Kostenfallen bei Immobilien: Schenken kann ganz schön ins Geld gehen
LINZ. Weil die Zinsen extrem niedrig sind, ist der Erwerb von Immobilien attraktiv. Es gibt aber eine Reihe von Kostenfallen. Wie man sie umgehen kann, darüber sprachen Markus Seidl, Notar in Steyr, Christoph Zoitl, Leiter des Treasury bei der Hypo OÖ, Martin Schmid, Vorsorgeberater bei der Ergo Versicherung, und Bernhard Ditachmair, Steuerberater aus Linz.
Bei Weitergaben von Wohnungen oder Häusern, sei es durch Verkauf oder durch Schenkung, müsse man vor allem die Immobilienertragsteuer, die es seit 2012 gibt, im Auge behalten, sagte Notar Seidl. Die Grunderwerbsteuer von 3,5 Prozent fällt auf jeden Fall an, es sei denn, die Wohnung wird an "nahe Verwandte" weitergegeben. Da gebe es einen günstigeren Stufentarif. Diese Steuer zahlt man auch bei einer Schenkung.
Überhaupt empfiehlt Notar Seidl, bei der Weitergabe von Immobilien, wie auch immer diese erfolgt, Rat bei einem Notar, Steuerberater oder anderen Experten einzuholen. "Da kann man unter Umständen viel Geld sparen."
- Der Immobilientag zum Nachschauen:
Bringt die steigende Inflation die Zinsen zurück? Das sei eine wichtige Frage bei der Finanzierung von Immobilien, die meist ja über Jahrzehnte erfolgt, sagt Hypo-Experte Zoitl: "Die entscheidende Frage muss ich mir selbst stellen: Will ich Planungssicherheit oder Flexibilität?" Wer für Planungssicherheit sei, sollte zu einem fixen Zinssatz greifen. Der sei ohnehin derzeit mit 1,5 bis zwei Prozent sehr niedrig.
Die niedrigen Zinsen hätten auch den Umgang mit dem Thema Vorsorge verändert, sagte Ergo-Experte Schmid. Wichtigster Faktor sei dabei jetzt der Wille zur Vorsorge, den man dann aber konsequent umsetzen müsse. Die Produkte seien sehr flexibel geworden, die könne man je nach Risikoneigung variieren.
Zoitl wies darauf hin, dass man nicht allzu sehr zuwarten sollte, wenn man eine Immobilie kaufen will. "Sparen kann man dann immer noch, indem man den Kredit zurückzahlt."
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