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Urlaub: Näher, kürzer, preiswerter

07. Juli 2018, 00:05 Uhr
Urlaub genießen
Urlauber, die zwei Wochen am Stück am Meer oder am See verbringen, werden immer weniger. Bild: Colourbox

Der Urlauber von heute ist spontan, erlebnishungrig, er will Vielfalt und das möglichst preiswert, sagt Peter Zellmann, Leiter des Instituts für Freizeit- und Tourismusforschung (IFT) im Interview mit Roswitha Fitzinger.

OÖNachrichten: Herr Professor, wo urlauben Sie heuer?

Zellmann: Ich mache traditionell Haupturlaub in Kärnten, meine Frau ist Villacherin und ich quasi Wahlkärntner, der das Inland in seiner Vielfalt schätzen gelernt hat. Das ist eine Erfahrung, die insofern zu verallgemeinern ist, dass man als junger Mensch zunächst die Welt sehen will und sich dann, wenn man meint, vieles oder genug gesehen zu haben, auf die nähere Umgebung fokussiert. Seen, Berge, Kultur, Gastronomie – Österreich hat alles zu bieten. Diese Vielfalt auf engem Raum findet man kaum anderswo. Wir vermarkten das viel zu wenig selbstbewusst.

Wie urlauben Herr und Frau Österreicher?

Den Durchschnittsurlauber gibt es in der Form nicht. Wir wechseln unsere Urlauberidentitäten mittlerweile von Jahr zu Jahr. Einmal überwiegt das, dann wieder das andere. Das ist weniger alters- und geschlechterspezifisch, auch nicht mehr schichtenspezifisch, sondern ein Faktum, das alle Schichten umfasst. Deshalb sind Urlauber viel weniger ausrechenbar als früher, weil sie nicht mehr einer Zielgruppe zugeordnet werden können.

Wie hat sich das Reiseverhalten in den vergangenen 20 Jahren verändert ?

Weniger spektakulär als oft dargestellt. Die Finanz- und Wirtschaftskrise ab 2008 hat die Menschen auch im Urlaub veranlasst, ein bisschen vorsichtiger mit Geld umzugehen. Das war keine Reiseverweigerung, aber das Credo der letzten zehn Jahre war kürzer, näher und preiswerter. Man fährt wieder mit dem Auto, wieder an die Adria. Kroatien hat als Urlaubsland für die Österreicher ungeheuer aufgeholt. Es gab so etwas wie eine Renaissance der Nähe, allerdings im vollkommen neuen Gewand.

Sie haben den Begriff des "Fast Food-Reisen" erschaffen. Was ist gemeint?

Nicht Fast Food im Sinne von ungesund, sondern im Sinne von schnell im Vorbeigehen. Gemeint ist, dass einer Reise keine langfristige Planung und Überlegung vorausgeht, sondern man sich spontan entscheidet. Mehrere solcher Urlaube aneinander gereiht, machen insgesamt ein Urlaubsjahr aus. Den groooßen Urlaub gibt es nicht oder nur noch für wenige. Stattdessen gibt es zwei, drei kurze Urlaube, die in Summe das Urlaubserlebnis für ein Jahr ausmachen.

Möglichst viel erleben in wenig Zeit also ...?

Exakt. Das ist übrigens die Erfolgsstory von Kreuzfahrten – in möglichst kurzer Zeit möglichst viel erleben und trotzdem behütet zu reisen. Der aktuelle Kreuzfahrtboom entspricht dem aktuellen Lebens-, Freizeit- und Urlaubsstil der Menschen.

 

 

 

Was ist mit dem klassischen Bade- und Sonnenurlaub, wird es ihn auch weiterhin geben?

Unbedingt. Wenn man die Menschen spontan fragt, nennen zwei Drittel als Hauptmotiv den Badeurlaub. Nur den reinen Badeurlaub am Meer gibt es immer weniger, wie auch der Badeurlaub am See immer weniger wird. An diesem Schwund an Urlaubern, die sagen "14 Tage am See, das ist mein Urlaub schlechthin", ist auch Kärnten gescheitert. Ich muss Dinge dazu anbieten, die dieser Erlebnisbereitschaft, ich möchte fast schon sagen diesem Erlebnishunger Rechnung tragen – einen Tag am See, einen Tag am Berg, einen Tag eine Theateraufführung und das möglichst in einer Woche oder täglich alles. Jene Anbieter, die das am ehesten erfüllen können, liegen mit ihrem Angebot richtig.

