Höhenwege im Gasteinertal
Wandern: Links und rechts der Gasteiner Ache ziehen Höhenwege durch das Tal. Ab Böckstein steigt es kräftig an bis hinauf nach Sportgastein zu den Almböden am Nassfeld.
Im November kommt der Schnee, im Dezember ist er wieder weg. Wer dann weder tatenlos zu Hause sitzen noch auf den Kunstschneebändern der Skigebiete herumrutschen will, der schnürt weiter die Wanderschuhe. Wir haben im Gasteinertal die Vielfalt des Wegenetzes erkundet.
Rundtour mit Wasserfallweg Vom Start am Bahnhof in Bad Gastein muss man zunächst einige Etagen durch den Ort absteigen bis zum Fuß des mächtigen Gasteiner Wasserfalls. Von hier führt der Weg am tosenden Wasser entlang weiter abwärts bis hinab nach Bad Bruck. Bequem geht es von hier auf der Achenpromenade Richtung Bad Hofgastein. Beim Badesee überquert man die Gasteiner Ache und vorbei am kulinarisch empfehlenswerten Bertahof geht es den Schildern folgend hinauf zur Erzherzog Johann Promenade. Dieser breite Promenadenweg führt mit schönen Talblicken garniert zurück nach Badgastein. Gehzeit etwa drei Stunden.
Gasteiner Höhenweg mit Poserhöhe Dieser wohl bekannteste Weg im Tal wurde 1934 bis 1937 händisch errichtet. Hoch über dem Tal entlang führt dieser Weg von Bad Hofgastein durch die Gadaunerer Schlucht bis zum Kötschachtal und auf der Kaiser Wilhelm Promenade weiter bis Bad Gastein oder umgekehrt. Imposant ist der Abschnitt durch die Gadaunerer Schlucht. Die Wege wurden in den senkrechten Felsen gesprengt, die Tunnels schützen vor Steinschlag. Dieser Abschnitt wird im Winter nicht betreut und kann umgangen werden.
Eine Zugabe vom Grünen Baum im Kötschachtal war der Anstieg hinauf zur Poserhöhe. Der Almgasthof oben ist in den Wintermonaten geschlossen. Herrlich schlängelt sich der Steig zum großen Ausblick über das Tal. Steil ist auch der Abstieg, der wieder am Höhenweg einmündet. Gehzeit mit Poserhöhe drei bis vier Stunden.
Böcksteiner Waldweg Von Bad Gastein führt die breite Elisabeth Promenade nach Böckstein mit dem Montanmuseum. Am Böcksteiner Waldweg geht es auf der anderen Talseite zunächst ansteigend, dann fallend zurück nach Bad Gastein. Gehzeit zwei Stunden.
Ausgangspunkt:
Die Orte im Gasteinertal sind gut mit öffentlichen Verkehrsmitteln zu erreichen. Die Haltestellen der Bahn liegen zentral. Alle Ausgangs- und Endpunkte der Wanderungen sind mit Bussen erschlossen, die regelmäßig verkehren, www.gasteinertal.com/busverbindung.
Charakteristik:
Die Höhen- und Panoramawege links und rechts des Tales sind bestens ausgebaut und beschildert. Der Abschnitt durch die Gadaunererschlucht am Höhenweg (kann umgangen werden) und der Weg von Böckstein zum Nassfeld ist bei Schnee und Eis im Winter gesperrt.
Varianten:
Wie immer, wenn wir unterwegs sind, ergeben sich Anregungen für neue Touren. Routen wie die Überschreitung des Graukogels, eine Gipfelbesteigung des Gamskarkogels und einer der Wege hinüber nach Kolm-Saigurn kommen auf unsere Sommer-Tourenliste.
Am Wegesrand
Einkehr Wir haben unter vielen Möglichkeiten drei ausgewählt, die uns besonders gefallen haben.
Kraftwerk Das 1914 am Gasteiner Wasserfall errichtete und 1996 stillgelegte Kraftwerk wurde im Mai 2016 als originelle Bar/Café/Bistro eröffnet. Man sitzt zwischen den Turbinen und Generatoren in bequemen Lounge-Sesseln und lässt sich bedienen (www.kraftwerk-badgastein.com).
Valeriehaus Gemütliche, schön renovierte ehemalige Bergsteigerhütte am Nassfeld unweit der Sportgastein Gondelbahn. Hier kehren auch die Einheimischen gern ein (www.gasteinertal.com/valeriehaus/).
Alpengasthof Windischgrätzhöhe Herrlich gelegenes Gasthaus mit hervorragender Küche und sonniger Terrasse (windischgrätzhöhe.at).
Weitere Wege
Böckstein–Nassfeld
Von Böckstein führt der beschilderte Weg entlang der Nassfelder Ache hinauf nach Sportgastein. Vorbei am Heilstollen und der Astenalm kommt man, begleitet von einer spektakulären Felsszenerie, höher. Bei Schnee und Eis Weg gesperrt. Gehzeit 2 Stunden.
Hardtweg–Kötschachtal
Von Bad Gastein hinauf zur Windischgrätzhöhe, unter dem Graukogel querend zur Rudolfshöhe und ins Kötschachtal zum Grünen Baum mit der Möglichkeit, noch weiter in den Talschluss der Prossau zu wandern. Zurück über die Kaiser-Wilhelm-Prome-nade bis ins Zentrum. Gehzeit 2–3 Stunden, mit Prossau
2 Stunden länger.
Infos
Gehzeiten: je nach Wegvariante zwischen 2 und 5 Stunden Wasserfallwegrunde: 9 Kilometer, 300 hm, Höhenweg (mit Poserhöhe): 12 (13,8) Kilometer, 150 (600) hm, Waldweg: 7,5 Kilometer, 200 hm, Bad Hofgastein (859 m) – Bad Gastein (1000 m) – Böckstein (1131 m) – Nassfeld/Sportgastein (1600 m), Kötschachtal (1066 m) – Poserhöhe (1505 m)
Internet: www.gastein.com, www.gasteinertal.com
GPS: Garmin-GPS-Datei finden Sie hier:
Karten und Führer: freytag & berndt Nr. 191, Kompass Nr. 040