"Living": Der neue Blick aufs Leben des alten Beamten
Es ist ein kleiner Film über eine kleine Begebenheit und umfasst doch die Möglichkeiten eines Lebens.
Oliver Hermanus hat Akira Kurosawas "Ikiru" (1952) neu verfilmt und die Geschichte um einen unauffälligen Beamten, der am Ende des Lebens eben dieses neu spürt, nach London verlegt. Der großartige Charakterdarsteller Bill Nighy (73) zeigt hier sein großes Können.
Nighy ist im London der 50er-Jahre der biedere, prototypisch britische Beamte Mr. Williams. Mit Anzug und Melone kommt der Witwer täglich pünktlich zu seinen Aktenbergen, verwaltet leidenschaftslos den Wiederaufbau der Stadt – bis er die Diagnose erhält, dass er nur noch kurz zu leben hat.
Er möchte nun seine "Endzeit"-Vision umsetzen, einen Kinderspielplatz auf einem ausgebombten Grundstück zu realisieren, den seine Behörde bisher erfolgreich blockiert hat. Ihm zur Seite steht die neue, junge Kollegin Margaret Harris (Aimee Lou Wood).
Ein herzerwärmender, wichtiger Film, in dem sich Nighy ("Tatsächlich... Liebe", "Alles eine Frage der Zeit") eine Golden-Globe-Nominierung erspielte.
"Living": GB/JP/S 2022, 103 Min., jetzt im Kino
OÖN Bewertung:
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