30 Jahre DORIS: Grundgrenzen, Höfe und 700.000 Karten pro Tag
"Digitales Raum-Informations-System" des Landes wächst bei Daten und Zugriffen.
Wie heißen die Bauernhöfe in Oberösterreich, wie sind sie entstanden, wer waren ehemalige Besitzer und Grundherren? Historische Informationen zu rund 100.000 Häusern und Höfen – vom großen Gutshof bis zum kleinen Häusel –, die schon vor mehr als 200 Jahren existierten und großteils heute noch bestehen, finden sich nun im "DORIS". Es ist einer der neuesten Datensätze, der im "Digitalen Oberösterreichischen Raum-Informations-System" (doris.at) abrufbar ist.
"Wir wollen unsere Heimat und das Brauchtum in Oberösterreich bestmöglich bewahren. Historisches Wissen ist ein wichtiger Bestandteil dafür", sagt Landeshauptmann Thomas Stelzer (VP). Dieses Wissen solle für die Bürger jederzeit unter dem Themenbereich "Hofnamen und Häusergeschichte" online abrufbar sein.
DORIS gibt es nun seit rund 30 Jahren, für heuer kündigt der in der Regierung dafür zuständige Landesrat Günther Steinkellner (FP) "weitere Schwerpunkte" an. Seit Anfang des Vorjahres ist die Version "WebOffice" mit einer neuen Software und weiteren Analysewerkzeugen verfügbar.
Die Zugriffe sind in den vergangenen Jahren stark gestiegen. Mittlerweile werden mehr als 700.000 Karten täglich erzeugt – Tendenz steigend, wird auf der Homepage informiert.
DORIS geht zurück auf das Jahr 1991, als in Oberösterreichs Landesverwaltung ein geografisches Informationssystem installiert wurde, um Pläne und Karten digital erstellen und verarbeiten zu können. 1993 erfolgte die Namensbezeichnung DORIS. Im Jahr 1999 wurde das System auch für die Öffentlichkeit freigeschaltet. Damals seien Suche und Darstellung von Adressen und Grundstücken sowie die Darstellung von Basisdaten im Vordergrund gestanden, teilt das Büro Steinkellner mit: "Seither wurde das Angebot an Daten und Funktionen laufend erweitert." Neben maßstabsgetreuen Luftbildern (sogenannten Orthofotos), Geländehöhenmodellen und Verwaltungsgrenzen können zahlreiche Fachdaten aus allen Bereichen der Verwaltung abgerufen werden. Auch die Such- und Abfragemöglichkeiten selbst wurden erweitert.
Open Data und Hangwasser
Seit mehreren Jahren wird eine steigende Zahl an Geodaten aus der Verwaltung nicht nur in Kartendiensten angezeigt, sondern auch kostenlos für alle auch kommerziellen Anwendungen als "Open Government Data" zum Download bereitgestellt (data.ooe.gv.at).
Von der Bevölkerung am meisten abgefragt werden laut Büro Steinkellner Grundstücksgrenzen (übernommen vom Bundesamt für Eich- und Vermessungswesen), digitale Flächenwidmungspläne der Gemeinden und Verkehrsthemen (Infrastrukturprojekte, Verkehrszählungen, Baustellen, Straßenkilometer).
Ein im Vorjahr eingeführter Geodatensatz ist die Hangwasserhinweiskarte, die für jedes Grundstück detailliert das Gefährdungspotenzial bei Starkregen darstellt. (az)
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