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Sieben Tipps für Patchwork-Familien

12. Juni 2019, 00:04 Uhr

Was braucht es, um einen guten Grundstein für eine gelungene Patchwork-Familie zu legen? Florian Kochmann, Pädagogischer Leiter im SOS-Kinderdorf Hinterbrühl, gibt Tipps, wie es klappen kann.

Beinahe jede zehnte Familie in Österreich lebt in einer Patchwork-Konstellation. Das heißt, zumindest ein Teil des Elternpaares hat ein Kind aus einer vorigen Beziehung mitgebracht. Tritt nach einer Trennung ein neuer Partner oder eine neue Partnerin in das Leben von Mama oder Papa, macht das das Familienleben nicht gerade leichter. Wie der neue Partner in die Familie eingeführt wird, ist entscheidend.

Das erste Treffen: Jedes Kind ist unterschiedlich. In der Regel brauchen Kinder aber Zeit, sich auf neue, insbesondere erwachsene Menschen einzulassen. Der erste Berührungspunkt sollte darum zeitlich begrenzt sein – zum Beispiel auf zwei oder drei Stunden. Am besten findet das erste Treffen auf neutralem Boden statt oder an einem Ort, den das Kind kennt. Zum Beispiel im Zoo.

Erlebnisse teilen: Beziehung entsteht nicht automatisch, also nicht einfach, weil Mama den Peter nun als neuen Freund vorstellt. Sie muss wachsen. Gemeinsame Erlebnisse und die damit verbundenen Erinnerungen bilden und stärken Beziehungen. Daher ist es wichtig, diese Erfahrungen zu ermöglichen. Versuchen Sie Aktivitäten zu finden, die allen Spaß machen. Oft reicht gemeinsames Eisessen oder das Interesse für die gleiche Sportart oder Serie.

Zeit geben: Wenn Ihr Kind nicht sofort Zugang zum neuen Partner oder der neuen Partnerin findet, ist das völlig normal. Viele Kinder brauchen einfach etwas Zeit, um Unsicherheiten oder Ängste abzubauen. Zeigen Sie Geduld und seien Sie nicht enttäuscht. Mehrere gemeinsame Aktivitäten können helfen, um sich besser kennenzulernen und vertrauter miteinander zu werden.

Nichts überstürzen: Kinder brauchen ihren sicheren Hafen, ihren Rückzugsort und ihre gewohnten Abläufe. Oft sehen sie sich durch Menschen, die sie nicht kennen und mit denen sie nichts verbindet, gefährdet. Wenn der neue Partner oder die neue Partnerin sofort in die Wohnung einzieht, in der auch das Kind lebt, ist Streit unausweichlich. Schritte, die den Alltag des Kindes stark beeinflussen, sind darum gut zu überlegen. Wenn es dann so weit ist, sollten Sie Ihre Kinder in die Planung miteinbeziehen und die bevorstehenden Änderungen gemeinsam besprechen.

Namenswahl lassen: Drängen Sie Ihr Kind nicht, für den neuen Partner oder die neue Partnerin Formen von "Papa" oder "Mama" (Stiefmama, Peter-Papa, Mami-Tina, etc.) zu verwenden. Das führt zur Verwirrung des Kindes und kann schwere Konflikte im Kind auslösen. Nennen Sie den Partner oder die Partnerin einfach beim Vornamen, wenn Sie über ihn oder sie reden und überlassen Sie dem Kind die Wahl, mit welcher Bezeichnung es sich wohlfühlt.

Erwartungen anpassen: Es kann sein, dass zwischen Ihrem Kind und der neuen Person in Ihrem Leben keine innige Bindung entsteht. Auch wenn Sie sich das vielleicht anderes gewünscht hätten, muss es kein Problem sein. Wichtig ist, dass sich alle respektieren und wertschätzen. Erklären Sie Ihrem Kind, warum Ihr Partner oder Ihre Partnerin wichtig für Sie ist und dass diese neue Bindung keinen Einfluss auf Ihre Liebe zu Ihrem Kind hat.

Verantwortung übernehmen: Wenn es Eltern gut geht, geht es auch den Kindern besser. Das vergessen Eltern oft, wenn sie versuchen, ihr Handeln ganz und gar nach ihren Kindern zu orientieren. Manchmal ist es eben auch wichtig, dass Eltern auf sich selbst achten. Bei der Wahl des Partners oder Partnerin ist das ganz klar der Fall. Diese Wahl treffen die Erwachsenen. Kinder können nicht entscheiden, ob jemand gut für Mama oder Papa ist, und sollten nicht mit dieser Verantwortung konfrontiert werden. Für Eltern ist es außerdem wichtig, ihr eigenes Wohlbefinden nicht (nur) von den Kindern abhängig zu machen.

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