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Unbekannter Schweizer Investor kauft die erste Handelsadresse in Linz

Von Josef Lehner und Martin Roithner, 03. August 2019, 00:04 Uhr

LINZ. Das Einkaufszentrum Passage soll großzügig neu gebaut werden – Verkäufer ist Raiffeisen.

Seit Jahren wurde darüber gemunkelt, am Freitagnachmittag wurde die Weichenstellung für die wichtigste Linzer Einkaufsadresse öffentlich bekannt gegeben. Die Raiffeisenlandesbank (RLB) verkauft das Einkaufszentrum Passage an der Ecke Landstraße–Bethlehemstraße, inklusive Parkhaus, an den Schweizer Investor Cone Capital AG.

"Wir hatten im Laufe der Jahre immer wieder Interessenten für das Passage Linz. Uns war es aber immer besonders wichtig, dass ein potenzieller Käufer ein wirklich gutes Zukunftskonzept vorlegt und das Passage im Sinne der Linzerinnen und Linzer weiterentwickeln will." So wird RLB-Generaldirektor Heinrich Schaller in einer Aussendung zitiert.

Erst werde das Haus wie bisher weitergeführt. In drei bis vier Jahren soll ein Umbau gestartet werden, der eine völlige Neugestaltung bringen würde: Das wegen der Beengtheit und der vielen Geschoße unbeliebte Parkhaus soll geschleift und an seiner Stelle das Kaufhaus erweitert werden. Die Autoabstellplätze würden in eine Tiefgarage wandern. Das neue Konzept soll auf die Herausforderungen des Internet-Handels eingehen und etwa Schauräume für Online-Händler sowie Abholstationen (Pickup-Areas) bieten. In der Fachsprache: Das Passage soll zu einem "Multi-Use-Center" entwickelt werden.

Über den Kaufpreis wurde Stillschweigen vereinbart. Wenige Informationen gibt es auch über den Käufer. Er sei ein "international tätiges Immobilienunternehmen mit einem starken Fokus auf u. a. Retail und Shopping, insbesondere in innerstädtischen Lagen innerhalb der DACH-Region", teilte die RLB mit (DACH = Deutschland, Österreich, Schweiz). Es sei eine Ehre und "wunderbare Herausforderung, die zukünftigen Gegebenheiten in einem wandelnden Retailmarkt zu schaffen und den Mythos Passage Linz in diesem Licht entstehen zu lassen", wird Cone-Capital-Vorstandsvorsitzender Andreas Marrendt zitiert.

Wer ist Cone Capital?

Cone Capital ist keiner der großen, bekannten Einkaufszentrenbetreiber in Europa. In Fachkreisen wird nicht ausgeschlossen, dass andere Namen hinter der AG stehen. "Ich gehe davon aus, dass nicht an irgendwelche Spekulanten verkauft worden ist, sondern dass Raiffeisen hier sorgfältig überlegt hat", sagt Bürgermeister Klaus Luger den OÖN. Er wünsche, das Passage werde weiter als Flaggschiff des Handels geführt.

  • Lesen Sie zu diesem Thema auch: "Rettungsanker" – ein Kommentar von Josef Lehner

Nachgefragt

"Die einzig richtige Entscheidung. Davon habe ich schon vor zehn Jahren geträumt." – Werner Prödl, 12 Jahre lang Passage-Chef

"Das ist nicht überraschend. Dort etwas zu verändern, ist aber sehr
aufwendig." – Ernst Kirchmayr, Plus City und LentiaCity

"Die Landstraße ist die zweitstärkste Handelsstraße Österreichs. Hier ist viel Potenzial." – Klaus Luger, Linzer Bürgermeister
 

Passage Linz: Rolltreppenfahren im "Superkaufhauswürfel", dem Wahrzeichen der Landstraße

Passage linz: rolltreppenfahren im "Superkaufhauswürfel", dem wahrzeichen der landstraße
So sah das Einkaufszentrum 1998 aus. Bild: OON

"Die Linzer City hat jetzt ihren Superkaufhauswürfel" – so titelten die OÖN vor 56 Jahren. Am 26. September 1963 wurde das Passage nach 18 Monaten Bauzeit eröffnet. Mit Kosten von 100 Millionen Schilling war es ein "Gebäude der Superlative". Mit dem Passage sei "die Reihe der Monsterbauten in der Innenstadt abgeschlossen", schrieben die OÖN.

