Wie der Arbeitskräftemangel in Oberösterreich bekämpft werden soll
LINZ. Wirtschaftskammer präsentiert Konzept, um Arbeitslosen mit gesundheitlichen Einschränkungen eine Rückkehr in den ersten Arbeitsmarkt zu ermöglichen.
Rund 40.000 Arbeitslose gibt es derzeit in Oberösterreich, rund ein Drittel von ihnen mit gesundheitlichen Vermittlungseinschränkungen, rechneten Hummer und Leo Zauner, Referent in der Abteilung Sozial- und Rechtspolitik, vor: Derzeit gebe es nur die beiden Optionen „arbeitsfähig“ bzw. „arbeitsunfähig“. Die Wiedereingliederungsteilzeit sei für Menschen gedacht, die mindestens drei Monate arbeitslos gemeldet und gesundheitlich eingeschränkt sind und deshalb keinen Vollzeitjob annehmen können. Nach einer Evaluierung und einer Erprobung soll es für sie über einen Zeitraum von maximal 24 Monaten eine stufenweise Wiedereingliederung in den ersten Arbeitsmarkt geben: Zauner betonte die Vorteile für beide Seiten. Der Arbeitgeber bekomme eine zusätzliche Arbeitskraft, der Arbeitnehmer erhalte zusätzlich zu seinem Lohn auch das Wiedereingliederungs-Arbeitslosengeld vom AMS. Gelinge es, zumindest 5000 Arbeitslose mit gesundheitlichen Vermittlungseinschränkungen in Form einer Teilzeit-Beschäftigung (20 Wochenstunden) wieder in den primären Arbeitsmarkt einzugliedern, könnte in Oberösterreich ein zusätzliches Arbeitskräftepotenzial im Ausmaß von 2500 Vollzeit-Äquivalenten-Stellen erschlossen werden, rechnete Zauner vor.
Reform der Rot-Weiß-Rot-Card
Hummer plädierte am Montag auch dafür, die Rot-Weiß-Rot-Karte schnellstmöglich zu reformieren: Das aktuelle Mindestgehalt für Bewerber müsse gesenkt werden, zudem brauche es rasch einen Aufenthaltstitel für Lehrlinge, die älter als 18 sind: Nach dem Lehrabschluss soll der Umstieg auf eine Rot-Weiß-Rot-Card möglich sein. Der Antragsprozess müsse digitalisiert werden und eine Antragstellung auch in Österreich möglich sein.
Neben den Arbeitslosen nannte Hummer erneut auch Frauen, Ältere und Migranten als Bevölkerungsgruppen, in denen es noch Potenzial für die Arbeitskräftesuche gebe: Bis zu 24.000 Stellen könnten mittelfristig besetzt werden, wenn an diesen vier Stellschrauben gedreht würde.
Werden dann auch die Ungeimpften - die zwar gesund aber gesellschaftlich eingeschränkt werden, wieder am Arbeitsmarkt integriert? Viele haben bereits oder werden demächst deswegen ihren Job verlieren.
Es verwundert einem schon sehr, dass die Wirtschaft über Fachkräftemangel jammert. Kommen doch täglich mehrere Hundertschaften in unser schönes Land und da ist kaum jemand dabei der/die den Fachkräftemangel mildert.
Vor nicht allzu langer Zeit wurde uns jedoch über die Medien ausgerichtet, die da jetzt kommen haben einen höheren Bildungsstandard als wir in Österreich. Wo sind also die eingewanderten Fachkräfte - alle weitergezogen nach Deutschland?
Irgendwie scheinen die einschlägig Befassten permanent davon auszugehen, dass man jedem Menschen alles beibringen könnte.
Das stimmt leider einfach nicht.