"Kein Sturzflug der Preise"
WIEN. Nach Jahren steigender Immobilienpreise dürfte es heuer zu einer ersten Beruhigung kommen.
Raiffeisen Research rechnet heuer mit rückläufigen Preisen. Im Österreich-Schnitt erwarten die Marktexperten eine Verbilligung um fünf Prozent.
Das sei freilich "moderat im Vergleich zu den starken Anstiegen der vergangenen Jahre", gab Raiffeisen Immobilien diese Woche bekannt. Im Vorjahr hätten sich Wohnimmobilien in Österreich laut Nationalbank um durchschnittlich zehn Prozent verteuert.
Das Ende der dynamischen Preisanstiege bedeute aber keine längere Phase der Rückgänge "und schon gar keinen Sturzflug der Immobilienpreise", sagt Peter Weinberger, Sprecher von Raiffeisen Immobilien Österreich. Den Immobilienmarkt prägten heuer die Themen Energiekrise und Leistbarkeit. Käufer achteten verstärkt auf nachhaltige Energiequellen und CO2-Neutralität. Ebenfalls wichtig sei die Frage, "wie viel Platz man sich angesichts des hohen Preisniveaus leisten kann und möchte".
Der Trend zu funktionalen Grundrissen und modernen Energie- und Heizsystemen werde sich fortsetzen. "Es wird künftig energieeffizienter, wirtschaftlicher und kostengünstiger gebaut werden müssen", sagt Weinberger. Auf den Neubau kämen in dieser Hinsicht enorme Herausforderungen zu.
Mietpreise dürften 2023 weiter nach oben gehen. Mietwohnungen werden laut Raiffeisen Immobilien "weiterhin sehr stark nachgefragt" werden, auch als Alternative zum Kauf. Vor allem in Ballungszentren werde die Nachfrage steigen, weil Zinsen steigen und es bei Krediten strenge Regulierungen gibt. Raiffeisen Immobilien beschäftigt 300 Mitarbeiter. Der Honorarumsatz betrug zuletzt 38 Millionen Euro.