Bei Wildschweinjagd Fohlen getroffen - Pferd eingeschläfert
ROHRBACH. Statt auf ein Wildschwein hat ein Waidmann bei einer Jagd im Bezirk Rohrbach auf ein Fohlen geschossen. Das schwer verletzte Tier musste eingeschläfert werden.
Der Vorfall hat sich bereits vor rund drei Wochen ereignet. Ein Autofahrer hatte gemeldet, dass eine Rotte Wildschweine vor ihm über die Straße gelaufen sei. Daraufhin hätten sich einige Jäger in der Nähe eines Gestüts auf die Lauer gelegt. Ein 25-jähriger Elektriker glaubte in einem Gebüsch ein Tier wahrgenommen zu haben und feuerte. Der Schuss traf aber kein Wildschwein, sondern ein Fohlen auf dem Pferdehof. Das Tier wurde schwer verletzt. Weil es für den Sport nicht mehr geeignet gewesen sei, sei es eingeschläfert worden, sagte Polizeisprecher Adolf Wöss am Donnerstag. Laut Medienberichten hatte die 20-jährige Besitzerin das Tier mit einem Wert von 15.000 Euro von ihrem Vater als Maturageschenk erhalten.
Unklar ist, ob das Fohlen direkt getroffen wurde oder durch einen Querschläger. Ein Sachverhaltsbericht ging sowohl an die Bezirkshauptmannschaft als auch an die Staatsanwaltschaft. Die Behörden müssen nun über weitere Schritte entscheiden.
Bezirksjägermeister Hieronymus Spannocchi stellte klar: "Ein Schuss darf nur dann abgegeben werden, wenn man absolut sicher ist, worauf man schießt. Sonst ist es jagdlich ein grober Fehler und unverantwortlich." In einem solchen Fall würde er den Entzug des Jagdscheines "absolut befürworten".