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"Wertkarte registrieren, um böse Überraschungen zu vermeiden"

Von Ulrike Rubasch, 11. Juli 2019, 00:04 Uhr
"Wertkarte registrieren, um böse Überraschungen zu vermeiden"
Beim Roaming im EU-Ausland warten immer noch Kostenfallen. Bild: colourbox.com

WIEN. Der oberster Telekom-Regulator erinnert an Registrierpflicht von SIM-Karten. Die OÖ-Nachrichten haben Steinmaurer zum Interview getroffen.

Selbst die vielen Jahre in Wien bzw. in Europa haben ihm sein Oberösterreichisch nicht ganz abgewöhnt. Der in Wels geborene und im Innviertel aufgewachsene Klaus Maria Steinmaurer ist seit 1. Juli Geschäftsführer der Regulierungsbehörde RTR im Fachbereich Telekommunikation und Post in Wien. Er stand den OÖNachrichten Rede und Antwort.

OÖNachrichten: Kaum ein Österreicher, der ein Wertkartenhandy besitzt, weiß, dass er es bis 1. September registrieren muss. Was ist zu tun?

Steinmaurer: Wir hören von einer sehr schleppenden Registrierung der knapp vier Millionen Wertkarten, die im Umlauf sind. Auf unserer RTR-Webseite finden Sie die Informationen von 20 Telekom-Betreibern zur Registrierung. Online und per Hotline ist diese meist kostenlos. Nutzen Sie den Sommer zur Registrierung, um die unangenehme Überraschung zu vermeiden, dass sich die anonyme Wertkarten-SIM im Herbst nicht mehr aufladen lässt und möglicherweise die Nummer nicht mehr verfügbar ist.

Bringt die Registrierung der Wertkartenhandys überhaupt den erwünschten Anti-Terror- Effekt?

Um einen Profi-IS-Terroristen damit aufzudecken, ist das wohl zu wenig. Der Mehrwert der Registrierung, um tatsächlich Terroranschläge zu verhindern, ist gering, jedoch schon ein gewisser Hygienefaktor.

Als oberster Telekom-Regulator sind Sie für faire Rahmenbedingungen verantwortlich. Wir haben drei große und etliche kleine Telekom-Anbieter in Österreich. Ist der Wettbewerb tatsächlich so hart, wie ihn die Anbieter gerne darstellen?

Wir haben einen guten, gesunden Wettbewerb – und hier widerspreche ich den Betreibern, die ihn "ungesund" nennen. Wir haben spitzenmäßige Netze, im EU-Vergleich sind wir top. Dafür waren der Wettbewerb und die entsprechende Aufsicht wichtige Faktoren. Und wir haben ein sehr moderates und konsumentenfreundliches Preis- und ein hohes Qualitätsniveau bei Telekom-Diensten.

Wie trug die Wettbewerbsbehörde in der Vergangenheit zu diesem "fairen" Preisniveau bei?

Die Auflagen bei den beiden großen Fusionen (Telering und T-Mobile, Drei und Orange) der vergangenen Jahre haben zu einer Stabilisierung geführt und verhindert, dass die Preise aufgrund verringerter Zahl der Wettbewerber dauerhaft in die Höhe gehen. So entstand sogar auf Großhandelsebene ein Wettbewerb unter den Netzbetreibern, weil die preislich faire Einmietung von virtuellen Telekom-Anbietern Bedingung für die Übernahme von Orange wurde. Das wäre sonst nicht passiert.

Was bleibt Ihnen dann zu tun?

Wir schauen, dass der Wettbewerb fair und ausgeglichen bleibt. Dazu müssen wir entsprechend rechtliche Rahmen setzen. Im Zuge der Digitalisierung kommen ganz neue Wettbewerber auf den Markt (etwa Energieversorger wie bei der 5G-Frequenzversteigerung, Anm.) Generell brauchen Investoren einen berechenbaren und transparenten rechtlichen Rahmen.

Auf Ebene der Betriebssysteme von Handys herrscht ein Duopol. Nur zwei Wettbewerber, Apple mit iOS und Google mit Android, stehen sich gegenüber. Sind wir dem hilflos ausgeliefert?

Es ist kein Problem, von einer 0664-Nummer auf 0676 oder 0660 zu wechseln. Die Datenmitnahme zwischen iOS und Android ist aber vielfach nicht so einfach. Auf EU-Ebene könnte man sehr wohl diese Portabilität anstoßen – Österreich wird da aufgrund unserer Erfahrung gern gehört.

Teures Roaming ist abgeschafft, doch außerhalb der EU blieben teure Überraschungen. Welche Abhilfe gibt es?

Am besten ist, vom Betreiber das Außer-EU-Roaming sperren zu lassen, zum Beispiel im Grenzraum zur Schweiz. Welcher Telekombetreiber das anbietet, finden Sie auf der RTR-Webseite. Sinnvoll ist auch, die 60-Euro-Roaming-Sperre zu aktivieren.