Was heißt das für die Tourismuswirtschaft?

Weil Flexibilität, Spontanität und Mobilität unser Freizeitverhalten auszeichnen, werden die Betriebe die Nase vorn haben, die flexibel auf diese Erwartungshaltung eingehen können.

Gewinnt Luxus an Bedeutung?

Luxus allein nein. Das greift viel zu kurz. Wenn es einen Trend bei Urlaubern gibt, dann, dass unser neues Konsumverhalten, dem der Luxese entspricht – einer Kombination von Luxus und Askese. Luxus und Askese wechseln ganz individuell, von Fall zu Fall, von Urlaub zu Urlaub. Einmal ist es dem Urlauber wichtig zu sparen, dann wieder ist er bereit, Geld auszugeben und leistet sich einen mehrtägigen Wellnessurlaub in einem Fünf-Sterne-Haus.

Thema Internet. 40 Prozent buchen ihre Reise mittlerweile zur Gänze online...

... ja, aber fast noch wichtiger als Hightech ist dem Urlauber Hightouch. Es ist fast schon schizophren. Der Urlauber informiert sich im Netz, bucht im Internet, aber wenn der Urlauber vor Ort ist, möchte er nicht den Automaten oder den Roboter, sondern den wirklichen Menschen vor sich haben, um ihn mit seinen Wünschen wirklich ansprechen zu können. Gerade die Digitalisierung schafft beim Anbieter Freiräume für diese individuelle Betreuung.

 

 

Servicetipps für einen erholsamen Urlaub

Wer eine Reise tut, kann hinterher nicht nur etwas erzählen, sondern sollte sich vorher auch informieren.
Hier wichtige Servicetipps vor Ihrem Urlaubsantritt.

  • Tabus im Urlaub: Was man im Kroatien-Urlaub vermeiden sollte

Damit die Ferien in der beliebtesten Urlaubsdestination ohne böse Überraschungen verlaufen, sollte man Folgendes möglichst unterlassen:

Mautgebühr mit Münzen zahlen: Viele Urlauber wollen an den im Sommer ohnehin überlasteten Mautstationen ihre übrigen Kuna-Münzen loswerden und verzögern den Bezahlvorgang noch stärker. Rascher geht’s mit Bankomat- oder Kreditkarte.

Wild campen: Freies Stehen auf Straßen, Parkplätzen oder Privatgründen ist in Kroatien streng untersagt. Es drohen hohe Strafen.

Trüffel ausführen: Wer sich Trüffel als Mitbringsel mit nach Hause nehmen möchte, benötigt für lose, unverarbeitete Formen eine Ausfuhrgenehmigung des kroatischen Umweltministeriums.
Hund ohne Dokumente mitnehmen: Für die Mitnahme von Hunden ist der EU-Heimtierausweis mit gültiger Tollwutimpfung notwendig. Grundsätzlich müssen in Kroatien Hunde an die Leine genommen werden.

  • Urlaubs-Euro: Wo die Österreicher noch immer günstig Urlaub machen

Die Lieblingsurlaubsländer der Österreicher bieten spürbare Kaufkraftvorteile. In vielen Mittelmeerländern bekommen die Österreicher für 100 Euro vergleichbare Waren und Dienstleistungen mit einem deutlich höheren Gegenwert, wie die Statistik Austria berechnet hat (siehe weiter unten).
Aufgrund des Währungsverfalls der Türkischen Lira ist die Türkei heuer besonders günstig. Österreicher erhalten für 100 Euro einen Gegenwert von 196 Euro. Im Vorjahr waren es noch 167 Euro.

