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Konzerne ersparten sich 2018 rund 1,3 Milliarden Euro an Steuern

Von nachrichten.at/apa, 17. Februar 2020, 11:16 Uhr
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Einzelne Unternehmen wie Starbucks zahlten in Österreich de facto gar keine Unternehmenssteuern. Bild: Reuters

WIEN. Durch Gewinnverschiebung von Konzernen entgehen Österreich 1,3 Milliarden Euro an Steuereinnahmen, heißt es in einer Studie des linken Momentum Instituts.

Durch Gewinnverschiebungen von Konzernen sind dem österreichischen Fiskus 2018 Steuern in Höhe von 1,3 Mrd. Euro entgangen, zeigt eine Studie der niederländischen Universität Groningen im Auftrag des Momentum Instituts. Der größte Verlust resultiert aus Profitverschiebungen in die Schweiz (286 Mio. Euro), gefolgt von Irland (182 Mio.), Luxemburg (170 Mio.) und den Niederlanden (151 Mio.).

Die Studie wurde am Montag anlässlich des vom sozialliberalen Momentum Instituts (Leiterin: Barbara Blaha) ausgerufenen "Corporate Tax Refusal Day" veröffentlicht. Erst ab heute, 17. Februar, zahlen Unternehmen in Österreich demnach Steuern, Arbeitnehmer und kleine Selbstständige schon ab 1. Jänner, so das Institut in einer Aussendung.

Mit der Schweiz und mit Irland, wohin ein großer Teil der heimischen Gewinne verschoben wird, gibt es jedoch auch realwirtschaftliche Verflechtungen. Wenn etwa Lizenzen für die Herstellung eines bestimmten Produkts in Österreich anfallen, gilt dieser Transfer auch als Gewinnverlagerung, so der "Standard", der bereits am Montag über die Untersuchung des Uni-Groningen-Ökonomen Konstantin M. Wacker, früher unter anderem bei der Weltbank, berichtete.

Abgesehen davon sind aber in den vergangenen Jahren zahlreiche Steuertricks multinationaler Konzerne ans Licht gekommen. So verrechnen Unternehmen überhöhte Preise für konzerninterne, länderübergreifende Lieferketten, wenn Teile aus einem Niedrig- in ein Hochsteuerland geliefert werden. "Zudem melden viele multinationale Konzerne ihre Patente und Marken bei Briefkastenfirmen in Irland an, wo der Konzernsteuersatz gering ist", so Wacker. Einzelne Unternehmen wie Starbucks, so das Momentum Institut, zahlten in Österreich de facto gar keine Unternehmenssteuern. "17 Mio. Umsatz und einem vermuteten Millionengewinn stehen nur 1.000 Euro Körperschaftssteuer gegenüber."

Die Belastung durch die Körperschaftssteuer (KÖSt) ist der Untersuchung zufolge in Österreich nicht allzu hoch und gemessen an allen Steuereinnahmen unter dem Durchschnitt der Industriestaaten, so der "Standard".

40 Prozent aller Profite von multinationalen Konzernen werden laut Momentum Institut in "Steuersümpfen" gemeldet. Österreich liege mit seinen Verlusten noch im Mittelfeld. In Deutschland begännen Konzerne erst am 23. März damit, Steuern zu zahlen.

Mit den 1,3 Mrd. Euro, die Österreich zuletzt entgangen sind, könnte man zum Beispiel allen Langzeitarbeitslosen "gesellschaftlich sinnvolle", staatlich finanzierte Arbeitsplätze verschaffen, schlägt das Momentum Institut vor. Die Summe entspreche dem kompletten Budget für das Kinderbetreuungsgeld 2019.

Blaha fordert als ersten Schritt zur Bekämpfung der Steuertricks länderspezifische Steuerberichte und das Trockenlegen von Steuersümpfen innerhalb der EU. "Ziel ist eine Gesamtkonzernbesteuerung."

