mitzubringen: Kinder sind in dem Dorf verboten.

Die Briten haben ein zutiefst ambivalentes Verhältnis zu Kindern. Der eigene Nachwuchs mag noch angehen, die Brut anderer Leute dagegen ist ihnen ein Graus. Firhall geht da mit dem Kinderverbot einen ganz konsequenten Schritt. Für die einen ist das Dorf ein Rentnerparadies. Für andere ist Firhall ein Ort, wo „kinderhassende Oger“ ihre Zuflucht gefunden haben.

Strenge Regeln für Siedler

Wer in dem Dorf leben will, muss strenge Regeln beachten. Nur Personen, die älter sind als 45 Jahre, werden zugelassen. In keinem Haus dürfen mehr als drei Erwachsene leben. Die Wäsche draußen aufzuhängen ist ebenso verboten wie Enten, Hühner oder Stallhasen zu halten. Zwar werden den Einwohnern Haustiere gestattet (maximal ein Hund und eine Katze pro Haushalt), aber Kinder dürfen in Firhall nicht wohnen.

Die eiserne Regel gehört zum Marketingkonzept der Firma „Caledonian Retreats“, die die Siedlung seit 2003 entwickelt hat. Die Aussicht, den Lebensabend ohne die Belästigung durch Minderjährige verbringen zu können, hat sich als Verkaufsschlager erwiesen: Sämtliche 93 Häuser des Projekts sind vergeben, und wenn einmal eines erneut auf den Markt kommt, ist es bald weggeschnappt.

„Das Besondere an unserem Dorf ist“, schwärmt David Eccles, der Vorsitzende des Firhall Trust, „dass man hier viel langsamer alt wird. Keine Kinder hier leben zu haben, gibt uns Ruhe und Frieden, und das ist es, was wir suchen.“ Eine Siedlerin, die nicht genannt werden will, drückte sich deutlicher aus: „Kinder sind laut, schlampig und destruktiv, aber versuchen Sie das mal den Eltern zu erzählen. Da macht man sich selbst gleich zum Feind.“

Wenn eine Idylle nur noch als kinderfreie Zone vorstellbar ist, dann wirft das grundsätzliche Fragen für die Gesellschaft auf. Der Sozialwissenschaftler Alan Walker, Professor an der Universität von Sheffield, ist besorgt über die Apartheid der Altersgruppen, die in Firhall zu beobachten ist. „Die Beziehungen zwischen den Generationen sind der Baustein für eine zusammenhaltende Gesellschaft“, meint er.

Eine Umfrage der Kinderschutzorganisation Barnardo’s fand heraus, dass 45 Prozent der Briten denken, dass Kinder heutzutage „verwildert“ seien und man mehr tun müsse, um die Erwachsenen zu beschützen. Barnardo’s-Direktor Martin Narey: „Wir wissen, dass eine Minderheit von Kindern antisozial ist und Verbrechen begeht. Aber die große Mehrheit ist anständig, enthusiastisch, sozial und gewissenhaft.“ Dennoch dürfte Firhall Schule machen: Zwei weitere kinderlose Dörfer sind jetzt in Großbritannien geplant.

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13  Kommentare
13  Kommentare
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Ameise (45.683 Kommentare)
am 18.09.2010 23:50

Nachden niemand gezwungen wird, dorthin zu ziehen,sehe ich das sehr entspannt...

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hyperinflation (2.534 Kommentare)
am 17.09.2010 14:11

Das egozentrierte Streben nach Selbstverwirklichung ist zum herrschenden Lebensideal in unserer Gesellschaft, im Besonderen der Gutmensch-ZUCHT geworden.

Die negativen Folgen dieser Form des Individualismus liegt selbst den "DUMMIES" auf der Hand.

Der Rückgang des Menschen auf sich selbst, auf die eigene Innenwelt, hat Vereinzelung, Vereinsamung und oft Isolation zur Folge.

Damit hängt zusammen, dass die Befreiung von traditionellen Vorstellungen, Bindungen und Werten, in unserem Kulturkreis von christlichen Werten, zur Entstehung eines "SINNVAKUUMS" und einer bis heute andauernden Sinn- und Orientierungskrise führte.

An die Stelle des christlichen Wertesystem sind lediglich "Bastelreligionen" getreten, was dem Einzelnen keinen übergreifenden Lebenssinn geben würde.

