Dick durch Corona: Mehr Kinder mit Prädiabetes
Kleine Patienten mit Typ-1-Diabetes sollten in Schulen und Kindergärten engmaschiger betreut werden.
Das Adipositas-Betreuungsprogramm "Enorm in Form" der Österreichischen Gesundheitskasse zeigt nicht nur, dass viele Kinder stark übergewichtig sind. Auch einen Anstieg an Prädiabetes – einer Diabetesvorstufe – bei Kindern zwischen sechs und 14 Jahren zeichnet sich ab. Im Vergleich mit vorherigen Semestern weisen die Teilnehmer der Pandemiesemester deutlich höhere Blutzuckerwerte und Insulinspiegel auf.
Werden Prädiabetes-Formen bei Kindern nicht konsequent behandelt, droht eine Entwicklung Richtung Typ-2-Diabetes.
Psychotherapie ermöglichen
Anders ist die Situation bei Kindern und Jugendlichen mit Typ-1-Diabetes: Die Anzahl jener, die eine sehr schlechte Stoffwechsellage haben, sinkt seit etwa zehn Jahren. Auch die Zahl der schweren Hypoglykämien (Unterzuckerungen) ist dank technischer Hilfsmittel wie Insulinpumpen oder Glukosesensoren zurückgegangen. Doch nicht alle jungen Patienten erreichen die in Leitlinien gesetzten Therapieziele. Der Präsident der Deutschen Diabetes-Gesellschaft, Andreas Neu, fordert mehr Schulgesundheitsfachkräfte an Schulen und Kindergärten, denn "diese sind in aller Regel nicht auf die Bedürfnisse chronisch kranker Kinder ausgerichtet. Das pädagogische Personal ist mit dieser Zusatzaufgabe oft überfordert." Auch ein ausreichend dichtes Netz an psychotherapeutischen Angeboten sei für die psychische Gesundheit der jungen Patienten notwendig.