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14  Kommentare
14  Kommentare
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( Kommentare)
am 17.02.2020 14:25

Würden die Firmen nicht durch das Finanzamt geprueft. Oder hat man die geschmiert. Steuern zurueck verlangen, dann hat man auch Geld fuer unsere alten Leute fuer's Pflegeheim und die gaeste nicht mehr verwöhnen, da wuerde Österreich wieder mehr Geld haben.

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meisteral (11.753 Kommentare)
am 17.02.2020 14:38

Bravo, wieder ein vor Unwissenheit strotzender Post mehr.

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danube (9.663 Kommentare)
am 17.02.2020 14:12

In unserem Land hatte sogar ein Finanzminister Briefkastenfirmen in Lichtenstein.

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( Kommentare)
am 17.02.2020 14:28

Danube. Ich hab das gefuehl, daß die frontex auch eine briefkastenfirma ist. Weil die gegen die schlepperei nicht eingreifen.

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sagenhaft (2.100 Kommentare)
am 17.02.2020 19:29

Natuerlich, es haben ja alle EU Laender ein Heer. Frontex ist nur Abzocke, so wie das ganze EU gemurxe, Parlament mit 10.000 Leuten usw.

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saturn66 (187 Kommentare)
am 17.02.2020 13:50

wegen 1,3 Mrd braucht man doch das System nicht ändern. Da bekommt man nur Ärger mit diesen Firmen.
Lieber die Masse =Steuerzahler abzocken, die wehren sich nicht, ist viel bequemer.
Also diese Unternehmen einfach meiden! Wenn wir es nich tmal schaffen die Verschiebungen in Europa abzuschaffen wie soll das dann weltweit geschehen, nie und nimmer!

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meisteral (11.753 Kommentare)
am 17.02.2020 11:54

Es ist vollkommen legal.
Daher: System ändern, Gewinn Verschiebung eindämmen, Steuer kassieren.

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herst (12.758 Kommentare)
am 17.02.2020 12:01

Schön wärs. Nur die sogenannten "Eliten" die die Macht hätten, spielen da nicht mit.

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meisteral (11.753 Kommentare)
am 17.02.2020 12:13

Was ist daran illegal? Wäre es so, hätte man eine gesetzliche Handhabe, diese Konzerne nachträglich zu belasten!
Und die Änderung der Konzernbesteuerung bezüglich Unternehmenssitz ist schon lange ein Aufgabenbereich der Steuerabteilungen des Landes, das sich aber so einfach nicht allgemein gültig umsetzen lässt.
Und es gibt genügend Konzerne, die ihre ausländischen Gesellschaften trotzdem in Ö konsolidieren!

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danube (9.663 Kommentare)
am 17.02.2020 11:52

Ich nehme an, alle empörten Leser haben noch nie etwas bei Amazon bestellt und waren noch nie beim Stabucks, gell...

Denn nur so werden diese Betriebe groß und mächtig, sonst könnten die mit ihren Steurparadiesen Tempelhupfen...

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linz2050 (6.587 Kommentare)
am 17.02.2020 11:58

Solange bei den WählerInnen das Ausländer und Flüchtlingesthema wirkt wieso soll sich Mister Balkenroute mit seinen Sponsoren anlegen?

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GinoTerwilliger (1.980 Kommentare)
am 17.02.2020 12:09

Das ist ein BINGO!

Klar solang nur laut gnuag Ausländer plärrt wird braucht man die wirklichen Probleme nicht angehen. Hoffentlich ändert die grüne Regierungsbeteiligung etwas daran.

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GinoTerwilliger (1.980 Kommentare)
am 17.02.2020 12:12

Es ändert nichts am Steuersystem ob ich dort bestelle oder nicht. beim Starbucks war i wirklich nu nie, und hab es auch nicht vor. Ändert aber nichts an den system. Da muss man die abwählen die das zulassen.

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Gugelbua (31.937 Kommentare)
am 17.02.2020 11:32

warum kaut man uns diesen Steuerquatsch immer wieder vor?
Einfach das System der Steuerer Eintreibung für Superreiche und Konzerne ändern oder gehts nicht? weil zu viele Politiker darin involviert sind ?

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