Bei Nackenschmerzen bewegen und entspannen
Ursache können Fehlhaltungen, Verspannungen, Verschleiß, Stress oder psychische Probleme sein.
Etwa die Hälfte aller Frauen und ein Drittel aller Männer leiden unter Nackenschmerzen. "Am besten ist es natürlich, es gar nicht so weit kommen zu lassen. Denn bevor die Schmerzen auftreten, wurden zum Beispiel jene Muskeln, die Nacken, Rücken und Schultern stabilisieren sollen, meistens schon über einen längeren Zeitraum massiv überlastet", sagt Erich Buchinger, leitender Physiotherapeut am Klinikum Schärding.
Der Experte empfiehlt vor allem Bewegung, Entspannungs- und Dehnübungen, Massagen und Wärme, etwa durch einen Schal, Wärmekissen, -salben und -pflaster oder eine Rotlichtlampe. Auch die Schlafposition sollte überprüft werden; eine gute Matratze und eventuell ein spezielles Nackenkissen gehören zur Grundausstattung eines jeden Schlafzimmers. Buchinger rät, am Arbeitsplatz – auch im Homeoffice – einen ergonomischen Sessel zu verwenden und die Höhe bzw. Position von Schreibtischplatte, Monitor und Tastatur an die eigene Körpergröße anzupassen.
"Eine sehr gute Übung zur Stärkung der Halsmuskulatur kennt außerdem vermutlich noch jeder aus dem Turnunterricht", sagt der Physiotherapeut. "Dabei wird der Kopf vorsichtig auf alle Seiten gebeugt, bis man einen Widerstand bemerkt. In dieser Position jeweils kurz verharren und dann wieder lockerlassen. Auch Trainingsgeräte wie Faszienrollen und Therabänder können einfach zu Hause verwendet werden – wichtig ist dabei aber immer, dass die Übungen korrekt durchgeführt werden."
Wenn Betroffene Schmerzen haben, sollten sie möglichst rasch Hilfe suchen. "Sonst besteht die Gefahr, dass die Schmerzen ins sogenannte Schmerzgedächtnis übergehen, also chronisch werden – und dann sind sie noch schwieriger loszuwerden", sagt Buchinger. Schmerzmittel oder Injektionen, die den betroffenen Bereich betäuben, sorgen oft kurzfristig für Linderung, auch eine Akupunktur kann hilfreich sein.