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Tracking: Wie die Black Wings mit wenig Technik viel Information erhalten

Von Leander Bruckbög, 16. März 2019, 00:04 Uhr
Tracking: Wie die Black Wings mit wenig Technik viel Information erhalten
Konrad Linner (l.) trackt die Black Wings beim Spiel. Bild: Solvistas/Black Wings

Mit simplen Mitteln können die Black Wings die Eiszeit ihrer Spieler im Blick behalten.

Sport und Statistik gehen heute Hand in Hand. Abermillionen Freizeitsportler zeichnen ihre Aktivitäten per App oder Sportuhr auf, um stets ihren Trainingsfortschritt im Blick zu behalten. Im Leistungssport ist es noch wichtiger, möglichst viele Daten zu sammeln und zu analysieren. So kann man das Training optimieren, Fehler in der Analyse nach dem Spiel erkennen und diese in weiterer Folge verhindern.

Für Konrad Linner, Mitgründer und einer von drei Geschäftsführern des Linzer IT-Unternehmens Solvistas, gehört das Erfassen und Auswerten von Daten zum Geschäft. Data Science lautet das Schlagwort und hilft Firmen, Entscheidungen nicht aus dem Bauch, sondern anhand greifbarer Kennzahlen zu treffen. Einer dieser Kunden sind die Linzer Black Wings, eine fixe Größe im heimischen Eishockey. Als Sportverein steht der sportliche Erfolg natürlich im Mittelpunkt. Um diesen zu fördern, sollte Solvistas ein Trackingsystem für die Black Wings entwickeln.

Die Anforderungen: Benötigt wurde ein System, das die Eiszeit der Spieler aufzeichnet und den Trainer in Echtzeit reagieren lässt. Selbstverständlich sollte das System so günstig wie möglich sein. Keine einfache Aufgabe, schließlich erfolgen diese Aufzeichnungen in vielen Fällen noch per Hand. Aufgrund der Kostenbegrenzung landeten Linner und sein Team schnell bei RFID-Chips, einer auf Radiowellen basierenden Technologie, wie man sie etwa von Diebstahlsicherungen in Geschäften oder der Speicherung elektronischer Daten in Reisepässen kennt. Bei den Black Wings funktioniert das System so, dass an den Hosen der Spieler jeweils zehn Tags angebracht werden, die sie mit Scannern identifizierbar machen, die an der Bande platziert sind. Um Ressourcen zu sparen, zeichnet das System auf, wenn der Spieler auf der Bank sitzt, nicht, wenn er auf dem Eis ist. Für die Black Wings kostet das System so nicht mehr, als die Daten wie früher per Hand aufzuzeichnen.

Holpriger Start

Dabei war der Start des Projekts alles andere als vielversprechend. Linner erinnert sich an die ersten Versuche: "Anfangs habe ich gedacht, das bekommen wir nie hin. Die Fehlerquote war viel zu hoch." Die Chips waren ursprünglich an den Helmen der Spieler angebracht, die Sensoren über der Bank. Das störte neben der mangelnden Genauigkeit auch Spieler und Zuseher. Per Zufall blieb aber eines der Tags an der Hose eines Spielers hängen und lieferte erstaunlich akkurate Informationen. Die metallene Bande in der Keine Sorgen Eisarena reflektiert die Radiowellen und führt zu einer deutlich höheren Messgenauigkeit. So konnten die Scanner diskret in der Bande untergebracht werden.

Daten helfen dem Trainer

Doch was nützt es, zu wissen, wann ein Spieler auf dem Eis ist und wann nicht? Die Eiszeit eines Spielers ist eine der wesentlichen Kennzahlen im modernen Eishockey. Spielt ein Spieler mehr als 50 Sekunden durch, sinkt seine Leistung mit Fortdauer des Spiels deutlich ab. Besonders Spitzenspieler sind dafür anfällig, länger auf dem Eis bleiben zu wollen, um das Spiel zu "drehen". Dank der in Echtzeit vorhandenen Zahlen weiß der Trainer jederzeit, wer schon wie lange draußen ist. Anhand medizinischer Leistungskurven wird auch berechnet, wie viel Energie ein Spieler in der Pause getankt hat und wann der optimale Zeitpunkt ist, ihn wieder aufs Eis zu schicken.

Linner sind die bisher gesammelten Daten noch nicht genug. Er träumt von einem Kamerasystem, wie es bereits bei Spitzenvereinen im Fußball zum Einsatz kommt. Damit könnte man die Spieler praktisch zentimetergenau auf dem Spielfeld tracken und hätte noch weitaus mehr Informationen zur Verfügung. Aber: Daten seien nicht alles, man dürfe darüber hinaus die menschliche Komponente nicht vergessen, sagt Linner. Und doch, ist die menschliche Komponente vielleicht nur ein Element, das wir noch nicht quantifizieren können?

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Autor
Leander Bruckbög
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