Valentinstag zum Schämen
Der Tag gilt als Tag der Liebenden. Und was ist mit der Liebe zur Natur?
Den ganzen Tag werden Rosen gestreut und verstreut, nette Zeilen geschrieben, die Liebsten liebkost und Schokoladeherzen verschenkt.
Einzig die Nächstenliebe endet vielleicht beim Partner und lässt eine ganzheitliche Betrachtung des Tages, der Woche und der Monate in der Bedeutungslosigkeit versinken.
Das Herz für Tiere, die Liebe zur Natur wird angesichts unseres täglichen Konsumwahns und nicht-nachhaltigen Lebensstils konterkariert. Woher kommen zum Beispiel die Rosen, die Blumen oder der Kakao? Wie wurden die Arbeiter bezahlt, unter welchen Bedingungen mussten diese arbeiten und welche industriellen Produktionsmuster sind für den minütlichen Verlust der Arten- und Pflanzenvielfalt schuld?
Es ist unangenehm, sich den Tatsachen zu stellen. Stattdessen flüchten wir in eine rosarote Welt und negieren den Raubbau an der Natur, der täglich passiert.
Liebe den Genuss
Um genussvoll zu leben, benötigt es keinen absoluten Verzicht. Denn durch die Förderung der heimischen Landwirtschaft, dem passionierten Zugang zu Handwerk und dem Wiederentdecken von Regionalität, Saisonalität und ökologischen Zusammenhängen wird nachhaltiger Genuss möglich. Und bereitet, nomen est omen, Genuss.
Slow Food widmet sich verstärkt dem Thema Liebe und betitelt die nächste große Veranstaltung (Anmerkung: Terra Madre und Salone del Gusto von 22. bis 26. September 2016) mit „Die Erde lieben“.
Serena Milano, Generalsekretärin der Slow Food Stiftung für biologische Vielfalt, erklärt diese Entscheidung: “Der Schutz der Umwelt und der Erde, in der wir leben, muss ein Erkennungsmerkmal für diesen historischen Moment ein, ein Imperativ für alle, die sich mit Lebensmitteln beschäftigen. Wir wollen den Genuss wieder entdecken, uns selbst um die Erde zu kümmern und sie zu pflegen, zusammen mit Erzeugern, Lehrern, Köchen, Akademikern, Bauern, Lebensmittelgemeinschaften und vor allem zusammen mit Bürgern und Familien. Deshalb werden wir Workshops, Konferenzen, Lehrangebote und Verkostungen organisieren.”
Erstmalig wird die Terra Madre Salone del Gusto von Slow Food in neuer Form präsentiert und bindet mehrere symbolträchtige Orte der Stadt ein.
Für die Besucher und die 5000 Delegierten aus über 160 Ländern die Möglichkeit, sich auszutauschen und Alternativen zu einem nicht-nachhaltigen Leben aufzuzeigen. Damit in Zukunft auch die Natur beim Valentinstag nicht zu kurz kommt.
Lieber Herr Braun, jetzt lassen Sie es auch einmal gut sein!
Im richten Kontext gesetzt, kann man alles in den Dreck ziehen – auch den Valentinstag. Der Quote wegen ist euch Medienleuten ja mittlerweile alles recht.
Ja, die Welt ist grausam und ungerecht. Wir alle wissen das. Aber es ändert sich nichts daran, wenn ich einmal ein fettes Schnitzel esse oder meiner Freundin Rosen kaufe, ohne nach der Herkunft zu fragen.
Ich kann natürlich bei jeder Mahlzeit an die Hungernden dieser Welt gedenken, bei jedem neuen Hemd die Wertschöpfungskette studieren. Ich kann mich täglich schämen, weil ich im reichen Österreich geboren wurde, weil ich gesund bin und Spaß am Leben habe.