Viele Oberösterreicher verbinden mit dem Einkaufszentrum an der Landstraße positive Erinnerungen an ihre Kindheit und alte Zeiten.

Das Passage entwickelte sich zum Wahrzeichen, Treffpunkt, Ausflugsziel und Zentrum des Konsums in Oberösterreich. Schüler vertrieben sich die Mittagspausen mit Rolltreppenfahren. Als beliebte Ziele galten auch die Spielzeugabteilung im dritten Stock, die Schallplattenbar oder die Tonnen von Süßigkeiten am Eingang.

Damals bot das Passage 600 Beschäftigten einen Arbeitsplatz.
Gebaut wurde das Passage von der Gerngross-Gruppe, die zunächst Investoren aus der Schweiz und Luxemburg gehörte. In den 80ern wurde Gerngross an die Konsum-Gruppe verkauft. Mit deren Niedergang geriet das Passage in Schieflage. Neue Eigentümer wurden die Brüder Rudolf (Palmers) und Fritz Humer (Wolford) und Werbeagentur-Chef Hans Schmid (GGK), die sich auf das Immobiliengeschäft konzentrierten – mit mäßigem Erfolg.

2000 stieg die Raiffeisen Landesbank Oberösterreich (RLB OÖ) ein, das Passage wurde in ein Haus mit eingemieteten Geschäften umgebaut. Der Handelsprofi Werner Prödl brachte das Einkaufszentrum auf den heutigen Stand. Nun verkaufte die RLB OÖ an Cone Capital AG.

 

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27  Kommentare
27  Kommentare
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Gugelbua (31.935 Kommentare)
am 05.08.2019 11:38

erste Handelsadresse in Linz ? !
das wars mal vor vielen Jahren,
den Mix aus überteuerten Logos gibts in jeder Stadt 😉

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pepone (60.622 Kommentare)
am 04.08.2019 06:57

bin schon gespannt wie der ERNSTL (Pluscity Inhaber ) darauf reagieren wird mit dem schillerpark umbau

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fanatiker (6.116 Kommentare)
am 04.08.2019 10:04

PEP,

deiner Anrede nach müsstest du das von "deinem Haberer" längst wissen!

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azways (5.835 Kommentare)
am 04.08.2019 06:51

Ganz klar:

Die Gewinne bleiben privatisiert (in der Schweiz).
Die Verluste (Arbeitsplatzsicherung) bleiben sozialisiert (in Österreich).

Konkret: Hohe Zuschüsse aus Steuermitteln zur Erhaltung der Arbeitsplätze.
-> Wie bisher, nur dass die Gewinne in die Schweiz fließen.

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rotkraut (4.036 Kommentare)
am 04.08.2019 08:26

("Konkret: Hohe Zuschüsse aus Steuermitteln zur Erhaltung der Arbeitsplätze. ")
Wo gibt es da belastbare Informationen, Link reicht. Danke!

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azways (5.835 Kommentare)
am 04.08.2019 19:53

Da die staatliche AWS (Austria Wirtschaftsservice) Bank, die unter dem Deckmantel der Amtsverschwiegenheit nicht anderes macht.

Und dann wäre da noch die von allen Parteien verhinderte Transparenzdatenbank.

Lösung: Wenn ein Unternehmen an einen ausländischen (Mehrheits)Eigentümer verkauft werden, müssen alle Zuschüsse, Förderungen, etc. veröffentlicht und zurückgezahlt werden.

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rotkraut (4.036 Kommentare)
am 05.08.2019 07:31

Na, da habe ich jetzt gleich zu Wochenbeginn was gelernt...

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Bergonzi (4.578 Kommentare)
am 03.08.2019 16:54

das wird aber interessant!!!!!!!

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mitreden (28.669 Kommentare)
am 03.08.2019 16:31

Schaun wir mal. Nach der Fertigstellung der Bauphase gibts vielleicht schon den nächsten Investor.

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wootwo (882 Kommentare)
am 03.08.2019 14:33

Eine AG mit SFR 100.000 Stammkapital ...

