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Wenn ein "Cold Case" plötzlich ganz heiß wird

26. September 2020, 00:04 Uhr

Wendungsreicher, ruhiger Krimi mit sympathischen Ermittlern aus Norwegen.

Der frühere norwegische Spitzenpolitiker Bernhard Clausen stirbt an einem Herzinfarkt. Kurz darauf werden in einem fensterlosen Raum seiner Sommerhütte neun Umzugskartons gefunden – prall gefüllt mit Euro-, Dollar- und Pfundscheinen. Insgesamt 80 Millionen Kronen.

Kommissar William Wisting wird vom Generalstaatsanwalt beauftragt, herauszufinden, woher das Geld stammt. Der Ermittler bekommt dafür freie Hand, aber er muss diskret vorgehen. Schließlich war Clausen einer der führenden Sozialdemokraten – und Wahlkampf ist auch gerade.

Bis heute ungeklärter Raub

Schon bald stoßen Wisting und sein Team – neben dem Kriminaltechniker Espen Mortensen vor allem Tochter Line Wisting, eine Investigativ-Journalistin – auf einen bis dato ungeklärten Raubüberfall, bei dem 2003 eben diese Summe erbeutet wurde. Und dann ist da noch das mysteriöse Verschwinden eines jungen Mannes, das ebenfalls bis heute Rätsel aufgibt.

Die kleine, feine, sympathische und erfreulich normale Ermittlertruppe, die immer wieder Zuwachs bekommt, steht rasch vor einer Menge ungelöster Fragen: Woher stammt das Geld? Wie und wann kam das Geld in die Hütte? Warum wurde es all die Jahre nie angerührt?

Fein gesponnener Krimi

Autor Jørn Lier Horst, der selbst bis zum Jahr 2004 Kriminalhauptkommissar bei der norwegischen Polizei war, ist mit "Wisting und der fensterlose Raum" ein sehr fein gesponnener Krimi gelungen. Das Buch unterscheidet sich wohltuend von anderen skandinavischen Krimis.

Die Geschichte ist hoch spannend, sie ist aber sehr ruhig und detailreich erzählt – langatmig ist es dennoch nie. Gegen Ende wird das Tempo dann ordentlich erhöht. Zudem ist vor allem der Ermittler ein ganz normaler Zeitgenosse mit intakter Familie und ohne Alkohol- oder sonstigen Problemen.

Interessant zu lesen ist die Kombination aus klassischer Polizeiarbeit mit der investigativen Vorgehensweise der Journalistin. Der Autor arbeitet hier schön die Parallelen, aber auch die Gegensätze heraus. Und erfreulich ist schließlich, dass der wendungsreiche Plot des Buches relativ unblutig daherkommt. (schuh)

Jørn Lier: „Wisting und der fensterlose Raum“, Horst, Piper Verlag, 432 Seiten, 15,50 Euro

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