Katzen leiden still, man muss sehr aufmerksam sein
Leserfrage: Wie alt können Katzen werden, und was kann man tun, damit sie möglichst lange leben?
Katzen werden normalerweise 15 bis 20 Jahre alt. Noch älter werden nur noch sehr wenige. Ab zehn Jahren kann man Katzen als Senioren bezeichnen. Je älter sie werden, umso eigenbrötlerischer werden Katzen häufig. Sie mögen sowieso keine Veränderungen. Im Alter bestehen sie dann noch mehr auf ihren Gewohnheiten. Natürlich bauen sie auch körperlich ab. Man sieht es ihnen aber oft nicht so an wie Hunden. Katzen leiden still, umso aufmerksamer sollten Katzenbesitzer sein.
Sehr viele Katzen bekommen im Alter Probleme mit den Nieren oder mit der Schilddrüse, in den meisten Fällen leiden sie an einer Schilddrüsen-Überfunktion. Mit Hormonen – in Tablettenform oder als Flüssigkeit täglich einzunehmen – lässt sich das aber gut behandeln, und die Katzen haben eine gute Lebensqualität.
Ob Freigänger oder Wohnungskatzen älter werden, lässt sich nur schwer beurteilen. Katzen, die viel draußen sind, haben weniger Probleme mit Übergewicht, dafür häufiger Verletzungen durch Unfälle und Parasiten.
Mit regelmäßigen Gesundheits-Checks, bei denen auch das Blut untersucht wird, und mit dem richtigen Futter kann man sicher viel für eine hohe Lebenserwartung der Katze tun. Besonders für Freigänger ist die Parasitenprophylaxe ein wichtiges Thema.
Ich rate allen Katzenbesitzern, sich genau mit den Bedürfnissen der Katze zu beschäftigen. Sie braucht Rückzugsorte und insgesamt ein harmonisches Leben. Katzen sind Individualisten. Je mehr man hält, umso schwieriger wird es, jeder einzelnen gerecht zu werden.
Zur Person: Birgit Seitlinger ist Tierärztin mit einer Kleintierpraxis in Alkoven. Außerdem betreut sie die großen und kleinen Tiere im Zoo Linz.