Höhlen-Drama: Rettung endete fast in Katastrophe
BANGKOK. Sechs Tage nachdem die zwölf Kinder und ihr Fußballtrainer aus der Tham-Luang-Höhle in der thailändischen Stadt Chiang-Rai gerettet wurden, werden immer neue Details der unglaublichen Rettung bekannt.
Fünf Tage nachdem die zwölf Kinder und ihr Fußballtrainer aus der Tham-Luang-Höhle in der thailändischen Stadt Chiang-Rai gerettet wurden, werden immer neue Details ihrer unglaublichen Rettung bekannt. So berichten die Helfer jetzt: Ein Kind hätte es fast nicht geschafft. Denn bei der gefährlichen und aufwendigen Rettungsaktion gab es bei Junge Nummer elf plötzlich Probleme.
Ein Taucher verlor an einer besonders engen und dunklen Stelle des Unterwasserlabyrinths das Seil, an dem das Kind hing. An dieser Stelle: Sichtweite nahe null! Der mutige Taucher kehrte trotzdem um, tauchte tiefer in die Höhle zurück, griff solange immer wieder ins Leere, bis er das Seil schließlich zu fassen bekam und das Kind rettete.
Andernfalls wäre der unter Beruhigungsmitteln stehende Junge wohl verloren gewesen. Es gibt keine einzige vollständige Karte der weitverzweigten Tham-Luang-Höhle. GPS-Systeme funktionieren nicht. Ein unfassbarer Druck für die Taucher. „Die ganze Welt sah zu. Wir mussten Erfolg haben. Wir hatten keine andere Wahl“, sagte einer der Thai Navy Seals.
Mannschaft betrauerte toten Rettungstaucher
Die aus einer Höhle in Thailand geretteten Buben und ihr Trainer haben den Tod des bei der Rettungsaktion ums Leben gekommenen Tauchers betrauert. Sie hätten geweint und ihr Beileid schriftlich auf einer Zeichnung des Retters ausgedrückt, teilte das Gesundheitsministerium mit. Wegen der psychischen Belastung seien die Geretteten erst am Samstag über den Tod des Mannes unterrichtet worden.
Die zwölf Buben und ihr Trainer befinden sich weiterhin im Krankenhaus, sie sollen am Donnerstag entlassen werden. Sie seien "bei guter Gesundheit" und "frohgemut", sagte der thailändische Gesundheitsminister Piyasakol Sakolsattayatorn am Samstag. Dennoch sollten sich die Buben nach der Entlassung aus dem Krankenhaus weiter ausruhen.
Ihnen sei geraten worden, Zeit mit ihren Freunden und ihrer Familie zu verbringen und Journalisten möglichst keine Interviews zu geben. Interviews könnten Symptome von posttraumatischen Belastungsstörungen auslösen, warnte der Minister.
Der ums Leben gekommene Taucher Saman Kunan wurde als Held gefeiert. Er hatte am Aufbau einer Sauerstoffleitung zu der eingeschlossenen Fußballmannschaft mitgearbeitet. Auf dem Rückweg aus der Höhle war ihm selbst nicht genügend Sauerstoff geblieben und er war ertrunken. Saman war 2006 aus der thailändische Armee ausgeschieden und hatte sich als freiwilliger Helfer an dem Einsatz in der Tham-Luang-Höhle beteiligt. Laut der Facebook-Seite der thailändischen Navy Seals war er Triathlet und ein erfahrener Taucher.
Im Anreißertext ist von sechs Tagen die Rede, im ersten Absatz aber nur noch von fünf.
Die OÖN hat hier wieder einmal Qualitätsrecherche geleistet
Mal wird von 11 mal von 12 Buben berichtet.
Unvorstellbar.