Lade Inhalte...
  • NEWSLETTER
  • ABO / EPAPER
  • Lade Login-Box ...
    Anmeldung
    Bitte E-Mail-Adresse eingeben
    Bitte geben Sie Ihre E-Mail-Adresse oder Ihren nachrichten.at Benutzernamen ein.

gemerkt
merken
teilen

Erste Daten zu möglichem Corona-Medikament

Von nachrichten.at/apa, 13. Juli 2022, 08:43 Uhr
Genetiker Josef Penninger in Ried
Genetiker Josef Penninger Bild: Roman Kloibhofer

WIEN. Bald nach Beginn der Covid-19-Pandemie hatte der österreichische Biotechnologe Josef Penninger die Idee, rekombinant hergestelltes ACE2 (Angiotensin Converting Enzyme 2) als Medikament einzusetzen.

Das Enzym bildet auf Zellen den Rezeptor für SARS-CoV-2. Die Gabe des Proteins soll Covid-19-Erreger binden und unschädlich machen. Jetzt publizierten Wissenschafter Daten aus Tierversuchen mit einem ACE2-Aerosol, eine erste klinische Studie an gesunden Probanden ist im Laufen.

Robert Shoemaker vom National Cancer Institute und die Co-Autoren, unter ihnen Penninger, ehemals Leiter des Instituts für Molekulare Biotechnologie (Akademie der Wissenschaften) in Wien, und seit 2018 in Kanada tätig, berichteten jetzt (11. Juli) in der Fachzeitschrift "PlosOne" (doi: 10.1371/journal.pone.0271066) über ihre Ergebnisse an Versuchstieren zur Verträglichkeit von rekombinantem ACE2. "Nachdem wir in vitro (im Labor, Anm.) die Neutralisierung von SARS-CoV-2 durch APN01 (rekombinantes humanes ACE2 von Apeiron) gezeigt hatten und nachdem vorläufige Hinweise auf seine Verträglichkeit und auf eine präventive Wirkung in einem Maus-Modell gesammelt hatten, gingen wir an die Entwicklung einer Formulierung als (inhalierbares; Anm.) Aerosol", schrieben die Wissenschafter. Penninger hat vor Jahren das Wiener Biotech-Unternehmen Apeiron mitbegründet, das aus diese Substanz entwickelt.

Soll schwerste Krankheitsverläufe verhindern

Der Hintergrund: ACE2 soll schwerste Krankheitsverläufe von Covid-19 verhindern. In einer klinischen Studie der Phase II von Ende April bis Ende Dezember 2020 und der Infusion von ACE2 bei 178 Covid-19 Patienten mit schneller Verschlechterung ihres Zustandsbildes (etwa die Hälfte erhielt ein Placebo) konnte bezüglich der Gesamtmortalität und der Notwendigkeit mechanischer Beatmung in einem Zeitraum von 28 Tagen ein Trend zu einem besseren Abschneiden der mit ACE2 Behandelten gezeigt werden. Vor allem wegen der relativ geringen Anzahl von Probanden erreichte das Ergebnis aber keine statistische Signifikanz (www.technologynetworks.com). Signifikant hingegen war die Verringerung der Tage, an denen die Kranken maschinell beatmet werden mussten. Von einer weiteren Phase-2-Studie mit der intravenösen Gabe von ACE2 gegen Covid-19 in den USA mit rund 1.600 Probanden gibt es bisher noch keine Ergebnisse.

Vor allem zur Verhinderung der bei schweren Krankheitsverläufen oft fatalen Lungenschäden durch Covid-19 ist hingegen eine Anwendung von ACE2 über die Atemwege (Inhalation) eventuell eine Alternative. Der Wirkstoff wäre sofort und ohne Umwege lokal in der Lunge verfügbar. Die Konzentration des gentechnisch hergestellten ACE2 dürfte dann am Wirkort auch größer sein. Genau darauf zielt die Entwicklung des Aerosols ab. In der nun in PlosOne publizierten Studie wurde es gesunden Hunden zweimal täglich über einen Zeitraum von zwei Wochen verabreicht. Wie die Wissenschafter berichten, gab es keine Anzeichen für Toxizität.

Am 19. Oktober vergangenen Jahres startete an der MedUni Wien bereits eine Studie der Phase I mit dem Aerosol in verschiedenen Dosierungen an 40 gesunden Probanden (Placebo-kontrolliert). Wie bei allen Phase-I-Studien geht es speziell um die Sicherheit und Verträglichkeit. Geplant war der Abschluss der wissenschaftlichen Untersuchung mit Studienleiter Markus Zeitlinger (Universitätsklinik für Klinische Pharmakologie) für Juni dieses Jahres, wie dem US-Studienregister zu entnehmen ist. "Vorläufige Daten aus aktuellen Studien zur Inhalation von ACE2-basierten Therapeutika zeigen eine hohe Wirksamkeit in präklinischen SARS-CoV-2-Modellen", sagte Zeitlinger anlässlich des Starts dieser Untersuchung. "Insbesondere könnte APN01 auch gegen Infektionen mit Varianten von SARS-CoV-2 geeignet sein." In einer nachfolgenden Phase-II-Untersuchung soll das potenzielle Behandlungsprinzip dann an Covid-19-Patienten erprobt werden.

