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"Kindern etwas anderes als Positives und Hoffnung mitzugeben, wäre dumm"

Von Ludwig Heinrich, 09. Jänner 2020, 00:04 Uhr
"Kindern etwas anderes als Positives und Hoffnung mitzugeben, wäre dumm"
Katja Riemann als die böse Hexe Glenda und Justus von Dohnányi als deren Diener Oswald Bild: Buena Vista International

Katja Riemann und Anna Thalbach sind im Kinofilm "Vier zauberhafte Schwestern" Hexen

Einen cineastischen Höhepunkt bringt das neue Jahr den jungen Filmfans: Ab 9. Jänner läuft in unseren Kinos die deutsch-österreichische Koproduktion "Vier zauberhafte Schwestern", basierend auf der zehn Bände umfassenden Reihe "The Sprite Sisters" der britischen Autorin Sheridan Winn.

Seit Menschengedenken ist Cantrip Towers ein ganz besonderes Haus, denn in den Gewölben verbirgt sich eine Quelle mit magischem Elbenstaub, mit dem sich die Elemente Feuer, Wasser, Erde und Luft beherrschen lassen. Die vier Schwestern Flame, Marina, Flora und Sky, die auch ein ungemein musikalisches Quartett sind, nützen ihr Wissen, um den Menschen zu helfen. Aber da sind auch noch zwei Hexen im Spiel, eine eher böse und eine eher gute, gespielt von Katja Riemann und Anna Thalbach.

OÖNachrichten: Wie würden Sie die Abenteuer der "Sprite Sisters" einreihen?

Anna Thalbach: Es sind in erster Linie klassische Fantasien von Mädchen um die 14, es geht also um die Sehnsüchte kleiner Damen. Katja Riemann: Wer die Bücher gelesen hat, muss sich auf ein etwas anderes kinematografisches Erscheinungsbild gefasst machen.

Viele junge Schauspieler haben sich immer gewünscht, einmal einen Kriminalkommissar zu spielen. Und Schauspielerinnen? Sind da nicht eher Prinzessinnen Traumfiguren, oder Hexen?

Thalbach: Was ich mir wünschte, waren immer nur gute Rollen. Und da habe ich im konkreten Fall die Gunst der Stunde genützt.

Was sicher auch auf die Wahl der Kostüme zutrifft.

Thalbach: Mein Kostüm war faktisch schon fertig, ich musste nur noch "eingehüllt" werden.

Was haben Sie Ihren Töchtern im Kindesalter vorgelesen?

Thalbach: Zum Beispiel Märchen von Wilhelm Hauff. Die sind teilweise sehr heftig. Und auch Geschichten von Hans Christian Andersen. Riemann: Da sterben sie ja immer. Thalbach: Ich finde, dass Kinder das ganz gut vertragen. Traurig und gruselig, viele wollen beides, und sie heulen gerne, wenn es gruselig wird. Riemann: Ich habe lieber Astrid Lindgren gelesen. Da wird weniger gestorben.

Hexen zu spielen, verleitet womöglich zum Outrieren.

Thalbach: Dafür hat man ja einen Regisseur.

Das war in diesem Fall Sven Unterwaldt, der zum Beispiel mit Otto Waalkes "7 Zwerge – Männer allein im Wald" und "Otto’s Eleven" gemacht hat. Wie war es mit Herrn Unterwaldt?

Thalbach: Er ist sehr undeutsch, hat immer gute Laune und meckert fast nie.

Die Herrschaften, die für Spezialeffekte verantwortlich waren, hatten bisweilen Hochbetrieb. Zum Beispiel in Szenen, in denen Sie, Katja Riemann, als böse Hexe Glenda bei Schluckauf Kröten herausspucken mussten.

Riemann: Die Kröten haben die Spezialisten ja "dazugezaubert". Ich musste beim Drehen dieser Szenen nur meistens den Mund offen halten. Nun hält man ja bei Schluckauf den Körper normalerweise in Rücklage, aber der Regisseur sagte: "Nein, bitte nach vorne, du musst sie ja rausspucken, das soll man gut sehen!" Ich muss jedoch betonen: Niemandem wurde beim Drehen ein Haar gekrümmt. Auch den Kröten nicht.

Wie haben Ihre Kinder auf diesen Film reagiert?

Thalbach: Meine Tochter Nellie, 24 Jahre alt und ebenfalls Schauspielerin, hat ihn noch nicht gesehen, doch sie würde sicher sagen: "Mama, du bist die Beste!" Das habe ich ihr so beigebracht. Riemann: Sehr gute Erziehung.

In "Vier zauberhafte Schwestern" können Sie zaubern. Hatten Sie je eine Phase, in der Sie das gerne beherrscht hätten?

Thalbach: Ich war sogar lange überzeugt, dass ich magische Kräfte besitze, fliegen kann und unsichtbar bin. Riemann: Bei mir stand weniger das Zaubern im Mittelpunkt. Ich wollte zum Zirkus, als Trapezkünstlerin. Deshalb redete ich mir ein, ich würde aus einer Zirkusfamilie kommen und ein Findelkind sein, das von einer sehr freundlichen Familie aufgenommen wurde. Meinen Eltern habe ich das natürlich nicht gesagt.

Sicher finden Sie ab und zu Zeit, selbst ins Kino zu gehen. Welcher Film hat Sie da zuletzt "verzaubert"?

Thalbach: "Systemsprenger" hat mich emotional sehr beansprucht. Das ist ein Film, der lange bei einem bleibt. Riemann: Ja, das würde ich unterstreichen. Außerdem fand ich den französischen Film "Porträt einer jungen Frau in Flammen" von Céline Sciamma großartig.

Sehen Sie für Ihre Kinder bei der derzeitigen Weltlage der Zukunft eher optimistisch oder pessimistisch entgegen?

Thalbach: Jeder Wandel ist auch eine Chance für eine Gesellschaft, sich ethisch neu zu ordnen. Den Kindern etwas anderes als Positives und Hoffnung auf den Weg zu geben, wäre dumm.

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Autor
Ludwig Heinrich

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