Christkindl-Gala: Ein weihnachtlicher Abend im Zeichen des Zusammenhalts
LINZ. Zahlreiche Künstler verzichteten Donnerstagabend im Schauspielhaus bei der OÖN-Christkindl-Gala auf ihre Gage. 9000 Euro brachte die Gala für Menschen in Not in Oberösterreich und der Welt ein.
Es ist dunkel. Plötzlich poltert es, und ein kurzer Aufschrei ist zu hören. Dann geht das Licht an. "Ho, ho, ho!" Mirabell schreckt aus ihrem Bett hoch. "Der Weihnachtsmann! Hallo, Santa!" Nur hat sich besagter Weihnachtsmann beim Sturz durch den Kamin den Kopf angestoßen und hat vergessen, wer er ist. Mirabell und ihre Freundinnen begaben sich bei der Christkindlgala, zu der die OÖNachrichten gemeinsam mit der Linzer Eventagentur "The Crew For You" Donnerstagabend lud, mit Santa auf die Suche nach seiner Erinnerung.
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Die Kinder und Jugendlichen der Musical Theatre Academy Puchenau des Landes Oberösterreich begeisterten das Publikum mit einer Kurzversion ihres aktuellen Musicals "Santa verzweifelt gesucht". Auch in der Geschichte, die Landeshauptmann Thomas Stelzer vorbereitet hat, ging es ausnahmsweise - "obwohl ich ein großer Christkindl-Anhänger bin" - um den Weihnachtsmann. Die kleine Virginia O'Hanlon wollte von der New York Sun wissen, ob es den Weihnachtsmann wirklich gibt. "Weil mein Vater sagt, was in der Sun steht, ist immer richtig." Der Journalist Francis Pharcellus Church beantwortete ihre Frage - mit einem klaren "Ja". Den Weihnachtsmann gebe es, so, wie es auch den Glauben, die Poesie und die Liebe gebe. "Besonders schön finde ich, dass sich sogar der Weihnachtsmann fürs Christkind gearbeitet hat", sagt Gino Cuturi von der Geschäftsführung des Medienhauses Wimmer.
Für Menschen in Not auf Gage verzichtet
Insgesamt standen Donnerstagabend mehr als 100 Künstler auf der Bühne - sie alle verzichteten zugunsten des OÖN-Christkindls auf ihre Gage, außerdem wurde der Reinerlös aus dem Kartenverkauf ebenfalls gespendet. Damit unterstützten Künstler wie Besucher Menschen in Not in Oberösterreich. Einen Scheck über 9000 Euro überreichten Landestheater-Intendant Hermann Schneider und Geschäftsführer Thomas Königstorfer an Susanne Dickstein, Chefredakteurin der OÖNachrichten, Rudolf A. und Gino Cuturi sowie an Magdalena Glasner von "Sei So Frei". "Dieser Abend ist jedes Jahr ein Höhepunkt der Theatersaison", sagt Königstorfer.
2700 Euro gehen heuer an "Sei So Frei" der Katholischen Männerbewegung, die damit die Erwachsenenbildung in Mosambik fördern möchte, sagt Glasner. Die anderen 70 Prozent - 6300 Euro - kommen der Christkindlaktion zugute: "Heuer haben wir bemerkt, dass die Menschen in Oberösterreich eine neue Sorge haben: Viele haben Schwierigkeiten, die Kosten des täglichen Lebens zu stemmen", sagt Dickstein. Ihnen könne dank der ungebrochenen Spendenfreudigkeit der Leserfamilie geholfen werden. Herausgeber Rudolf A. Cuturi war zu Tränen gerührt: "Es ist jedes Jahr eine große Freude, Menschen helfen zu können und sie vor einer größeren Not zu bewahren."
Direkt nach der Spendenübergabe verzauberte Gospelsängerin Chanda Rule das Publikum im Saal mit ihrer herausragenden Stimme, Jazz-Pianist Florian Paquor begleitete sie. Mit ihrem weiß-glitzernden Kostüm fügte sie sich wie ein leuchtender Stern in den dunklen Hintergrund ein. Ein Höhepunkt der Gala war ihre Interpretation von "Balm of Gilead": Ihre gefühlvolle Stimme führte die Zuschauer weg aus dem vollen Saal in eine andere Welt.
Von Beginn an Weihnachtsstimmung pur
Schon vor Beginn des offiziellen Teils der Gala stimmten die Blech Brass Brothers die Gäste auf die weihnachtliche Vorstellung ein. Beim Mostempfang der Landwirtschaftskammer Oberösterreich spielten sie weihnachtliche Lieder, auf der Bühne gaben sie dann ihr Weihnachtsmedley zum Besten.
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Eric Papilaya eröffnete den offiziellen Teil mit "Feliz Navidad", OÖN-Christkindlredakteurin Karoline Ploberger und er führten mit viel Charme durch den Abend. Es war für jeden Besucher etwas dabei: 15 Tänzer des Ensembles Tanz Linz zeigten mit "Tanz der Ritter" einen Ausschnitt ihres aktuellen Stücks "Romeo&Julia". Die Schauspielerin Chris Pichler gab Kurzgeschichten zum Besten, die die Zuschauer zum Schmunzeln brachten - zum Beispiel von der kleinen Miriam, die den Weihnachtsmann bittet, ihren Bruder zu verpacken und an eine andere Familie zu verschenken.
Andie Gabauer brachte Schwung ins Publikum, als er bei "Last Christmas" zum Mitsingen aufforderte. Mit "Imagine" gab er einen Song zum Besten, der die Traurigkeiten und Schieflagen der Welt von Heute in den Hintergrund drängen soll - und damit sehr gut zum Abend passte.
Traditionell und modern
Alte oberösterreichische Tradition zeigten die Munderfinger Goasslschnalzern, begleitet von Christl an der Ziehharmonika. Sie ließen ihre Peitschen beim Weihnachtsmedley etwa zu "Jingle Bells" oder "Schneeflöckchen, Weißröckchen" knallen. Nach ihnen betrat Beda mit Palme die Bühne - der traditionell österreichische Klänge der Ziehharmonika mit Reggaeklängen mischte. Mit seinem Mischpult präsentierte er eine etwas andere Interpretation des Lieds "O Tannenbaum", das sich zum Ende hin zu einem "O Palmenbaum" verwandelte.
Besonders beeindruckend war auch der Auftritt der 40 Jugendlichen, die zusammen den "Hard Chor: The New Generation" bilden. Sie erfüllten den gesamten Saal mit ihren Stimmen. Zum stimmungsvollen Abschluss baten Karoline Ploberger und Eric Papilaya noch einmal alle Künstler des Abends auf die Bühne, um mit ihnen und dem Publikum "Es wird scho glei dumpa" zu singen. Das weihnachtliche Gefühl des Zusammenhalts war in den letzten Minuten des stimmungsvollen Abends dadurch besonders spürbar.
https://www.feierabend.de/Aachen/Aktuelles/Weihnachten/Das-Punsch-Gedicht-22131.htm