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lentio (2.770 Kommentare)
am 03.08.2019 12:52

Falls es wirklich „Unbekannte“ Käufer sind, also eine Briefkastenfirma, ist wirklich das Schlimmste zu befürchten. Obwohl die RLB die Heuschrecke und der Fortschrittsverhinderer schlechthin in OÖ ist, ist ein heimischer Eigentümer sicherlich das kleinere Übel...

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eulenspiegel (724 Kommentare)
am 03.08.2019 12:28

Die RLB verkauft an die Heuschrecken. Es stehen Turbulenzen an.

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rotkraut (4.036 Kommentare)
am 03.08.2019 12:38

Die Raffeisen verkauft Probleme die der Trompeter aus Eitelkeit angehäuft hat und die die Bücklinge in seinem Umfeld bejubelt haben.

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rotkraut (4.036 Kommentare)
am 03.08.2019 12:40

Soll Raiffeisen sein aber der Fehler ist auch nicht so falsch🤔

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amha (11.322 Kommentare)
am 03.08.2019 12:42

So ist es! Für meine Unternehmen kam die Raiffeisenbank u.a. deshalb nie in Frage, weil ich es in den 80ern und 90ern im Umfeld oft genug erlebt habe, dass die haptisch veranlagte Musiker sich Teile von Unternehmen einverleibte, anstatt diesen Die Kreditlinien zu erweitern.

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rotkraut (4.036 Kommentare)
am 03.08.2019 12:50

"Haptisch veranlagt"😀😀😀

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Gugelbua (31.935 Kommentare)
am 03.08.2019 11:29

schon wieder umgebaut? war doch der Letzte schon ein Pfusch😉

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soling (7.432 Kommentare)
am 03.08.2019 16:00

Nicht so schlimm, die haben nur vor 4 Wochen ein Gerüst aufgestellt, damit wird der Gehweg und der Gastgarten des Nachbarn behindert, aber ausser den Gerüstbauern ist dort noch kein Arbeiter tätig gewesen.

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gdoppelh (66 Kommentare)
am 03.08.2019 08:26

Die grüne Mafia verkauft und verkauft wieder einmal einen Teil von Österreich ins Ausland .... Raiffeisen, die Bank der Kleinen.....hahaha

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Harbachoed-Karl (17.883 Kommentare)
am 03.08.2019 07:59

Vielleicht ist alles nicht wahr

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soling (7.432 Kommentare)
am 03.08.2019 07:42

Heutiger Stand = 08/15. Das Konzept des Handelsprofi Werner Prödl!

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gumba (2.891 Kommentare)
am 03.08.2019 09:06

Der 100jährige?

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Einheizer (5.398 Kommentare)
am 03.08.2019 06:43

Schon gut, das Konzept der Schweizer Investoren wird schon funktionieren. Schließlich gibt es genug Konsumtrotteln die gerne ihre gesamte Freizeit in so einem Tempel verbringen wollen. Was in Pasching oder in Urfahr funktioniert wird auch in der Landstraße seine Deppen finden. Die Werbung hat halt vielen Mitbürgern schon das Hirn aus dem Kopferl gespült.
Freizeit in der Natur, mit Freunden oder durch ein Ehrenamt verbringen war vermutlich gestern.
Soll man darüber lachen, weinen oder zornig sein ?

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MySigma (2.473 Kommentare)
am 03.08.2019 07:39

Ihr Weltbild hat sich anscheinend noch nicht vergrößert. Schade, aber vielleicht wirds noch.

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gumba (2.891 Kommentare)
am 03.08.2019 09:06

Wenn man die böse Zivilisation nicht aushält muss man in den wald ziehen. Aber das essen können sie sich dann selber schießen oder ein paar pilze sammeln. Alles im Einklang mit der natur.

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fanatiker (6.116 Kommentare)
am 03.08.2019 10:45

Es ist auch eine Sache des Intellekts, wie man sein Leben gestaltet.
Dir fehlt offenbar das Vermögen, Sport, Arbeit, Konsum, Kultur und Natur zu vereinen.
Dafür bist du mit einer äußerst primitiven und rotzfrechen Lippe gesegnet!

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Betroffener127 (3.704 Kommentare)
am 03.08.2019 22:51

Sehr drastisch formuliert, aber im Kern steckt auch Wahrheit. Konsumwahn als Freizeitevent.

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