Werbebranche: Der Optimismus ist wieder zurückgekehrt
LINZ. Der Wifo-Werbeklimaindex zeigte im Mai deutlich nach oben
Der Start in das Jahr ist aus Sicht der heimischen Werbebranche trist verlaufen. Nach Spitzenwerten im vergangenen Jahr sackte im Jänner das Stimmungsbarometer der Branche, der sogenannte Werbeklimaindex, dramatisch ab. Dieser wird jedes Quartal vom Wirtschaftsforschungsinstitut (Wifo) im Auftrag des Fachverbands für Werbung und Kommunikation in der Wirtschaftskammer Österreich erstellt. "Die Aussichten waren alles andere als rosig", sagt Branchensprecherin Angelika Sery-Froschauer im OÖN-Gespräch. Die Unsicherheiten auf Auftraggeberseite aufgrund von Diesel und Brexit hätten sich in der Stimmung der Werbetreibenden gespiegelt.
Der "zu starke Pessimismus" zu Jahresbeginn habe im zweiten Quartal wieder korrigiert. Auf einmal sei der Optimismus zurückgekehrt. Vier von zehn Unternehmen der Werbebranche gehen im aktuellen Werbeklimaindex von einer sich verbessernden Nachfragesituation in den kommenden drei Monaten aus. Nur neun Prozent sehen eine Verschlechterung in diesem Quartal. Die Beschäftigung dürfte in den kommenden Monaten konstant bleiben. "Die Auftragslage ist zufriedenstellend, auch wenn die Auftragsbücher nicht zur Gänze ausgefüllt sind", sagt Sery-Froschauer. Sie ist überzeugt, dass die Sachgüterbranche – einer der wichtigsten Auftraggeber der Werber – ihren Konjunkturhöhepunkt überschritten habe.
Seit mittlerweile zehn Jahren gibt die Werbebranche als einziger Fachverband in der Wirtschaftskammer beim Wifo einen Branchenindex in Auftrag. "Damit haben wir mittlerweile einen guten Überblick darüber, wie Werbekonjunktur und allgemeine Konjunktur zusammenhängen", so Sery-Froschauer.
Mit 32.000 Mitgliedern und einem Branchenumsatz von sechs Milliarden Euro ist "Werbung und Kommunikation" der drittgrößte Fachverband in der Wirtschaftskammer. Zwei Drittel der Betriebe sind Ein-Personen-Unternehmen.
Um Gleichheit mit allen anderen EU-Ländern zu schaffen, drängt Sery-Froschauer seit Jahren auf eine Abschaffung der Werbeabgabe in Österreich von fünf Prozent. "Kommunikation zu besteuern, ist ein Schuss ins Knie. Damit bringt man eine Blockade in das gesamte Wirtschaftssystem." Der Finanzminister nimmt jährlich rund 107 Millionen Euro aus der Werbeabgabe ein.
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