Kaufleute: Schluss mit den Neubauten auf grüner Wiese
LINZ. Von der Politik werden in der Raumordnung endlich Taten erwartet
"Wir sind bei den Verkaufsflächen im Handel 30 Prozent über dem Europa-Schnitt", sagt Johannes Jetschgo, Sprecher der Lebensmittelhändler in der Wirtschaftskammer Oberösterreich. "Trotzdem werden am laufenden Band neue Märkte auf der grünen Wiese gebaut", sagt sein Stellvertreter, Wolfgang Benischko.
Mit Spannung wird die Novelle des Raumordnungsgesetzes erwartet. Landesrat Markus Achleitner wollte "bis Sommer" einen Beamtenentwurf präsentieren. Damit wird es nun Herbst werden, vermutlich nach den Nationalratswahlen. Im Jänner soll eine Regierungsvorlage beschlussfähig sein, sagt Achleitner. Es soll eine Lösung gefunden werden gegen den galoppierenden Bodenverbrauch auf der einen, gegen die Verödung der Orts- und Stadtzentren auf der anderen Seite. Eine Baulandbremse darf außerdem die Landesentwicklung nicht blockieren.
Die Grünen machen mit einem Initiativantrag zur Raumordnungsnovelle Druck. Sie fordern, dass die Gemeinden eine Flächenbilanz vorlegen, die vom Land auch überwacht werde, so die Abgeordnete Ulrike Böker: "Bei Bodenschutz und Flächenwidmung brauchen wir wirklich eine radikale Änderung. Uns geht ja der Boden aus. Es gibt viele hehre Vorsätze, nur umgesetzt wird nie etwas." Künftig sollen Neubauprojekte nur noch mit einem Bedarfsnachweis möglich sein. Achleitner müsse alle Fraktionen einbeziehen, denn es gebe genug Ansätze: "Man muss es bloß tun."
Kaufmann Benischko sagt, es müssten alle Geschäftswidmungen im Lande bewertet und neu angedacht werden. Es müsse ein Bewusstsein für den Wert der Nahversorgung geweckt werden. "Jene Gemeinden, die keinen Nahversorger mehr haben, werden auch keinen mehr kriegen." Jetschgo tritt dafür ein, dass für bestehende Geschäfte Erweiterungen möglich sein müssten.
Supermärkte mit Wohnungen
Die Parkplätze sind eine Schlüsselfrage: Derzeit werden Händlern sehr viele Stellflächen vorgeschrieben. Das drängt Investoren auf die grüne Wiese. Jetzt überlegt die Politik, statt Freiflächen Parkgaragen oder Parkdecks vorzuschreiben. Damit sollen der Flächenverbrauch und die Bodenversiegelung reduziert werden. Landesrat Achleitner ist auch für Modelle, die Handelsflächen für Wohnbauten nutzbar machen, also Geschäfte im Erdgeschoß und darüber Wohnungen.
Wachablöse im Handel
Mit 1. Oktober wird Wolfgang Benischko (60) den seit 20 Jahren amtierenden Obmann des Landesgremiums des Lebensmittelhandels in der Wirtschaftskammer, den Sarleinsbacher Spar-Kaufmann Johannes Jetschgo (63), ablösen. Benischko ist derzeit Stellvertreter, wohnt in Neußerling (Urfahr-Umgebung) und führt Nah&Frisch-Geschäfte in Ottensheim und St. Agatha.
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Viele Bauern wollen Grund verkaufen, nachdem er von Acker zu Bauland wurde.
Eine Wertsteigerung von einigen 100 % bringt Geld in die Lade, ein noch grösserer JohnDeereTraktor aus dem Lagerhaus muss her, ein Riesenmähdrescher mit Maisaufsatz für die paar Hektar .......... ja, der Bankdirektor wird schauen, wenn auf einmal das Konto übergeht, hat er doch monatlich gemahnt, endlich die offenen Kredite zu bedienen. Jetzt wird er buckeln, buckeln und noch einmal buckeln.
