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Fundamentalismus ist in jedem Fall ein Witz

Von Peter Grubmüller, 04. Juni 2019, 00:04 Uhr
Fundamentalismus ist in jedem Fall ein Witz
Helfenberg-Produktionsleiterin Gabi Revertera, Regisseur John F. Kutil Bild: pg

Theater in der Kulturfabrik Helfenberg: John F. Kutil inszeniert Michael Niavaranis Komödie "Manche mögen’s verschleiert".

"Und? Woran arbeitest du gerade so?" Die Antwort auf so eine lapidare Frage kann gravierende Folgen haben. Wie für Regisseur John F. Kutil, acht Schauspieler und alle anderen Beteiligten des Vereins "Theater in der Kulturfabrik Helfenberg".

Michael Niavarani hatte sich im Herbst 2018 Kutils Inszenierung seines Stücks "Reset – Alles auf Anfang" im Linzer Kellertheater angesehen. Nach der Vorstellung kamen die beiden Bühnen-Haudegen ins Plaudern, und Niavarani verriet, dass er aktuell an einer Bühnenfassung von Sou Abadis Kinoerfolg "Voll verschleiert" von 2017 schreibe. Ein Wort ergab das andere – und irgendwann verständigten sich die beiden darauf, dass die Liebeskomödie mit dem neuen Titel "Manche mögen’s verschleiert" in Helfenberg zur Premiere kommen wird – am 24. Juli. Allerdings nicht als sogenannte Uraufführung, weil Niavarani dieses Prädikat bereits zuvor einer Landesbühne für die Spielzeit 2020/21 versprochen hatte. "Egal, das ist eine Formalität – Hauptsache, er hat uns das Stück anvertraut", sagt Kutil im Gespräch mit den OÖN. Der neue Titel ergab sich aus Abadis Vorliebe für Billy Wilders Film-Dokument "Manche mögen’s heiß", ansonsten folgt Niavarani den filmischen Handlungssträngen, die er zu einem Kammerspiel verdichtet hat.

Der radikalisierte Bruder

Die iranische Muslimin Leila und der recht unreligiöse Armand haben sich beim Studium in Paris ineinander verknallt. Leilas Bruder Mahmoud ist erst jüngst als religiöser Fundamentalist aus dem Jemen zurückgekehrt. Er untersagt seiner Schwester die Liebe zu Armand und sperrt sie ein. Armand hat eine Idee, wie er die Beziehung doch noch ins Trockene bringen will: Er schlüpft in einen Niqab, der bloß die Augen frei lässt, gibt sich als Religionslehrerin Scheherazade aus, die Leila unterrichten wolle. Es schaukelt sich eine Verwechslungskomödie mit herzhaften Slapstick-Elementen auf. Blöd nur, dass Mahmoud beschließt, Scheherazade zu heiraten.

Leila wird von der ab 25. Juni im Linzer Theater Phönix bei der Schäxpir-Produktion "Else (Ohne Fräulein)" engagierten Soffi Schweighofer gespielt. Okan Cömert schlüpft in die Rolle des Armand, und die ehemalige Landestheater-Säule Markus Subramaniam wird als Mahmoud zu sehen sein. Wie in Helfenberg üblich, trommelte Kutil neben Profis auch eine Gruppe von Theaterlaien zusammen, die allerdings von der realen Staatsgewalt zusammengestutzt wurde. Kutil: "Einer unserer Mitspieler war ein blendend integrierter Asylwerber – eines Nachts wurde er um zwei Uhr aus dem Bett gezerrt und nach Afghanistan abgeschoben." Zwei weitere Asylwerber zogen ihre Teilnahme in der Folge zurück. Kutil: "Die Laiengruppe auf der Bühne wird es trotzdem geben – aber leider in reduzierter Form."

"Manche mögen’s verschleiert", Liebeskomödie von Michael Niavarani, nach dem Film "Voll verschleiert" von Sou Abadi.

Regie: John F. Kutil,

Premiere: 24. Juli.

Weitere Termine: 26., 27., 28., Juli; 1., 2., 3., 4., 7., 8., 9., 10., 11. August.

Karten/Info unter: www.theaterinderkulturfabrik.at, Tel: 0680/335 92 36

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Autor
Peter Grubmüller
Ressortleiter Kultur
Peter Grubmüller
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