Lade Inhalte...
  • NEWSLETTER
  • ABO / EPAPER
  • Lade Login-Box ...
    Anmeldung
    Bitte E-Mail-Adresse eingeben
    Bitte geben Sie Ihre E-Mail-Adresse oder Ihren nachrichten.at Benutzernamen ein.

gemerkt
merken
teilen

Sieben Schritte zum steinreichen Garten

11. Mai 2018, 00:04 Uhr
Schritte zum steinreichen Garten
Bild: Karl Ploberger Seewalchen - Aust

ORF-Biogärtner Karl Ploberger zeigt, wie auf Steinen, Schotter und Sand die schönsten Pflanzen wachsen.

Viele Gartenbesitzer können von steinreichen geologischen Geschenken ein Lied singen und träumen von einem Garten mit humoser Lehmerde, in der alles wächst! Alles? Nein! Manche Pflanzen lieben es, auf steinreichen Böden zu wachsen.

Also macht man ein Experiment: Schwere und feuchte Erde ist für viele Gewächse aus dem Süden der sichere "Winter-Tod". Daher ein Pflanzbeet gut 80 Zentimeter tief ausheben und mit Schutt auffüllen. Anschließend mit Vlies abdecken, damit das spätere Substrat nicht weggeschwemmt wird.

Darauf kommt eine 15 Zentimeter hohe Schicht Splitt, der mit einem geringen Anteil an Gartenerde vermischt wird. Und schon wird gepflanzt: mit Gästen aus dem Süden! Majoran, Currykraut, Thymian, in den buntesten und würzigsten Sorten. Dazu Rosmarin, der in milden Gegenden in so einem Boden auch im Freien den Winter überlebt.

Was Südländer gar nicht mögen

Und dazu noch einige besonders empfindliche Stauden wie das Spanische Gänseblümchen (Erigeron karvinskianus). Sie alle kommen an anderen Stellen im Garten kaum über den Winter. "Nicht winterhart", heißt es nun bei weitem nicht mehr so oft: Denn es zeigt sich einmal mehr. Südländer vertragen sehr wohl Kälte, was sie jedoch ganz und gar nicht mögen ist Staunässe im Winter.

Der Hügel mit der Dränage bringt den Erfolg, und das auf einem Stück Gartenboden, das zuvor eher einer Sumpflandschaft glich. Interessant ist auch eine ganze Trockenbeet-Landschaft.

Entlang eines Bachlaufs konnte ich außerdem zeigen, dass trockene und feuchte Lebensbereiche direkt nebeneinander liegen können: Spornblume, Lavendel, Königskerzen in den verschiedensten Sorten, dazu ein Ginster, der sich einem Bodendecker ähnlich zwischen die Steinritzen schlängelt. Und dann im Schatten Felsenteller und Astilben – die robusteste Art überhaupt (A. chinensis var. Pumila), die in reinem Kies und Schotter wurzelt und auch regelmäßig blüht.

Keinesfalls sollte man Schotterflächen (eher Schotterwüsten) mit solchen "echten" Kiesgärten verwechseln, bei denen der Boden mit Folie abgedeckt wird und die Erde darunter erstickt.

Und so geht’s ...

1 Trockenbeete in die volle Sonne. Das garantiert von Anbeginn einen idealen Start. Aber – und das erstaunt – es gibt auch Trockenbeete im totalen Schatten. Ja, so ist die Natur.

 

2 Steine unter der Erde machen ein Trockenbeet. Nicht der Kies oder Schotter, der auf den Beeten liegt, sondern das durchlässige Schottermaterial im Untergrund garantiert den Erfolg.

 

3 Bauen Sie Beete als Hügel! In einem sehr feuchten, verdichteten Boden kann das bloße Ausfüllen einer Grube mit Schotter zu einem unterirdischen Teich ("Blumenvasen-Effekt") führen. Errichten Sie mit Hohlkammerziegeln (Wärmeschutzziegeln) kleine Hügel, die sie mit Vlies und Splitt abdecken.

 

4 Sauer oder alkalisch – das ist die Frage. Die Natur ist wählerisch und es klingt kompliziert. Wer sich aber an solche Spezialbeete heranwagt, sollte bedenken: Es gibt auch hier Pflanzen, die Kalk lieben, und solche, die Kalk meiden!