"Wir sind bei den Verkaufsflächen im Handel 30 Prozent über dem Europa-Schnitt", sagt Johannes Jetschgo, Sprecher der Lebensmittelhändler in der Wirtschaftskammer Oberösterreich. "Trotzdem werden am laufenden Band neue Märkte auf der grünen Wiese gebaut", sagt sein Stellvertreter, Wolfgang Benischko.
Wer baut neue Märkte? Na sorry, wer baut ständig neue Märkte? Ihr baut neue Märkte, der Lebensmittelhandel baut ständig neue Supermärkte! Merkt's euch das endlich einmal!
Bestes Beispiel: Hofer an der B309 in Dietach. Riesenfläche zubetoniert. Braucht dort kein Mensch. Aber ein Hofer hat dort hin müssen.
Usw.
Humus im Boden baut CO 2 ab. Daher ist dieses maßlose Zubetonieren von Grünland entschieden abzulehnen, bzw. die Entscheidung darüber in eine andere Verwaltungsinstanz als bisher zu übertragen. Raumordung muß überregional stattfinden. Es ist eine Schande, was bei uns bisher alles passiert ist. Jeder Grundparzelle sein Häuschen, das scheint das Motto der Ortskaiser zu sein und so schaut unser Land mittlerweile auch aus.
Aber wir brauchen doch Wachstum und dürfen den Anschluss nicht verlieren. Stand schon oft in dieser Zeitung und wird auch in ein paar Tagen wieder zu lesen sein.
Dieses Areal wäre übrigens der ideale Ort für das LASK Stadion gewesen. Da hätten sich alle viel Ärger erspart.
Jetzt jammer net, ihr kriegt's euer Stadion ja eh!
Für jede Gemeinde und jedem Bürgermeister ein Einkaufszentrum. Ich verfolge diese negative Entwicklung seit vielen Jahren. In der Steiermark stehen zwischenzeitlich ganze Fachmarktzentren leer. Der Wettbewerb unter den Bürgermeistern muss ein Ende haben, und die Genehmigung von Gewerbeflächen müssen Landesangelegenheit werden. Sonst gibt es in einigen Jahren die Kartoffeln nur mehr vom Dach.
Ich dachte, Gewerbeflächen ab einer gewissen Größe, benötigen schon längst die Genehmigung des Landes?
Ob die Flächen nun betoniert oder landwirtschaftlich genutzt werden, ist der heimischen Flora und Fauna recht gleichgültig.
ja, das stimmt... aber die örtliche Temperatur steigt wenn statt Feld Asphalt und Wasser versickert selbst in Feldern noch besser als in Asphalt.
+4 Grad in urbanisiertem Umland gegenüber Wald und Wiese.
Im Ausland beobachte ich, dass die Parkplätze unter die Geschäfte gebaut werden.
Entweder als TG oder als EG mit Lift/Rampe.
Politiker müssen bei solchen Bauvorhaben Vorteile haben sonst wären solche Entscheidungen nicht mehr nachvollziehbar.
Lokale Arbeitsplätze...
Steuern...
Sehr kurz gedacht.
Zum Artikel: "Schluss mit dem Verbau von Flächen für den Handel", kann ich nur lachen.
Denn in Wallern an der Trattnach haben die Bürger bei der Abstimmung, ob im Ort noch ein neuer Diskonter, nämlich "LIDL", gebaut werden soll, eine klares NEIN erreicht. Aber der Hr. Bürgermeister will trotz diesem NEiN eine Baugenehmigung zulassen. Da frage ich mich, was dürfen solche Politiker noch alles kaputt machen? Solche Politiker gehören sofort bestraft, nicht erst bei der nächsten Wahl!
Vielleicht sollte eine Bürgerinitieative ein Entmündigungsverfahren gegen den Bürgermeister zuwege bringen? Wer in einer derartigen Machtposition so zukunfts - und bürgerfremd handelt, hat wohl nicht alle Schindeln am Dach.