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Keiner tanzt so schön den "Burka Boogie Woogie"

Von Julia Evers, 12. November 2018, 00:04 Uhr
Keiner tanzt so schön den "Burka Boogie Woogie"
Reinsteigern als Kunstform beherrscht Pigor, der Sänger des musikalischen Duos. Bild: Volker Weihbold

"Pigor & Eichhorn" zeigten ihr Können im Linzer Posthof.

Wer am Freitagabend im Linzer Posthof war, war klar im Vorteil. Denen gegenüber, die den Auftritt von "Pigor & Eichhorn" beim Linzer Kleinkunstfestival versäumten, aber auch jenen gegenüber, die den Auftritt des Berliner Duos auf Ö1 verfolgten.

Denn auch wenn es ihre bissigen, satirischen Chansons sind, für die Thomas Pigor und Benedikt Eichhorn seit mittlerweile mehr als 20 Jahren verehrt werden und das Ohr auf die intelligenten Texte und die musikalische Darbietung gerichtet ist – das Auge freut sich mit. Wenn Pigor beim "Burka Boogie Woogie", seiner musikalischen Aufarbeitung eines Selbstversuchs, wie Deutsche auf Männer in Ganzkörperverhüllung reagieren, in einer ebensolchen den Hampelmann gibt, dann kann man das grenzwertig oder grenzgenial finden – aber man muss schon aufgrund der Tanz-Moves einfach lachen.

Sie schrecken vor gar nichts zurück – diesen Eindruck vermitteln die zwei mittlerweile älteren Herren mit der selben nebensächlichen Lockerheit, mit der sie ihre stattlichen Bäuche in gestreiften Hosen betonen.

Pigor singt. Benedikt Eichhorn muss begleiten: Es ist bereits "Volumen 9" dieses Programmtitels, den das Publikum im Posthof und via Ö1 zu hören bekam – klar, dass sich da einige Dinge im Vergleich zu früheren Shows geändert haben. Werbung gibt es jetzt zwischen den Liedern, geänderte Geschäftsbedingungen, die regeln, dass das Publikum im Falle eines Unglücks den Flügel retten muss und sich verpflichtet, mitzuspielen. Die Ankündigung von Cookies nimmt man im Programm der beiden Berliner gerne wahr, wenn sie süß duftend in einer Schachtel ins Publikum gereicht werden.

Seit fast acht Jahren schreibt Pigor für SWR2, Deutschlandfunk und WDR ein "Chanson des Monats". Die gibt es im "Volumen 9" zu hören, eine Abrechnung mit Bildungsfeindlichkeit ("Prime Time Promis"), eine Hipster-Satire ("Bärte zählen in Mitte"), aber auch jede Menge Politisches, denn – "den allergrößten Ärger, den allergrößten Streit verursacht die Überbetonung der nationalen Zugehörigkeit."

Ausgezeichnet ist die Unterhaltung, die die beiden Deutschen betreiben – und das auch mit dem Deutschen Kleinkunstpreis, dem Österreichischen Kabarettpreis und dem Salzburger Stier. Ausprobieren lohnt sich!

Fazit: Beschwingter Abend für Ohr, Hirn und Lachmuskeln

Musikkabarett: "Pigor singt. Benedikt Eichhorn muss begleiten. Volumen 9": Posthof Linz, 9. November

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