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Homeoffice: Gekommen, um zu bleiben

Von nachrichten.at/apa, 16. Februar 2021, 08:15 Uhr
(Symbolfoto) Bild: Reuters

WIEN. Die Coronapandemie hat dem Homeoffice weltweit einen Schub gegeben, der auch vor Österreich nicht halt macht.

Die Arbeitsform des freiwilligen Heimbüros ist gekommen, um zu bleiben - auch wenn die Intensität nach Überwindung der Coronakrise wieder etwas zurückgehen wird. Monatelang wurde um eine Lösung gerungen. Gefunden wurde diese von den Sozialpartnern Ende 2020. Eine Gesetzwerdung ist von Arbeitsminister Martin Kocher (ÖVP) aber erst für Ende Februar avisiert. Der Beschluss im Nationalrat könnte Ende März erfolgen, hieß es zuletzt. Somit dürfte die tatsächliche Gesetzeswerdung ziemlich genau ein Jahr nach dem ersten Lockdown über die Bühne gehen, der die Menschen coronabedingt ins Homeoffice gezwungen hatte.

Die vom Arbeits- und Finanzministerium abgenickte Lösung der Sozialpartner mit der Industriellenvereinigung (IV) sieht vor, dass Arbeitgeber keine verpflichtende Möglichkeit zum Homeoffice anbieten müssen. Mobile Arbeit bleibt Vereinbarungssache zwischen Arbreitgeber und -nehmer - schriftlich. Beide Seiten sollen die Vereinbarung unter Einhaltung einer einmonatigen Frist widerrufen können. Auch freiwillige Betriebsvereinbarungen sollen möglich sein.

Die Bereitstellung von digitalen Arbeitsmitteln wie etwa einen Laptop durch den Arbeitgeber soll kein steuerpflichtiger Sachbezug sein. Zahlungen der Arbeitgeber zur Deckung der Mehrkosten im Homeoffice für Laptops oder Mobilgeräte sollen bis zu 300 Euro pro Jahr steuerfrei sein. Außerdem sollen Arbeitnehmer auch andere Aufwendungen bis zu 300 Euro als Werbungskosten absetzen können - in Summe also bis zu 600 Euro.

Diese Regelung soll bereits für die Arbeitnehmerveranlagung 2020 gelten. In diesem Fall gilt die 300-Euro-Grenze allerdings für das Jahr 2020 und 2021 zusammen.

Die Homeoffice-Anwendung soll sehr umfangreich oder auch nur für wenige Stunden in der Woche möglich sein. Vorteile sollen sich sowohl für die Arbeitnehmer als auch die Arbeitgeber ergeben, hoffte Arbeitsminister Kocher. Eine Evaluierung ist in zwei etwa Jahren vorgesehen.

Nach der Einigung der Sozialpartner und der Industriellenvereinigung (IV) klangen die Arbeitgeberverbände - WKÖ und IV - weniger Homeoffice-euphorisch als die Arbeitnehmerverbände. Die IV hob hervor, dass es sich um ein gutes "Kriseninstrument" handle, das einmal bis 2023 gelte. 2022 werde dieses aber evaluiert, ob es auch für Nicht-Krisenzeiten praktikabel sei.

Die Wirtschaftskammer (WKÖ) beeilte sich klarzustellen, dass es sich nicht spielt, im Homeoffice zu arbeiten und sich dank der neu geschaffenen Regeln in einem Abwasch das Streaming-TV-Programm am Abend kostenfrei zu sichern. Arbeitgeber müssen zwar die digitalen Arbeitsmittel fürs Heimbüro inklusive Datenverbindung zur Verfügung stellen. Die vorgeschriebene Vergütung hängt aber unter anderem vom Anteil der privaten Nutzung ab.

"Es ist wichtig, dass nach langwierigen Verhandlungen jetzt endlich klare Rahmenbedingungen für die Arbeit im Home-Office vereinbart wurden", sagte ÖGB-Präsident Wolfgang Katzian nach der Einigung. Arbeiterkammer-Präsidentin Renate Anderl sagte, die wichtigen Anliegen der AK seien in der Einigung mit der Regierung aufgegriffen worden. Digitale Arbeitsmittel müssten vom Arbeitgeber ersetzt werden und auch beim wichtigen Thema Unfallversicherung sei eine Regelung im Dauerrecht geschaffen worden. "Das betrifft auch Wegunfälle vom Home-Office in die Arbeitsstätte, zu einem Arzttermin, einer Interessenvertretung oder wenn man die Kinder in den Kindergarten bringt. Damit wurde zusätzliche Sicherheit geschaffen."