 

5 Plötzlich wird alles frostfest? Es ist erstaunlich, aber es ist tatsächlich so, dass Lavendel, Spornblume oder sogar Rosmarin im richtigen Boden selbst kälteste Winter überstehen. Nicht die Kälte macht ihnen zu schaffen, sondern die Staunässe.

 

6 Düngen nicht vergessen. Selbst Hungerkünstler wollen ab und zu ein wenig Futter. Verwenden Sie Kompost, gemischt mit Splitt und Hornspänen. Das reicht.

 

7 Achten Sie auf ungestüme Gäste. So manche Trockenbeetbewohner, wie die Spornblume, säen sich enorm aus.

 

Pflanzen für ein Trockenbeet

Südliche Stimmung vermitteln Thymian und Lavendel (in verschiedenen Sorten), Oreganum, Polster-Phlox und efeublättrige Zyklamen.

Als große Gehölze passen Sanddorn, Ölweide, aber auch Judasbaum und Sommerflieder dazu. Beim Sommerflieder gibt es auch eine „Bonsai“-Sorte: White Ball wird nur knapp 60 cm hoch.

Meine Lieblingspflanze ist aber die Spornblume (Centrantus ruber) – es gibt sie in Weiß, Rot und Rosa. Und die Cistrose, die auf kiesigen Böden auch bei uns winterhart ist.

Wenige werden diese Pflanzen kennen, aber ich liebe sie: Rhodohypoxsis sind echte Dauerblüher aus dem Nichts. Sie leben in kleinen Töpfen mit Schotter und etwas Lehm und beginnen praktisch über Nacht zu blühen. Im Winter müssen sie aber frostsicher und ganz trocken aufbewahrt werden.

Rosmarin kommt auch ins Glashaus und überwintert bei 1 Grad Celsius perfekt. Auf das Substrat achten – Lehm, Kies, Sand und niemals Torf!

 

Das ist jetzt zu tun

So unwahrscheinlich es ist, aber phänologisch sind wir nun schon im Frühsommer: Holunder und erste Rosen blühen!

Jetzt dürfte die Zeit der großen Fröste vorbei sein. Balkonblumen werden nun gepflanzt, auch Tomaten, Gurken, Kürbisse und viele andere wärmeliebende Pflanzen kommen ins Freie.

Beete mit vorgezogenen Sommerblumen und Beetpflanzen anlegen.

Bei Tomaten die Seitentriebe entfernen (ausgeizen). Pflanzen unbedingt vor Regen schützen.

Weiterhin die Erde mit Rasenschnitt mulchen. Das spart Wasser und sorgt dafür, dass weniger Unkraut keimt.

Nicht vergessen! Mandelbäumchen und Palmkätzchen nun stark zurückschneiden, denn nur auf den Trieben, die dieses Jahr wachsen, wird es im kommenden Jahr Blüten und Kätzchen geben.

Schnecken absammeln oder bekämpfen!

Balkonblumen und Kübelpflanzen regelmäßig gießen und düngen.

Auf Schädlinge achten und nützlingsschonende Mittel zur Bekämpfung verwenden. Zum Beispiel den Buchsbaumzünsler mit XenTari bekämpfen.

Gut eingewurzelte Bäume, Sträucher und Rosen müssen nicht oder nur selten – dafür aber durchdringend gegossen werden (30 Liter/m²).

 

mehr aus Garten

Gemüse aus dem Blumentopf

AK-Test: Nur 5 von 56 getesteten Bio-Erden enthielten Torf

Was es mit dem Herzgarten in Arbing auf sich hat

7 Tipps für die richtige Gartenerde

Lädt

info Mit dem Klick auf das Icon fügen Sie das Schlagwort zu Ihren Themen hinzu.

info Mit dem Klick auf das Icon öffnen Sie Ihre "meine Themen" Seite. Sie haben von 15 Schlagworten gespeichert und müssten Schlagworte entfernen.

info Mit dem Klick auf das Icon entfernen Sie das Schlagwort aus Ihren Themen.

Fügen Sie das Thema zu Ihren Themen hinzu.

0  Kommentare
0  Kommentare
Zu diesem Thema wurden noch keine Kommentare geschrieben.
Neueste zuerst Älteste zuerst Beste Bewertung
Aktuelle Meldungen