AK-Test: Nur 5 von 56 getesteten Bio-Erden enthielten Torf
LINZ. Die Hobbygärtnerinnen und -gärtner stehen in den Startlöchern und viele wollen biologisch gärtnern.
Doch für Erde gibt es keine Bio-Zertifizierung, auch wenn Blumen- und Pflanzenerden aus dem Super-, Bau- oder Gartenmarkt immer öfter "bio", "öko" oder "natur" im Namen tragen. Der Konsumentenschutz der Arbeiterkammer (AK) Oberösterreich hat 56 Blumen- und Pflanzenerden testen lassen, nur fünf enthielten Torf, drei Einkaufsquellen legten die Zusammensetzung nicht offen.
Torfabbau setzt CO2 frei
Der Torfanteil ist für klimabewusste Konsumenten besonders interessant, so die AK in einer Presseaussendung am Mittwoch. Denn Torf wird aus Mooren abgebaut und ist ein hervorragender Speicher für das klimaschädliche CO2. Beim Torfabbau wird es jedoch freigesetzt. Zusätzlich wachsen Moore nur sehr langsam. Um die Moore und das Klima zu schützen, sollten Konsumentinnen unbedingt auf torfhaltige Erden verzichten, rät die Interessenvertretung und wies daraufhin, dass auch "Bio-Erden" Torf enthalten können.
Die unabhängige Bewertungsorganisation "EASY-CERT services" testete 56 verschiedene Pflanzenerden. Ein Gartencenter sowie zwei Baumärkte legten die Zusammensetzung ihrer Produkte nicht offen, so konnten diese nicht überprüft werden. Die übrigen Erden entsprachen der EU-Bio-Verordnung und sind damit auch für den Einsatz in der Biolandwirtschaft geeignet. Nur fünf enthielten Torf, ein Produkt mehr als 70 Prozent, zwei weitere bis zu 30 Prozent und zwei Spezialprodukte bis zu 50 Prozent.