Sparbuch geplündert, um Notleidenden zu helfen
OBERÖSTERREICH. OÖN-Christkindl: Viele anonyme Wohltäter helfen mit großen und kleinen Spenden und setzen ein Zeichen der Nächstenliebe.
Es gibt sie, die Momente, in denen sogar das Christkindl der OÖNachrichten in Schockstarre verfällt – im positiven Sinn, wohlgemerkt. Als kürzlich in einem Kuvert 10.000 Euro für eine der wichtigsten Hilfsaktionen des Landes deponiert wurden, waren sogar die Mitarbeiter kurz sprachlos.
Weder durch ein Schreiben noch durch eine Adressangabe wollte sich der großzügige Spender zu erkennen geben. Er oder sie bleibt, wie so viele Unterstützer, die in den vergangenen Wochen ihr Herz und ihren Geldbeutel für notleidende Landsleute öffneten, im Verborgenen.
Einer, der ebenfalls in keiner Spendenliste oder in einem Register aufscheinen will, ist ein sehr treuer Leser der OÖNachrichten. Der Pensionist aus der Umgebung von Linz kommt seit vielen Jahrzehnten immer zu Beginn der Adventzeit in die Christkindl-Redaktion, um 500 Euro für Menschen, denen es nicht so gut, zu spenden. "Wenn ich mein Leben aus der Zuschauerperspektive betrachte, bin ich auf die Butterseite gefallen. Mein Vater hat mir schon als kleiner Bub beigebracht, dass man auch auf die schauen muss, die nicht so viel Glück haben. Ich sehe es daher als Verpflichtung, anderen zu helfen."
Aufmerksam auf die Hilfsaktion wurde der treue Spender durch einen Zeitungsartikel in den OÖNachrichten, dessen Inhalt den Mann tief berührt hat. "Mir hat damals schon gefallen, dass jeder Schilling, heute jeder Euro, direkt an die Familien in Not geht. Das ist nicht selbstverständlich. Außerdem sind Menschen am Werk, die einen viel besseren Überblick als Einzelne haben und das Geld gerecht aufteilen", sagt der Wohltäter.
Als solcher wurde auch ein Arbeiter in der OÖN-Ausgabe vom 7. Dezember 1985 bezeichnet. Der 50-Jährige stattete den OÖN einen Besuch ab und blätterte den erstaunten Christkindl-Helfern hundert Eintausend-Schilling-Scheine auf den Schreibtisch. Der Mann war sicherlich nicht reich. Er machte keinen begüterten Eindruck. Eine Geschichte über eine blinde Mühlviertlerin hatte ihn so berührt, dass er unbedingt helfen wollte.
Familie durch Spende gerettet
Daraufhin habe er sein Sparbuch, auf dem er insgesamt 119.000 Schilling (umgerechnet 8650 Euro) hatte, geplündert. "Mit dieser Spende ist gesichert, dass die kleine Familie, die völlig schuldlos durch Krankheit in große Not geraten war, mit der Tochter beisammenbleiben kann und ein Dach über dem Kopf hat", schrieben die OÖN 1985.
Damals wie heute gilt: Gleichgültig wie viel jemand gibt – mit der Summe an Spenden kann Familien ein Teil der finanziellen Sorgen abgenommen werden.
Helfen beim helfen
Wollen auch Sie die langjährige Weihnachtsaktion der OÖNachrichten unterstützen und Oberösterreichern in Not unbürokratisch und schnell helfen, spenden Sie bitte an die OÖN Christkindl GmbH, AT94 2032 0000 0011 1790, (die Spende ist steuerlich absetzbar, FA-Registrierungsnummer: SO1458). Danke!