"Fairplay"-Debatte Burgtheater sieht sich nicht gefordert
Aufregung herrscht am Burgtheater in Wien: In einem anonymen Brief werfen 15 Schauspieler und Schauspielschüler, die im Stück "Die Bakchen" den Chor spielen, dem Theater prekäre Arbeitsbedingungen vor.
Das berichtet die Zeitung "Der Standard". Die Betroffenen seien nur während der zweimonatigen Probezeit angestellt gewesen, seither nicht mehr. Pro Abend erhalten sie 300 Euro Gage, müssen aber bei Zusatzengagements die Theaterleitung um Erlaubnis bitten. Die Fixierung der Vorstellungsdaten erst sechs Wochen zuvor verunmögliche jede Langzeitplanung.
Der kaufmännische Leiter des Burgtheaters, Robert Beutler, sieht sein Haus im Zuge dieser "Fairplay"-Debatte aber nicht gefordert. Im Vergleich mit anderen Theatern in Österreich und Deutschland werde im "oberen Gagenbereich" gezahlt. "Das untere Gagenniveau im künstlerischen Bereich haben wir mit Beginn dieser Spielzeit angehoben", sagt er. Keiner der Choristen wolle in der kommenden Saison "überhaupt nicht mehr spielen" – auch wenn alle die Verträge bis dahin neu verhandeln wollen. Alle Gäste würden grundsätzlich angestellt. Der Spielplan werde den Beteiligten sechs bis zehn Wochen vor Vorstellungstermin mitgeteilt, zahlreichen Mitgliedern des Chores seien Engagements an anderen Bühne ermöglicht worden.
Finanzierung bis 2021/22
Insgesamt sieht Beutler die Finanzierung des Hauses bis Ende der Saison 2021/22 gesichert. Bis dahin seien die Steigerungen der Personalkosten im Budget abzudecken. Die Personalkosten erhöhen sich laut Beutler im Schnitt pro Jahr um eine halbe Million Euro. Derzeit liegen sie bei ca. 40 Millionen Euro.