Wissenschafter der MedUni Wien haben bereits Anfang 2021 gezeigt, dass im Rahmen schwerer Covid-19-Erkrankungen die ACE2-Konzentration im Blut stark ansteigt. Das erfolgt aber möglicherweise zu langsam, um als Gegenregulation den Krankheitsverlauf zu dämpfen. Laut Manfred Hecking und Roman Reindl-Schwaighofer von der Klinischen Abteilung für Nephrologie und Dialyse der MedUni Wien könnte eine frühzeitige Verabreichung von hohen Dosen an ACE2 vor allem deshalb sinnvoll sein, da der Körper einige Zeit braucht, bis das ACE2 erhöht wird.

mehr aus Gesundheit

Kreuzweh ade! Neue Therapien für Schmerzpatienten

Ist das jetzt der Wechsel? Experten gaben bei Gesundheitstour tolle Tipps

Viele rauchende Kinder in Europa

Friseure bei Früherkennung von Hauterkrankungen hilfreich

Lädt

info Mit dem Klick auf das Icon fügen Sie das Schlagwort zu Ihren Themen hinzu.

info Mit dem Klick auf das Icon öffnen Sie Ihre "meine Themen" Seite. Sie haben von 15 Schlagworten gespeichert und müssten Schlagworte entfernen.

info Mit dem Klick auf das Icon entfernen Sie das Schlagwort aus Ihren Themen.

Fügen Sie das Thema zu Ihren Themen hinzu.

11  Kommentare
11  Kommentare
Neueste zuerst Älteste zuerst Beste Bewertung
susisorgenvoll (16.665 Kommentare)
am 13.07.2022 12:36

Es scheint, als würde dieses Medikament wesentlich genauer untersucht als als die "Schnellschussmedikamente- und -impfstoffe"! Warum eigentlich? Will man von Produzentenseite sicher gehen, dass keine Nebenwirkungen zu erwarten sind und die optimale Wirkung erzielt werden kann? Oder gibt es irgendwelche andere Zwänge/Vorgaben, die es für andere Mittel nicht zu geben scheint?

lädt ...
melden
antworten
dajoba (86 Kommentare)
am 14.07.2022 09:56

Es gibt keine Medikamente, die keine Nebenwirkungen haben, egal wie lange und oft sie geprüft wurden.
Aus eigener Erfahrung weiß ich nur, dass es den Patienten wenn es dann um die "LUFT" geht, komplett egal ist welche Nebenwirkungen sämtliche Medikamente haben die man ihnen in die Venen spritzt, Hauptsache es hilft und die Beschwerden werden besser. Die späte Einsicht kommt natürlich dann prompt: "hätte ich doch vorgesorgt"

lädt ...
melden
antworten
ej1959 (1.950 Kommentare)
am 13.07.2022 11:18

der hat aber schon vor 2 jahren geschrieben das ein medikament testet und knapp vor der einführung steht.

lädt ...
melden
antworten
nodemo (2.234 Kommentare)
am 13.07.2022 10:34

Stammen die blonden Harre durch einen Selbstversuch oder durch das Haarwaschmittel einer Frau? Versuch und Irrtum ein harter Weg zur Problemlösung, weiter so !

lädt ...
melden
antworten
NeujahrsUNgluecksschweinchen (26.357 Kommentare)
am 13.07.2022 10:41

Seine bisherigen lila Haare waren auch nicht recht. Sollten nicht die inneren Werte zählen?

lädt ...
melden
antworten
mehlknödel (3.541 Kommentare)
am 13.07.2022 11:15

Wie immer, wenn jemand sich im Thema nicht ganz zurechtfindet, muss er sich halt über Äußerlichkeiten derquageln.

lädt ...
melden
antworten
meisteral (11.763 Kommentare)
am 13.07.2022 11:25

Nein, Reaktion auf die Kandidatur vom Rosenkranz.

lädt ...
melden
antworten
docholliday (8.188 Kommentare)
am 13.07.2022 12:47

@Nodemo
Stammen die blonden Harre durch einen Selbstversuch oder durch das Haarwaschmittel einer Frau?

Äh, hätten Sie lieber ein Medikament von jemandem mit einer schönen Frisur?

lädt ...
melden
antworten
stemart (695 Kommentare)
am 15.07.2022 18:45

Der NODEMO scheint kahlköpfig zu sein und daher neidisch auf alle haarigen...

lädt ...
melden
antworten
docholliday (8.188 Kommentare)
am 13.07.2022 09:40

Der Mann taugt ma!
Kein so Angstmacher wie so viele andere, die sich viel zu stark von der Politik beeinflussen lassen.
Es gibt eben auch noch andere Wege, denen man Aufmerksamkeit schenken sollte.

lädt ...
melden
antworten
AlfDalli (3.986 Kommentare)
am 13.07.2022 09:46

Dazu reicht es bei der Ärztekammer nicht.

lädt ...
melden
antworten
Aktuelle Meldungen