Kimono und Abendkleid für berühmte Kundin
Während in Linz schon der Christkindlmarkt die gut eingemummten Gäste im strahlenden Lichterglanz begrüßt und die Schaufenster mit ihren herrlichen Weihnachtsdekorationen die Kundschaft auf den Heiligen Abend einstimmen, reise ich nach Japan. Natürlich nur in Gedanken!
Die eleganten Linzerinnen würden mir eine Abwesenheit in meinem Atelier gerade zur Zeit der Feste, Bälle und Weihnachtspartys nie verzeihen. Jede will doch perfekt gekleidet durch die schönste Zeit des Jahres schreiten, aber eine tut das eben nicht in Linz, sondern in New York.
Die gebürtige Japanerin Maki Namekawa ist die Frau von Stardirigent Denis Russel Davis und zudem eine begnadete Klaviervirtuosin. Nächste Woche erfreut sie die New Yorker in der Brooklyn Academy of Music mit ihrem Talent - und ihrer Schönheit. Denn ja: Maki ist eine sehr schöne, strahlende Frau. Um so größer ist die Herausforderung, ihr auch mit einem passenden Outfit gerecht zu werden.
Im Sommer nahm sie handbemalte Kimonoseide aus Tokio mit, daraus habe ich einen leicht abgeänderten Kimono gezaubert und darunter in den Farben der Blüten ein zyklamfarbenes Abendkleid. Wenn Maki nun die Bühne einer der größten Konzerthallen Amerikas betritt, erscheint sie traditionell als Japanerin im Kimono und sobald sie sich zum Klavier setzt, öffnet sich die japanische Tracht wie eine Knospe und man erblickt die figurumschmeichelnde Silhouette eines eleganten Abendkleides.
(Birklbauer)
Für mich als ur-österreichischer Designer ist es keine kleine Aufgabe, ein so wundervoll handbemaltes Stoffteil traditionell als Kimono zu verarbeiten und zu diesem fernöstlichen Touch ein sehr westliches Abendkleid für die Bühne in New York zu kreieren. Doch es ist gelungen und ich könnte stolzer nicht sein.
Alles Gute für New York, Maki, und danke Dir für das wunderschöne Weihnachtsgeschenk, dass Du mir beim Designen Deines Kimono-Kleides schon jetzt gemacht hast!
Ich hab' mit Sympathie Ihre Selbstbeweihräucherung, ihre überschwängliche Freude gelesen!
Was ich mir kaum vorstellen kann ist, daß sich der geknüpfte schmaler als übliche Obi von allein öffnet, sodaß ein Abendkleid sichtbar wird - aber das soll weder Ihrer Freude, noch der Arbeit abträglich sein!
Beim letzten Satz habe ich, glauben Sie's oder nicht, Herr Birklbauer, Makichan gelesen! Das haben Sie vermieden!
Das Ensemble ist wunderschön!
Der Schneider dieser Kreation darf mit Recht darauf stolz sein:
ein Meisterwerk an einer Meisterin, ein schöne Zusammenspiel.
Da gratuliert man und wünscht Birklbauer noch viele begeisternde Einfälle. Ich bin immer noch an dem Obi dran. Er ist nicht nur schmaler als der traditionelle er muß auch kürzer sein, um sich beim Setzen öffnen zu können, da bin ich geneigt von sich entfalten zu schreiben!
Gelungen find ich auch, wie der Kimono von unten nach oben, zum Gesicht hin farblich heller werdend, trotz der kräftigen Farben der langen Ärmel die farbliche Anordnung fließend aussehen lassen.
Darf ich Dir sagen, daß mich Dein Beitrag überrascht!
Warum überrascht dich mein Beitrag? Weil mir die Kreation gefällt? Oder meinst du, dass mir so etwas nicht gefallen dürfte?
Dazu darf ich dir sagen, dass ich Kimonos nähen kann und meine Tochter als Kind statt einem Bademantel einen Kimono mit etwas weniger langen Ärmeln von mir bekommen hat.
Der Schnitt ist relativ einfach, das Geheimnis der Wirkung liegt in der farblichen Zusammenstellung und des Bindens der Gürtelschärpe.
Genau das hat der Schneidermeister sehr gut erkannt und umspielt mit Hilfe der Blumenmalerei gekonnt die Person, so dass eine Harmonie mit der Trägerin entsteht.
Es ist wie ein Rahmen der das Bild noch adelt!