Zur Person: 

Der Jurist Klaus Maria Steinmaurer (49) stammt aus Wels, maturierte in Ried, studierte in Wien und startete beruflich in der Bauwirtschaft. Mit einem Job bei Ö-Call (später T-Mobile) fand er in der Telekombranche seine berufliche Heimat. 2015 probierte es der bekennende Nichtsportler und Vielleser in Linz bei Haslinger-Nagele als Anwalt, wollte bald aber wieder zurück in die Telekommunikation. Vor seiner Berufung zum RTR-Geschäftsführer ab 1. Juli 2019 war er Co-Leiter der Regulierungsabteilung für Europa bei der Deutschen Telekom in Bonn. Steinmaurer ist Vater zweier Mädchen (11, 14), verheiratet mit einer Innviertlerin (Mettmach) und lebt in Wien.

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Autorin
Ulrike Rubasch
Redakteurin Wirtschaft
Ulrike Rubasch
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12  Kommentare
12  Kommentare
Neueste zuerst Älteste zuerst Beste Bewertung
( Kommentare)
am 11.07.2019 17:45

Wieder eine der Grosstaten des gewesenen Innenministers Kickl! Ein Haufen sinnloser aber leider nicht kostenloser Mehraufwand für Null Erfolg!
Aber Hauptsache, jede SIM, die zwecks Fernwartung in irgendeinem Gerät - ich meine damit IoT steckt - ist registriert!
Gannz Tolle Leistung! Fast so g'scheit, wie seine Pferd'ln!

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jago (57.723 Kommentare)
am 11.07.2019 17:23

> Beim Roaming im EU-Ausland warten immer noch Kostenfallen.
Bildunterschrift unters Tschapperl.

Ablenkung vom Datenthema: Kosten. Darauf springen sie an, die Nodign,

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jack_candy (7.858 Kommentare)
am 11.07.2019 13:19

Mich wundert nur, dass Steinmaurer bei der zweiten Frage (Terror-Abwehr) nicht laut gelacht hat.
"Terror" ist nur ein Vorwand für immer weiter reichende Überwachung unbescholtener Bürger. Nicht nur beim Wertkartenhandy, sondern auch in sehr vielen anderen Bereichen, z.B. Internet, Kennzeichenregistrierung auf Autobahnen....

Von den Terroranschlägen der letzten Jahre (zum Glück sehr wenige) hätte sich kein einziger durch diese lächerlichen Überwachungsmaßnahmen verhindern lassen (lediglich im Nachhinein konnten ein paar Bewegungsprofile angelegt werden). In vielen Fällen waren die Täter den Behörden schon längst als gefährlich bekannt, durch ganz normale "altmodische" Polizeiarbeit ohne sinnlose, bürgerrechtswidrige Überwachung tausender Unbeteiligter.

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essbesteck (6.034 Kommentare)
am 11.07.2019 14:47

lies unten, dann weisst du mehr.

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jago (57.723 Kommentare)
am 11.07.2019 17:14

> lies unten, dann weisst du mehr.

Schießspalte? Scheuklappe? Daatäänschupf?

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Kochloeffel (882 Kommentare)
am 11.07.2019 06:09

Die Registrierung kostet bei Hartlauer € 10,-, bei Post, A1 und diversen Shops € 3,-.
Bei MediaMarkt € 0,- ! Bis jetzt stand nirgneds geschrieben daß dafür bezahlt werden
muß ! Ist dies überhaupt rechtens ??

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Harbachoed-Karl (17.883 Kommentare)
am 11.07.2019 07:51

steht im (überlangen) Artikel.
Hier steht zweimal, dass die Karte registriert werden muß, mindestens einmal, dass das Handy registriert werden mu.
Was stimmt?

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essbesteck (6.034 Kommentare)
am 11.07.2019 14:45

sim karte muss registriert werden
nachdem in Ungarn im Sommer 2015. 200.000 simcard gekauft wurde, wovon etliche die terroristen in Paris benutzten, hat man die registrierungpflicht sofort eingeführt und es ist kostenlos. egal von welche Anbieter der sim-card ist.
ich glaube nicht, dass es rechtens ist die Terrorismusbekämpfung in Österreich mit die Bevölkerung zu finanzieren.

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essbesteck (6.034 Kommentare)
am 11.07.2019 14:58

Ergänzung:
1,
in Ungarn musste man von Anfang an die aufladbare Sims registrieren.
2,
im Jahre 2015, vor der Terrorwelle wurden 200.000 karten von eine obdachlose gekauft
3,
im Zuge der Terrorermittlungen stossen die Behörden auf die 200.000 stück, weil Abdelsalam & Consorten ein sim benützten, welche offiziell ein obdachlose in Ungarn gekauft hat
4,
ab diese Zeitpunkt - 2015 - muss man die wertkarten JÄHRLICH durch den Anbieter kontrollieren lassen
5,
dass wird auch noch hier in Österreich kommen..........

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essbesteck (6.034 Kommentare)
am 11.07.2019 15:17

https://www.heise.de/newsticker/meldung/Terrorbekaempfung-Deutsche-Telekom-will-Einschraenkungen-beim-Verkauf-von-Prepaid-SIMs-3589073.html

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essbesteck (6.034 Kommentare)
am 11.07.2019 15:20

http://unser-mitteleuropa.com/2016/10/11/terror-in-frankreich-und-belgien-polizei-verschlampte-heisse-spuren-aus-ungarn/

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jago (57.723 Kommentare)
am 11.07.2019 17:20

> Die Registrierung kostet bei

DAS ist das kleinste der vielen Übel!

Ich halte die Datensicherheit in den Zentralen für die geringst vorstellbare. Und dagegen lasse ich mich nicht impfen.

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