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15  Kommentare
15  Kommentare
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sydney6 (631 Kommentare)
am 22.02.2021 06:34

ja, homeoffice ist toll und ich hoffe das es auch bleiben wird. Erfahrungsgemäß wird im Homeoffice auch viel produktiver gearbeitet und ist eine win-win-Situation für beide Beteiligten. Hätte vor einem halben Jahr noch niemand gedacht, dass sogar in Behörden das Homeoffice einziehen wird

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Kobold (3 Kommentare)
am 22.02.2021 05:55

Ehrlich gesagt: das einzige neue und gute ist das Abschreiben von Steuern.
Der Rest kann man ignorieren.

Für gesuchte Fachkräfte, bei denen HO möglich ist, wird sich nichts ändern (versucht mal gute ITler zu finden, wenn man die Möglichkeit nicht bietet.)

Aber für andere "white collar" Jobs, wo 1-2x pro Woche durchaus sinnvoll sein kann, hängts von der Modernität der Mentalität der Unternehmenaführung ab.

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am 21.02.2021 19:51

Ideal ist aus meiner Sicht die 50/50 Mischung aus Home Office und Präsenz im Unternehmen für Mitarbeiter; Führungskräfte sollten mehr präsent sein

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reibungslos (14.490 Kommentare)
am 21.02.2021 14:38

Home Office beruht genauso wie die ganze Digitalisierung auf einem Menschenbild, das inzwischen durch die Forschung widerlegt wurde. Der Mensch ist ein geselliges Wesen. Es ist uns genetisch vorgegeben, dass wir direkte menschliche Kontakte brauchen. Nur im unmittelbaren Austausch können wir unsere beste Leistung erbringen.

Fehlen direkte Kontakte für längere Zeit, gehen wir nicht nur psychisch kaputt, sondern es schrumpfen sogar Teile unseres Gehirns, vor allem, wenn auch noch Reize aus der Natur ausbleiben, was bei Home Office aber meist passiert, weil man ständig zuhause vor einem Bildschirm sitzt. Überdies wird unser Immunsystem heruntergefahren. Keime und Tumpore bekommen ein leichtes Spiel.

Es ist wie der Todeszug der Lemminge. Die Zurückgebliebenen werden überleben, denn sie bedrängt niemand mehr, sich über die Klippen zu stürzen.

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reibungslos (14.490 Kommentare)
am 21.02.2021 14:39

Tumore statt Tumpore

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Kobold (3 Kommentare)
am 22.02.2021 05:58

Wieso muss immer in den extremen gedacht werden?
1-2x pro Woche reicht auch aus und hilft sehr.
(Jeder am kurzen Freitag, 1x variabel bei bedarf, Montag Anwesenheitspflicht für alle für den gemeinsamen Wochentermin)

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am 22.02.2021 09:35

wenn ich im home Office arbeite habe ich einen entspannteren Arbeitstag als in der Firma, mehr Zeit für Family und für mich zum sporteln..
Klar war ich nach dem ersten Lockdown froh wieder meine Kollegen persönlich zu treffen.
Ich denke es kommt sehr stark aufs private Umfeld an sowie auf die Art des Jobs und die Unternehmenskultur, ob bzw. Wie viel Home Office ideal ist.

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Bergbauer (1.772 Kommentare)
am 21.02.2021 10:38

Auf jedenfalls ist Home Office im Gegensatz zu planwirtschaftlichen "Entwicklingsprogrammen für den ländlichen Raum" wirklich eine große Chance für den ländlichen Raum. Und auch sehr gut für die Umwelt und die Verkehrsentlastung. Für jeden Home Office Platz sollte es Co2 Zertifikate geben.

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azways (5.835 Kommentare)
am 21.02.2021 06:54

nah ca. 200 Jahren Industriegesellschaft werden wir uns wohl oder übel an die Informationsgesellschaft gewöhnen müssen.

