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Wedeln ist nicht gleich wedeln: Die Rute als Stimmungsbarometer bei Hunden

Von Ulrike Griessl, 11. November 2019, 00:04 Uhr
Wedeln ist nicht gleich wedeln: Die Rute als Stimmungsbarometer bei Hunden
Ein entspannter Langhaar-Collie Bild: colourbox.de

Italienische Forscher erkundeten, wie Hunde mit ihrer Rute kommunizieren.

Hunde sind kommunikative Wesen. Um Artgenossen, aber auch uns Menschen ihre Gefühle und Bedürfnisse zu vermitteln, setzen sie all ihre Körperteile ein. Ihre Besitzer müssen ihnen also nicht jeden Wunsch allein von den Augen ablesen. Wie differenziert sich Hunde ausdrücken können, hat ein italienisches Forscherteam unter anderem anhand der Rutenbewegungen analysiert.

Für die Studie zeichneten die Wissenschafter der Universität von Trento die Rutenbewegung von 43 Hunden unterschiedlicher Rassen auf. Die Videos spielten sie dann anderen Hunden vor, um deren Reaktionen zu prüfen. Dabei ergaben sich neue Erkenntnisse über die Bedeutung verschiedener Wedelarten.

Giorgio Vallortigara, Leiter der Studie, beschreibt in der Fachzeitschrift "Current Biology" eine eindeutige Nervosität der "Zuschauer-Hunde", wenn die Artgenossen im Video nach links wedelten. Zudem stieg ihr Puls teilweise auf den doppelten Wert an und sie wichen vom Bildschirm zurück oder mieden den "Blickkontakt".

Beim Anblick von "Rechtswedlern" hingegen näherten sich die Versuchshunde dem Bildschirm an und wirkten deutlich gelassener in ihrem Verhalten. Giorgio Vallortigara schließt daraus: "Die Wedelrichtung hat für die Tiere eine Bedeutung. Ein Hund, der durch sein Wedeln positive Emotionen zeigt, erzeugt damit eine entspannte Reaktion bei seinem Gegenüber."

Eine stillgehaltene Rute löste bei den meisten Hunden intensive Stressreaktionen aus. Die Wissenschaftler erklären diese damit, dass der Stillstand einer Hunderute mit hoher Anspannung in Verbindung steht.

"Die Emotionen der Hunde entstehen, wie auch bei Menschen, in der rechten und linken Gehirnhälfte", erklärt Vallortigara. Aktionen der rechten Körperhälfte würden im sogenannten Linkshirn verarbeitet und umgekehrt. Bei einer Rutenbewegung nach rechts arbeite also die linke Hirnhälfte, die für positive Gefühle zuständig sei. Ist die Rute jedoch nach links geneigt, wird die rechte Gehirnseite aktiv, die für negative Gefühle verantwortlich ist. Artgenossen erkennen: "Jetzt ist Vorsicht geboten."

Unfälle wären vermeidbar

Wichtig sind diese Erkenntnisse der Forscher, um Unfälle mit Hunden aufgrund falscher Deutungen der Körpersprache weitgehend zu verhindern. Denn die weit verbreitete Meinung, ein wedelnder Hund sei ein gut gelaunter, dem man sich gefahrlos nähern könne, stimmt nur zum Teil.

Hunde können mit ihrer Rute aber noch viel mehr ausdrücken als gute oder weniger gute Laune. So deutet etwa eine waagrecht in der Verlängerung des Rückens getragene Rute auf eine entspannte Stimmung hin. Wenn sie leicht aufgerichtet ist, ist der Hund aufmerksam, fühlt sich aber wohl in seiner Haut. Trägt er seine Rute allerdings hoch über dem Rücken und bewegt sich zudem steif, signalisiert er damit große Anspannung und es ist nicht ratsam, sich ihm zu nähern.

Eine ganz andere Bedeutung hat dagegen eine zur Seite gestellte Rute beim Weibchen. Es will damit sagen: "Ich bin paarungsbereit." Klemmt der Hund seine Rute zwischen den Hinterläufen ein, bildet zusätzlich einen runden Rücken, legt die Ohren zurück und hechelt heftig, dann steht er unter Stress. Meist zeigen Hunde diese Körperhaltung, um aggressives Verhalten von Artgenossen oder auch von Menschen zu beschwichtigen.

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Autorin
Ulrike Griessl
Redakteurin Leben und Gesundheit
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8  Kommentare
8  Kommentare
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Rufi (4.739 Kommentare)
am 12.11.2019 22:23

„Bereit sein“ ist bei Weibchen sowieso eineUntertreibung.

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Orlando2312 (22.321 Kommentare)
am 12.11.2019 19:25

Alles sehr sehr wissenschaftlich, aber wenig nützlich formuliert.

Wer die Körpersprache von Hunden versteht, der weiss, dass Schwanzwedeln allein nicht schlüssig beurteilt werden kann. Nur im Zusammenhang mit anderen Signalen kann das verstanden werden kann. Schwanzwedeln allein bedeutet nur Emotion.

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Selten (13.716 Kommentare)
am 11.11.2019 21:49

Offenbar bedienen Mäzeninnen, ähnlich jener reichen alten Dame, deren Stiftung ähnlichen pseudowissenschaftlichen und zudem unnützen Unsinn hier bei uns fördert, auch italienische "Forscher".

Da wird sich auch in I bald das Monopol der tierschutzqualifizierten Expertinnen ausbreiten, das dazu beiträgt, dass zwar alle Hunde und Halter geschult werden, aber trotzdem keiner was dabei lernt.

