Maschinenbauer Fill schließt bis Ostern, in den Casinos hat es sich ausgespielt
WIEN. Coronavirus: Unternehmen ziehen wegen wirtschaftlicher Konsequenzen die Notbremse.
National und international bekommen Konzerne die Folgen des Coronavirus zu spüren. Etliche Unternehmen und Branchen ziehen deshalb die Notbremse:
Fill Maschinenbau: Rund 900 Beschäftigte des Innviertler Leitbetriebs werden bis Ostern auf Betriebsurlaub geschickt. Die Maßnahme sei nicht wegen unterbrochenen Lieferketten gesetzt worden, sondern aus "gesellschaftlicher Verantwortung", heißt es aus dem Unternehmen aus Gurten. "Unter diesen Umständen war kein funktionelles Arbeiten mehr möglich", sagt Chef Andreas Fill.
Lufthansa: Europas größte Fluggesellschaft will wegen Geschäftseinbußen um Staatshilfe bitten. Dabei geht es laut einem Bericht des Handelsblatts um Liquiditätshilfen für den deutschen Mutterkonzern der AUA. Vorstandschef Carsten Spohr traf dafür gestern mit Deutschlands Kanzlerin Angela Merkel zusammen. Im Vorstand der Fluggesellschaft werden laut dem Bericht sogar Szenarien durchgespielt, den Flugbetrieb eine Zeit lang weitgehend einzustellen. Die Österreich-Tochter AUA teilte gestern mit, Flüge nach Frankreich, Spanien und in die Schweiz zu streichen.
Casinos: Ausgespielt hat es sich vorläufig in den zwölf Casinos und 19 Win-Win-Standorten in Österreich. Gestern fielen um 17 Uhr die Rollbalken. Die Casinos meldeten 2000 Mitarbeiter zur Kurzarbeit an. Die Standorte bleiben vorerst bis Freitag, 3. April, geschlossen.
OMV: An Österreichs Tankstellen gebe es keine Versorgungsengpässe durch Hamsterkäufe mittels Benzinkanistern, sagte gestern OMV-Chef Rainer Seele. Die Raffinerie in Schwechat produziere unverändert weiter. Problemkind in der aktuellen Situation sei das Kerosin aufgrund der Reduktion des Flugprogramms: "Der Reiseverkehr ist zurückgegangen, daher ist auch der Verbrauch stark gesunken. Irgendwann kommt der Flugverkehr zurück, die Frage ist wann", erklärte der OMV-Chef.
Schweinebauern: Besonders gefragt in den Lebensmittelläden ist das Faschierte. "Handelsketten ordern die fünffache Menge. Faschiertes ist eben für die Hausfrau oder den Hausmann leicht zu verarbeiten", sagt Johann Schlederer von der Schweinebörse. Probleme sieht Schlederer auf Fleischverarbeiter zukommen, weil Arbeitskräfte großteils aus Drittstaaten kommen. "Da könnte es bei Grenzübertritten Probleme geben." Das bestätigt Wolfgang Horchreiter vom gleichnamigen Fleischwarenerzeuger aus Bad Leonfelden: "59 Prozent unserer Belegschaft sind aus Tschechien." Hochreiter erzeugt 60.000 Tonnen Lebensmittel pro Jahr. "Das Arbeitskräfteproblem würde aber nicht nur uns, sondern auch Baufirmen oder Pflege-Institutionen treffen."
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