Bei der Rallye Dakar gingen am Ruhetag die Wogen hoch
LA PAZ. Viele Piloten bekritteln beim Motorsport-Klassiker das mangelhafte Roadbook und Vorteile für die Franzosen.
Gestern leckten die Piloten und Teams der Dakar-Rallye am Ruhetag in La Paz ihre Wunden. Die erste Woche bei der 39. Auflage des Klassikers hatte ihnen alles abverlangt. Nach der Absage der sechsten Etappe wegen starker Regenfälle fiel die Verschnaufpause etwas länger aus.
Und bei vielen Teilnehmern wird die Kritik am Roadbook größer. Diesen Aufschrieb bekommen die Fahrer immer am Vorabend der Etappe. "Die Veranstalter versuchen die Navigation schwieriger zu machen, was ja okay ist, aber indem sie viel weniger Informationen preisgeben", sagt etwa der Salzburger Matthias Walkner. Das wurde dem KTM-Werkspiloten am Freitag zum Verhängnis. Als Erster musste Walkner die Spur vorgeben und schlug nach gutem Beginn prompt die falsche Richtung ein, was viel Zeit kostete. Walkner fiel in der Gesamtwertung vom zweiten auf den fünften Platz zurück. Der Rückstand auf seinen Teamkollegen Sam Sunderland, der nach der fünften Etappe die Gesamtführung übernommen hat, beträgt mittlerweile 29 Minuten. Walkner will die Flinte aber nicht ins Korn werfen. "Abhaken und weiter Gas geben. Es ist noch einiges drinnen", sagt der 30-Jährige.
Auch bei den Autos gehen die Wogen hoch. Mini-Teamchef Sven Quandt kritisierte die Überlegenheit der Franzosen (derzeit hat Peugeot mit Stéphane Peterhansel, Sébastien Loeb und Cyril Despres eine Dreifach-Führung inne). "Alles geht über Informationen, wahrscheinlich haben sie bessere gehabt", meinte Quandt und wirft Peugeot einen Wettbewerbsvorteil vor: "Wenn ich Ex-Mitarbeiter von der Organisation im Team habe, die zuletzt die Streckenbücher gemacht haben, dann sollten sie sich nicht verfahren."
Das siebte Teilstück heute führt über 622 Kilometer (davon 527 Kilometer als Sonderprüfung) von La Paz nach Uyuni. (fei)