Absolut blöde Rechtfertigung für Publikationen dieser Art:

"Wichtig sind diese Erkenntnisse der Forscher, um Unfälle mit Hunden aufgrund falscher Deutungen der Körpersprache weitgehend zu verhindern. Denn die weit verbreitete Meinung, ein wedelnder Hund sei ein gut gelaunter, dem man sich gefahrlos nähern könne, stimmt nur zum Teil."

Sollen sprachlich allgemein Verkümmerte auch noch die Wauzi-Wedel-Sprache lernen, und warum?

Es heißt übrigens nicht "Hunde, die wedeln, sind happy", sondern "Hunde, die bellen, beißen nicht".

Hoffentlich folgt jetzt nicht noch eine Bell-Forschung.

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haspe1 (23.645 Kommentare)
am 11.11.2019 12:58

Die Quelle des Artikels ist offenbar eine Studie aus 2013, wie man hier sehen kann:

https://www.wissenschaft-aktuell.de/artikel/Schwanzwedeln__Rechts_oder_links_zeigt_Stimmung_an1771015589374.html

Und bei den Erklärungsversuchen dieser Forscher kommen mir die Worte "glauben", "vermuten" "erklären damit" ein bisschen zu ausgeprägt vor.

Hier werde Ad-hoc-Hypothesen aufgestellt, anstatt seriöse Erklärungen abgeliefert.

Seit 2013 müssten die Forscher mit ihren Erklärungsversuchen auch weitergekommen sein. Ich glaube, dass man derlei fragwürdige Hypothesen nicht als "Wahrheit" bzw. "anerkannte Ergebnisse" in einer Zeitung bringen sollte.

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haspe1 (23.645 Kommentare)
am 11.11.2019 12:28

Zitat: "Aktionen der rechten Körperhälfte würden im sogenannten Linkshirn verarbeitet und umgekehrt. Bei einer Rutenbewegung nach rechts arbeite also die linke Hirnhälfte, die für positive Gefühle zuständig sei. Ist die Rute jedoch nach links geneigt, wird die rechte Gehirnseite aktiv, die für negative Gefühle verantwortlich ist. "

Das ist ziemlich Sicher auch völliger Unfug. Richtig ist, dass Menschen und Säugetiere wie Hunde eine Nerven-Überkreuzung haben, so dass bei den Augen und den Extremitäten die Steuerung und Verarbeitung der linken Körperseite von der rechten Gehirnseite übernommen wird und umgekehrt.

Wie es bei der Hunderute, die ja mittig angeordnet ist und im Gegensatz zu den Beinen nur eine einzige ist, mit der Hirnhälfte ist, weiß ich nicht, aber dass das "Rute nach Link" und "Rute nach Rechts" von verschiedenen Gehirnhälften gesteuert und verarbeitet wird, erscheint mir als völlig ausgeschlossen, ebenso dass die linke Hirnhälfte für positive Gefühle zuständig sei und

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haspe1 (23.645 Kommentare)
am 11.11.2019 12:35

die rechte für negative Gefühle. Hier hat sich wohl jemand einen plumpen Scherz erlaubt.

Beim Menschen z.B. gab es ja früher ein einfaches Hemisphärenmodell, wo man annahm, für das "analytische Denken" sei die linke Hirnhälfte verantwortlich, für das "emotionale Denken" die rechte Hälfte. In Wirklichkeit ist es nicht so einfach, wahr ist vielmehr, dass die meisten Sprach-Vorgänge bei den meisten Menschen eher von der linken Hälfte verarbeitet werden (aber nicht alle) und viele Dinge sehr komplex auf beide Hälften verteilt sind.

Ich würde mich freuen, wenn dieses Elaborat von einem gelesen würde, der sich bei Hundegehirnen auskennt und dieser das extrem fragwürdige Geschreibsel richtig stellen würde.

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haspe1 (23.645 Kommentare)
am 11.11.2019 12:24

Zugegeben, ich bin kein Physiologe (für Menschen) und schon gar keiner für Hunde, aber ich habe den starken Verdacht, dass in diesem Artikel einiges an grobem Unfug zusammengefasst ist.

Zitat: "Eine stillgehaltene Rute löste bei den meisten Hunden intensive Stressreaktionen aus. Die Wissenschaftler erklären diese damit, dass der Stillstand einer Hunderute mit hoher Anspannung in Verbindung steht."

Hier wird offensichtlich Ursache und Wirkung vertauscht. Es ist sicher nicht so, dass die stillstehende Rute Stress beim Hund auslöst, sondern dass Hunde, die unter Stress stehen, ihre Rute still stehen lassen. (Es wird ja auch niemand ernsthaft behaupten, dass Weinen beim Menscht Traurigkeit auslöst, sondern es ist so, dass traurige Menschen weinen).

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tja (4.605 Kommentare)
am 11.11.2019 12:10

Zitat

"Die Emotionen der Hunde entstehen, wie auch bei Menschen, in der rechten und linken Gehirnhälfte", erklärt Vallortigara. Aktionen der rechten Körperhälfte würden im sogenannten Linkshirn verarbeitet und umgekehrt. Bei einer Rutenbewegung nach rechts arbeite also die linke Hirnhälfte, die für positive Gefühle zuständig sei. Ist die Rute jedoch nach links geneigt, wird die rechte Gehirnseite aktiv, die für negative Gefühle verantwortlich ist."

Sehr aufschlußreich! Eine Rutenbewegung nach links geneigt, aufs Forum bezogen ein Hassposting gegen die Linken zu lesen komme hab' ichs mit einem "Rechten", einem FPÖler und andern negativen Subjekten zu tun!

Da kann ich nur zu mir sagen "Glückwunsch, Du Stehst auf der richtigen Seite!"

Ja, da bin ich mit meiner linken Hirnhälfte

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