Reinhard May hat einen wunderbaren Song darüber geschrieben: “ach Annabelle, Du bist so herrlich intellektuell, Du bist so wunderbar negativ, Und so erfrischend destruktiv ... komm sei so gut, mach meine heile Welt kaputt"
Herr Braun, lassen Sie es einmal gut sein – und uns einmal im Jahr unsere Liebsten verehren
Hallo Lituk,
"Herr Braun, lassen Sie es einmal gut sein – und uns einmal im Jahr unsere Liebsten verehren." Jetzt seien Sie einmal ehrlich. Einmal im Jahr ist doch viel zu wenig .
Jeden Tag erfrischen kleine Aufmerksamkeiten das Liebesleben, oder? Das kann von mir aus ein nettes Wort, ein Gedicht, Komplimente, Liebkosungen, ein selbstgemachter Kuchen, Frühstück ans Bett, Blumen,... sein.
Und ich will ja niemand die Schokolade madig machen, aber es gibt eben genug Alternativen zu ökologisch fragwürdigen Produkten. Und etwas mit der Realität auseinander setzen, schadet sicher nicht.
Den Text von Mey finde ich aber auch spitze, übrigens genauso wie: "Mit feurigem Blick und mit Schaum vor dem Mund kämpft jeder für sich allein, und schiebt sich in seinen gefräßigen Schlund, was immer hineinpaßt, hinein."
Liebe Grüße
Philipp Braun
Schön wäre es halt auch zu erfahren WO der Slow-Food Kongress stattfindet, oder ist das ein Geheimnis ?
Hallo Einheizer,
Entschuldigung, hatte ich vergessen zu erwähnen:
22. bis 26. September in Turin
http://www.slowfood.com/terra-madre-salone-del-gusto-2016-steps-outside/
Liebe Grüße
Philipp Braun
Die Welt geht unter und wir lähmen uns mit "mea culpa"-Geschrei. D.h., die christliche Indoktrinierung hat den eigentlichen Glauben überlebt. Nein und nocheinmal nein: WIR sind nicht an allem schuld und "schämen", ob am Valentinstag oder an einem anderen, hat noch nie zu Lösungen geführt. Fehler analysieren, nicht wiederholen und bessere Lösungen forcieren: das ist der Weg, wie Fortschritt und eine lebenswerte Zukunft erreichbar ist. Dazu muss man aber auch einmal den Fokus darauf legen, was alles gut ist in unserer Gesellschaft. Für die Freiheit, die Demokratie, die Gleichberechtigung von Mann und Frau haben unsere Vorfahren viel geopfert - manche sogar ihr Leben.
Wehleidigkeit und Selbstbezichtigung sind Untugenden unserer Zeit. Glaubt an menschliche Fähigkeiten, an menschlichen Erfindungsgeist und Lösungskompetenz - und seht, wieviel Menschlichkeit und Humanismus in unserer Gesellschaft zu Hause ist!
Besser hätte ich es auch nicht formulieren können, weshalb man nicht den Kandidaten der FPÖ zum Bundespräsidenten wählen sollte.
Hast du bessere im Talon? Die taugen doch allesamt nichts!
Den v.d.B. aknn man auch nicht wählen, der ist schon wegen seiner Nikotinabhängigkeit kein Vorbild. Noch dazu, wo der Tabak für dieses Laster nicht aus regionalem Anbau stammt, sondern ganz inkorrekt sicher aus weiterer Entfernung. Ich hoffe wenigstens, dass der P.Braun nicht auch pofelt.
Offenbar brauchen das die meisten Menschen. Sie wollen sich fürchten und schämen. Sonst hätte sich der Humanismus längst durchgesetzt und der Weltuntergang bliebe aus. Wenn nur die notorische Boshaftigkeit der Menschen nicht wäre.
...wir wollen uns alle selber belügen, da ist das Leben einfacher!
Sicher, sicher,
aber mal ehrlich.
Diesen Duschkopfartikel, so breit wie der streut, zu kommentieren, ist als ob
man ein Steinderl in die Donau wirft.
Ich bin beim Artikel, aber die Welt im Zweizeiler zu beschreiben, ist nicht drinnen.
Anmerkung, not more, not less, my opinion only.
TheRealist