Für 100 Euro bekommen die Österreicher vergleichbare Waren und Dienstleistungen im Gegenwert von

Kroatien: 153 Euro
Portugal: 131 Euro
Griechenland: 129 Euro
Spanien: 123 Euro
Italien: 108 Euro

  • Rechte Bei Flug-Verspätungen: Die Höhe der Entschädigung richtet sich nach der Entfernung

Flug-Passagiere haben Anspruch auf eine Ausgleichszahlung, wenn ein Flug mehr als drei Stunden später am Endziel ankommt. Die Höhe hängt von der Entfernung der jeweils gebuchten Strecke ab. Bei Flügen innerhalb der EU bis zu 1500 Kilometer stehen dem Fluggast 250 Euro, zwischen 1500 und 3500 Kilometer 400 Euro und von mehr als 3500 Kilometern 600 Euro zu.
Diese Ausgleichszahlungen gibt es auch bei Flug-Annullierungen, es sei denn, die Absage geht auf außergewöhnliche Umstände (Wetter, Terroranschläge) zurück.

Bei einem Flug mit Zwischenstopp zählt für die Errechnung der Entschädigung die Luftlinien Entfernung zwischen Start- und Zielflughafen.

Wie der Europäische Gerichtshof diese Woche entschied, muss bei Verspätung oder Absage eines Fluges diejenige Airline zahlen, die den Flug angeboten hat, auch wenn Flugzeug und Besatzung gechartert sind.

  • Reisedokumente: Pass oder Führerschein?

Des Österreichers liebste Urlaubsdestinationen liegen innerhalb der EU. Da reicht für den Grenzübertritt doch der Führerschein? Ein häufiger Irrtum, denn selbiger gilt zwar als amtlicher Lichtbildausweis, jedoch ist der Führerschein kein Reisedokument. Für eine Reise ins Ausland, und sei es nur nach Deutschland oder Tschechien, braucht es einen Reisepass oder Personalausweis, ansonsten droht eine Strafe.

  • Telefonieren im Urlaub: Keine teuren Überraschungen mehr bei Handy-Nutzung in EU-Ländern

Mit dem Handy telefonieren, SMS schicken und im Internet surfen – das kostet seit 15. Juni 2017 Österreicher im EU-Ausland sowie in Liechtenstein, Norwegen und Island dasselbe wie zu Hause.
Vor dem Inkrafttreten dieser Roamingverordnung der EU fielen dafür teilweise exorbitante Kosten an. Doch Achtung, immer mehr Mobilfunk-Anbieter schränken Roaming (=Auslandsnutzung) ein oder schließen es sogar aus, zeigt eine Auswertung der Arbeiterkammer Österreich.
Das dürfen diese auch, weshalb es ratsam ist, sich vor Urlaubsantritt zu informieren. Pauschalpakete mit Minuten, SMS und Daten gelten weiter, die Auslandsnutzung wird davon abgezogen.
„Roam like at home“ gilt nicht für Daueraufenthalte im Ausland. Diese Nutzung außerhalb Österreichs sollte die Nutzung im Inland nicht übersteigen. Bei Überschreiten der „Fair use“-Grenze dürfen Aufschläge verrechnet werden. Die EU-Roaming-Regel gilt nicht auf Schiffen und in Flugzeugen.

  • Reisebudget: 1100 Euro für Sommerurlaub

Laut einer aktuellen Umfrage der Erste Bank wollen die Österreicher heuer für den Sommerurlaub pro Person 1100 Euro ausgeben. Jeder Zweite greift dafür auf Ersparnisse zurück. Ein Drittel der Befragten finanziert den Urlaub aus dem 14. Gehalt. Jeder Zehnte bittet laut Umfrage sein Umfeld um finanzielle Unterstützung, um sich die Sommerreise leisten zu können. Am liebsten bezahlen die Österreicher auch im Urlaub mit Bargeld.

 

Zeigen Sie uns ihre Urlaubsbilder!

Sie waren heuer schon auf Urlaub und haben fleißig fotografiert? Dann laden Sie Ihre Urlaubsfotos hier hoch. Alle Einsendungen werden in einer Bildergalerie auf nachrichten.at veröffentlicht. 

 

Achtung, Maut! Teure Urlaubsfahrt

Wer mit dem Auto in die Ferien reist, sollte genau auf die Straßengebühren schauen.

Wer mit dem Auto in den Urlaub fährt, ist zwar unabhängig, doch sollte er stressresistent und gut informiert sein. Denn Staus und Maut gehören für die Autolenker zum sicheren Begleiter bei der Reise in die Ferien. Daher gilt: Route genau planen, volle Konzentration und Pausen einlegen.

