Gebäck mit Tradition: Das Osterlamm
Eine Bäckerin gibt Tipps für das perfekte Biskuitschäfchen. Ein Theologe erklärt, was das Lamm mit Ostern zu tun hat.
"Am liebsten nehmen wir noch die Lammformen meines Großvaters. Die sind schon ausgebrannt und der Teig bleibt nicht so leicht an ihnen haften", sagt Agnes Hammerl-Eichler von der Bäckerei Eichler, die heuer ihr 65-jähriges Bestehen feiert. 400 der süßen Schäfchen entstehen vor Ostern in der gläsernen Backstube in Urfahr, viele werden vorbestellt.
Damit sie gut gelingen, hat die Bäckerin noch folgende Tipps parat: "Nach dem Einfetten der Formen nehmen wir sehr feine Biskuit-Brösel. Die passen geschmacklich, und der Kuchen lässt sich dadurch leichter aus der Form lösen. Die Formen sollten auch nicht zu viel mit Wasser behandelt, sondern besser immer wieder sauber abgebürstet werden."
Bruch zum Verkosten
Auch solle man mit der Biskuitmasse vorsichtig umgehen, "und die Temperatur im Ofen muss natürlich auch passen", so die 28-jährige Linzerin.
Wenn sich der Kuchen doch einmal nicht aus der Form lösen lässt, nimmt die Bäckerin den Bruch eben zum Verkosten oder sie verwendet ihn für die Produktion von Punschkrapferln. Wichtig sind Hammerl-Eichler auch die hochwertigen Zutaten, "nur dann schmeckt das Osterlamm wirklich gut".
Symbol für Befreiung
Doch was hat das Lamm eigentlich mit Ostern zu tun? "Das geht auf die Tradition des Pessach-Festes zurück. Die Juden schlachteten zu diesem Anlass ein einjähriges Schaf, um für die Befreiung aus Ägypten zu danken", sagt der Linzer Dompfarrer Maximilian Strasser.
Weil das letzte Abendmahl ein Pessach-Mahl war, wurde die alte Befreiungssymbolik auf den Tod und die Auferstehung Jesu übertragen. "Ostern ist ein gemeinsames Fest aller christlicher Konfessionen – über alle Grenzen hinweg", sagt Strasser.
Am Donnerstag lesen Sie über die Ratschen-Kinder, die vor Ostern unterwegs sind.
Rezept für Osterlamm aus Biskuit-Teig
Zutaten für zwei kleine Osterlämmer (á 500 g):
- 200 g Bio-Butter
- 200 g Staubzucker
- 1 Packung Vanillezucker
- 1 Prise Salz
- 3 Stk. Eier
- 300 g Mehl
- 10 g Backpulver
- 200 g Milch
- Rum (nach Geschmack)
Die Lammform mit flüssiger Butter einfetten und mit süßen Bröseln bestreuen. Den Backofen auf 175° C (Ober-/Unterhitze) vorheizen. Butter und Staubzucker schaumig schlagen. Vanillezucker und Salz beifügen. Eier langsam nach und nach in die Masse geben und mitmischen. Bei Wunsch einen Schluck Rum als Verfeinerung in den Teig geben. Mehl und Backpulver unterheben und abwechselnd Milch dazu leeren. Die Masse in die vorbereitete Form füllen und im Rohr 40 Minuten backen. Nach dem Backen die Formen etwas überkühlen lassen und anschließend die Lämmer vorsichtig stürzen. Das fertige Lamm mit Staubzucker bestäuben. Man kann es auch mit flüssiger Schokolade überziehen.