Änderungen des Arbeitsplatzes sind immer eine Herausforderung. Auch der Weg vom Bauernknecht zum Industriearbeiter war sicher nicht für alle leicht, geschweige denn angenehm.

Mittlerweile sind wir auf dem Weg zu stark überreglementierten, extrem überbesetzten Anwesenheitsgesellschaft statt Leistungsgesellschaft geworden.

Vor allem die rein mit politisch besetzten Günstlingen öffentliche Verwaltung und Beteiligungen wären auf 10% zu schrumpfen (ersatzlose Auflösung der Gemeinden) - dann hätten wir wieder Geld für Wissenschaft und Forschung.

So sind wir in 20 Jahren ein Sklavenstaat, der mit Billigstarbeitern aus Afrika um Aufträge kämpfen wird müssen. Der ideale Boden für Faschismus und Rechtsdiktatur.

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am 20.02.2021 20:45

Aus dem Unternehme ausgelagerte Mitarbeiter müssen dann um einen eigenen Gewerbeschein ansuchen und können dann selbständig als Dienstleister für ihren Betrieb Auftragsarbeiten erledigen.
Ist doch ganz einfach.
Homeofficearbeiter sind nicht mehr weisungsgebunden, sie können vieles selber entscheiden. Es zählt nur die Erledigung der Dienstleistung für das auftraggebende Unternehmen.
Das Dienst- und das Gewerberecht haben hier ihre genauen Vorschriften, an die sich gehalten werden muss.

Als lächerliches Beispiel für dieses Bild hier:
Wenn die Katze während der Arbeit über den Computer laufen darf, ist das sicher keine Arbeit, welche gleichwertig im Büro ausgeführt werden könnte.

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NeujahrsUNgluecksschweinchen (26.345 Kommentare)
am 21.02.2021 10:44

Die dabei generierten Eingaben lassen sich aber bestens bei Passwortvergaben einsetzen. (-:
Gerüchteweise soll es ja Arbeitsstätten geben, wo auch Hunde rumlaufen, am Bücherregal Fische illegal am Bildschirm mitlesen...

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Gugelbua (31.937 Kommentare)
am 16.02.2021 11:17

Dann werden sicher bald neue Verträge ausgearbeitet in dem Homeoffice als freie Mitarbeiter geführt werden😉
Wie es zum Beispiel beim Journalismus schon der Fall ist

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NeujahrsUNgluecksschweinchen (26.345 Kommentare)
am 16.02.2021 11:00

Die Unfallversicherungskomponente dürfte gesichert worden sein - wobei mir graut ist, wenn der Herr am Symbolfoto das Stromkabel des Laptops offenbar quer durchs Zimmer als Stolperfalle anbringt.

Aber der Zugang zum Homeoffice und die Vergütung der Arbeitsmittel sind sehr "arbeitnehmerunfreundlich" geregelt worden.
Grade halt nicht, dass ich für's kastrierte Firmenlaptop eine Privatnutzung verrechnet bekomme.

Fraglich ist auch, wie man in Flatratezeiten die Internet(mit)nutzung bewertet (privater Anschluss - dienstliche Nutzung oder umgekehrt). Zum Streamingabend gehört übrigens auch noch ein (kostenpflichtiger) Streaminganbeiter und nicht nur die Internetleitung!

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fprands (447 Kommentare)
am 16.02.2021 13:28

Gut beobachtet mit dem Kabel zwinkern
Kann mich noch gut an einen Besuch der AUVA erinnern, der ein am Boden liegendes Kabel für einen temporären Testaufbau an einer schwer zugänglichen Stelle in seinen Report aufgenommen hatte.

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Kobold (3 Kommentare)
am 22.02.2021 06:03

In wiefern ist das Arbeitnehmerfreundlich?
Kein Recht, nur bei gegenseitigen Einverständnis (wie vorher auch)

Internet flat hat sowieso jeder, das kann man vernachlässigen.

Und ne Firma, die immernoch nicht versteht das ein guter Rechner ein Arbeitsmittel ist wie der Bohrer für den Handwerker, wird es schwer haben gute Leute zu halten.

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