Denn es sind – das lehrt die Erfahrung – Übermüdung, zu hohes Tempo und zu wenig Abstand unangefochten die Risikofaktoren sowie Unfallursache Nummer eins auf den Autobahnen. Abgesehen davon sollten Warnweste, Pannendreieck, Erste-Hilfe-Ausrüstung und ein Ersatz-Autolampenset unbedingt im Auto sein, raten Autofahrerklubs.

Auf dem Weg in den Süden werden in Österreich vor allem an den Samstagen die Transitrouten stauanfällig sein. Auf der Brennerautobahn (A13), der Inntalautobahn (A12), der Tauernautobahn (A10), aber auch auf der Fernpassstraße (B179) müssen Autofahrer mit Staus rechnen.

Wo wie viel zu bezahlen ist

Neben so mancher bösen Stau-Überraschung lauern auf die Urlaubsfahrer auch Kostenfallen. Denn bei den Gebühren für die Straßennutzung gibt es im europäischen Ausland zahlreiche Unterschiede. Eine Übersicht:

  • Schweiz: Autos brauchen eine Vignette, die für das Jahr 35,75 Euro kostet.
  • In Tschechien sind Autobahnen und Schnellstraßen weitgehend vignettenpflichtig. Erhältlich sind Vignetten an grenznahen Tankstellen. Kosten: 13 bis 18 Euro.
  • In Italien, Polen, Griechenland, Großbritannien, Irland, Kroatien, Portugal und Spanien gilt eine streckenbezogene Maut, die je zurückgelegtem Kilometer bezahlt werden muss. Die Gebühren müssen an Mautstationen bar oder mit Karte bezahlt werden. Auch in den Nicht-EU-Ländern Bosnien-Herzegowina, Mazedonien, Norwegen, Serbien, in der Türkei und in Weißrussland wird nach Entfernung abgerechnet.
  • In Frankreich ist die streckenbezogene Maut, die an den Mautstationen überwiegend an Automaten bezahlt werden muss, vielen Reisenden bekannt.
  • Eine Vignette benötigen Autofahrer auch in Bulgarien, Rumänien, der Slowakei, Slowenien und Ungarn.
  • Keine Maut wird in Luxemburg erhoben. In Belgien ist lediglich der Liefkenshoektunnel im Nordwesten von Antwerpen gebührenpflichtig (sechs Euro). In den Niederlanden werden für eine Fahrt durch den Westerscheldetunnel und den Kiltunnel jeweils fünf Euro fällig.
  • In Dänemark wird für die Überquerung des Storebaelts und des Öresunds zwischen Dänemark und Schweden ein Griff in den Geldbeutel nötig. Zwischen 34 und 54 Euro fallen dafür an.

 

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5  Kommentare
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Istehwurst (13.376 Kommentare)
am 07.07.2018 09:55

Mir egal ..... länger, teurer & weiter ist die Devise ...... wer will schon in Bibione seine Nachbarn treffen ?

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pepone (60.622 Kommentare)
am 07.07.2018 11:44

donn konnst glei dahoam bleibn ,..
denn waunst im goaten oda auf Balkonien bleibst , sans a imma de söben de du siachst ,

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pepone (60.622 Kommentare)
am 07.07.2018 09:29

Sehr beliebt bei Mittelalten und Älteren Menschen sind die Tages oder Mehrtagen Busreisen , darum haben die Reisegesellschaften schöne Luxusbusse laufen/fahren grinsen

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Einheizer (5.398 Kommentare)
am 07.07.2018 08:33

Der Kaufkraftvergleich der Statistik Austria mit den beliebtesten Urlaubsländern ist schlicht ein Blödsinn.
Für den Urlauber sind fast ausschließlich die Kosten für Gastronomie und Hotellerie interessant - nicht die Gesamtlebenskosten.
Hotel und Gastronomiekosten sollte die Statistik Austria vergleichen - uns sonst nichts !

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tekov (512 Kommentare)
am 07.07.2018 10:51

Sehr richtig.
Den das zeigt ja schon der Vergleich Italien zu Kroatien.
Kroatien hat in dem Punkt massiv aufgeholt.
Natürlich auch bei der Infrastruktur,den Hotels und den Angeboten.
Aber eben auch beim Preis.
Der Riesenunterschied zu anderen Destinationen ist m.M. nach nicht mehr gegeben.

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