Da Nikolo
Märchenerzähler Helmut Wittmann liest das Gedicht "Da Nikolo" vom oberösterreichischen Mundartdichter Franz Hönig (1867-1937).
Nikolaui is a Zeit,
dö bringt Schrocka und bringt Freud.
Wann a kimmt, da Nikolo,
san dö bravn Kinder froh,
denn dö selbign habn schen lacha,
dö kriagn häufti guate Sacha –
Zwötschkn, Kletzn (gedörrte Birnen),
Nuß und Öpfl.
Abar für dö besn Fratzn,
dö oftmächti kriagn an Patzn (patzn = Fehler machen),
in da Schul weil s’öfta lüagn,
oda schlechte Notn kriagn,
und für dö dö lehrn, dö guatn
nixö nutzn, bringt a d’Ruatn ...
„Guat“, sagt da Nikolo ganz granti,
„kemmts nur dauna, a la wanti,
Krampus tats eure Pflicht
und verschonts dö Lumpen nicht,
denn es muß auf dieser Erdn,
was nicht folgt, bestrafet werdn!“
D’Habergoas (Schreckgestalt in Teufelsmaske und Begleiter von
Nikolaus und Krampus), dö schreit schau grimmi:
„Warts, ös Lumpn, enk zwao kimm i!“ ...
Und dö Krampus voll Valanga,
wölln’s schau richti dauna fanga.
Bua, iazt fangan’s an zun Bittn,
packan d’Muata glei um d’Mittn,
„Bitt ihna, Herr Nikolo,
Krampus bitt enk, laßts uns da!“
Am Ende haben die Kinder Glück, alle dürfen bleiben und brüsten sich mit ihrer Unerschrockenheit.
Franz Hönig, der einige Zeit in meiner Heimatstadt Ried lebte, ist einer der wichtigsten Dichter Oberösterreichs, finde ich. Danke, dass Ihr sein Gedicht ausgewählt habt! Wie schön!
Der Krampustag ist der 5. Dezember,
der Nikolaustag ist der 6. Dezember.
Am Abend vom 5. Dezember treten beide gleichzeitig auf.
Eine Art Gegenstück zum Schlechten das Gute findet man schon seit Alters her in den Geschichten. Der Krampus an sich hat sich aber erst um 1900 in den Alpenregionen aus den Burschen- und Perchten Läufen heraus als Begleitperson Krampus zum Nikolaus entwickelt.
Nikolaus und Krampus da war immer etwas los viele Menschen auf den Strassen auch die Migranten staunten über dieses schöne Brauchtum. Leider ist es heuer abgesagt obwohl der Nikolaus genau so wie die Wirte und kleinen Händler sehr diszipliniert gewesen wären , aber die Lobby der Milliardäre wie Hofer Lidl Rewe Spar , haben die Oberhand zugesagt bekommen.
Der Nikolaus und krampus gehoerte schon immer zu unserer Kultur. Darum sollte man den Brauch auch behalten. Die ueberaengstlichen, muessen ja nicht mitmachen.
Wer in diesen schweren Zeiten was zum Lachen will, soll sich dieses Gedicht mit der Funktion "Vorlesen" anhören.
Ist der Nikolaus verbrieften Kulturgut?
Was ist mit dem Krampus?