Langfristig führt die durch den Individualismus verursachte Geburtenarmut zum Aussterben der Träger der westlichen Kultur. Wenn aber die Träger einer Kultur aussterben, dann bedeutet es das Ende dieser Kultur.

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bergere (3.190 Kommentare)
am 17.09.2010 09:59

VonKlaus! Hoffe der Kinder wegen das Du keine Kinder hast,den was Du von Dir gibst kann man schon als
Krankheit bezeichnen.

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Internerdhoernchen (4.967 Kommentare)
am 17.09.2010 10:55

klaus9951 vorwerfen kann ist: "Pst! So etwas darf mann nicht aussprechen!"
Von einer "Krankheit" ist er jedenfalls ganz weit entfernt!
Der Urlaub ist zur Erholung da!

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adhoc (4.106 Kommentare)
am 17.09.2010 09:32

artikel wohl sagen???
event. den artikel von den jugendlichen aus auwiesen(nächtl. strassensperren)nach firhall schicken...dann werden sie sagen:"nein, genau das wollen wir nicht".
gleich danach den artikel vom "länderkampf" türkei - tschetschenien live aus mauthausen, und dazu erklären:"was ist euch lieber", eigene kinder, oder....
das wird die whiskygeschwängerten gehirne der highländer vielleicht entnebeln.

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klaus9951 (3.884 Kommentare)
am 17.09.2010 08:51

Auch wir suchen Hotels und Urlaubsorte auf, die NICHT von sabbernden, kreischenden, herumlaufenden und unangenehmen Kiddies bevölkert werden. Jedem noch kinderverliebten (SCHAU! Wie nett doch die Kleinen am Tisch herumpatzen und sich nicht benehmen können)Groß + Elternpaar sei einmal ein Besuch in Lutzmannsburg (Kindertherme) oder in einem anderen kinderfreundlichen Betrieb empfohlen! "Man gönnt sich ja sonst nix" zwinkern

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am 18.09.2010 23:42

Ich bin eine ältere frau (70) und habe schon üble erfahrung mit kindern erleben müssen, wo die eltern nur zugesehen haben und sich nichts dabei dachten. die kinder hielten das nur für spass - sie waren sechs und acht jehre alt- und mir blieb nur die flucht. was denn sonst? eine anweisung, das bitte sein zu lassen, wurde von den kids ignoriert.
ich frage: was sonst sollte man tun, um solchen repressalien aus dem weg zu gehen, als die kinder weiträumig zu umfahren? nicht die kinder sind schuld- nein, die eltern sollten darüber nachdenken!!! ich habe trotzdem super kontake zu kindern, allerdings zu gut erzogenen. und das klappt auch extra fein. weil ich keine alte, verkalkte frau bin, wie die girlies meinten. so, this is.

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am 19.09.2010 00:02

egozentriker ...

sabbernd, kreischend herumläuft und unangenehm ...

tagtäglich den pflegern auf den geist geht !

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am 17.09.2010 08:37

Dabei vergessen diese sich "abkapselnden Leute" das sie selbst mal Kinder waren und akzeptiert werden wollten.

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Internerdhoernchen (4.967 Kommentare)
am 17.09.2010 09:12

Es gibt nichts Schöneres, als fremde Kinder um sich zu haben!
[Ironie off]

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( Kommentare)
am 17.09.2010 11:07

eigene und andere sind unsere Zukunft !
Die Befürworter für Kinderfreie Zonen
sollten sich auch im Alter aus der Gesellschaft fernhalten!
Es könnten die ehemals abgelehnten Kinder
deren Pflege übernehmen (müssen) !
Menschenverachtende Banausen !

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Internerdhoernchen (4.967 Kommentare)
am 17.09.2010 11:49

Du meinst die Zukunft der Arbeitslosenstatistik?
Dir scheint zu entgehen, wie sich Gesellschaft und Technik, parallel zur Alterspyramide, entwickeln.

Übrigens gibt es auch Seniorenfreie Zonen.

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( Kommentare)
am 19.09.2010 00:24

menschlichkeitsfreie zonen ...
sind sehr ZEITGEISTIG ...

wohl bekomm`s ...
das tägliche älter, alt und irgendwann steinalt werden !

das es sehr "minder" erzogene kinder gibt (und auch schon immer gab) ...
keine frage ...
aber damit das sein des menschen, das überleben der eigenen spezies aus purem egoismus in frage zu stellen ...

muss mensch schon eine gewaltigen klopfer haben !!!

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