Frustrierte Waldbauern: Erntekosten übersteigen oft Erträge aus Holzverkauf
LINZ. Die Rundholz-Preise für Fichtenholz liegen weiter deutlich unter dem Zehnjahresniveau.
Dürre, Stürme, Schneedruck und Borkenkäfer – die vergangenen Jahre brachten den heimischen Holzmarkt in Schwierigkeiten. So erreichten die Rundholzpreise für Fichtenholz vor wenigen Wochen einen historischen Tiefpunkt. Für das Leitsortiment Fichte in der Güteklasse B wurden Preise von nur rund 65 Euro pro Festmeter erzielt. Jetzt zeichnet sich eine leichte Entspannung ab.
Aktuell liegt der Preis in Oberösterreich bei rund 70 Euro pro Festmeter – und damit noch immer deutlich unter dem österreichischen Zehnjahresmittel von 90 Euro pro Festmeter.
"Die Situation für die Waldbesitzer ist also weiter schwierig. Vor allem in den Schadgebieten übersteigen die Holzerntekosten oft die Erträge aus dem Holzverkauf", sagte Michaela Langer-Weninger, Präsidentin der Landwirtschaftskammer Oberösterreich, gestern bei einem Pressegespräch in Linz.
Zur Erinnerung: Im Vorjahr sind österreichweit nur wegen des Borkenkäfers 4,3 Millionen Erntefestmeter (rund 36 Prozent der Gesamt-Schadholzmenge) Schadholz angefallen.
"Zu den Schadereignissen kam die Corona-Pandemie, alles stand still. Der Rundholzabsatz brach im März und im April um rund 35 Prozent ein. Der Druck war immens", sagt Franz Kepplinger, der Obmann des Waldverbandes Oberösterreich mit 31.000 Mitgliedern. In den Nasslagern wurden große Mengen an Rundholz gelagert, doch der Absatzeinbruch wegen der enormen Holzmengen auf dem Markt konnte nicht ausgeglichen werden. Die Witterung der vergangenen Monate mit doch sehr viel Regen habe Schlimmeres verhindert. "Erstens fiel kaum weiteres Schadholz an, weil auch der Käfer großteils ausgeblieben ist. Zweitens sind nicht nur die Schadholzmengen großteils aufgearbeitet, sondern auch die Lager so gut wie geräumt", sagt Kepplinger, dass sich die Absatzsituation ab Mitte Juni gebessert habe.
Die Nachfrage nach Rundholz steige, "das Preisniveau ist jedoch weiter sehr niedrig." Auch im Vergleich mit jenem im Süden Österreichs, das von Natureinflüssen weniger betroffen war: "Dort werden fünf bis zehn Euro mehr für den Festmeter bezahlt", sagt Kepplinger.
Derzeit erarbeitet der Bund ein 350 Millionen Euro schweres Investitionspaket zur Wiederaufforstung sowie zur Abgeltung der Käfer-Schäden. Ein Paket, das laut Langer-Weninger helfen sollte: "Denn derzeit sind die Waldbauern zunehmend frustriert." (viel)
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Also ich heize meinen Kachelofen eine Stunde lang und dann hab ich 12 Stunden Ruhe. Wenn es kalt wird nur 10 Stunden.
Und zuvor kommt der Traktor und bringt das Holz. (Wenn das Holz vom Bauern ist, sonst kommt der LKW aus Polen) Dann Schlichten, zum Ofen tragen und immer wieder Wohnung putzen wegen all dem Schmutz und schon kann man mit einem Wirkungsgrad von maximal 50 % die Umwelt versaun. Aber dafür gibts eine "gsunde Wärme" dh eine Strahlungswärme. Wenn man ausserhalb der Strahlung zB hinter einem Möbel ist hat mans saukalt zuvor brennheiss. Das ist dann gesund, so sagt man. Ohne zusätzlicher Heizung hat man halt auch ein Problem mit Schimmel und Co. Dann noch die Kosten für den Rauchfangkehrer und der viele Russ! So möchte ich auch gerne heizen!
Welche Bäume sollen die Bauern jetzt pflanzen?
Offenbar liegt hier Marktversagen vor. Erst setzen diese so genannten "Waldbauern" alles auf die Fichte und entsprechende Monokulturen. Dann wundert man sich über Borkenkäferbefall und andere Folgeschäden der Monokulturpolitik - alles Zusammenhänge, die schon seit Jahrzehnten, wenn nicht Jahrhunderten bekannt sind. Und nun geht auch noch der Fichtenpreis flöten. Hier ist es wohl an der Zeit, dass die Bundesforste wieder übernehmen und die Wälder nach ökologischen Kriterien bewirtschaften, anstatt sie irgend welchen profitsüchtigen Kleinkrämern zu überlassen. Denn dazu sind die Wälder eindeutig zu kritisch.
Großgrundbesitzer jammern wieder mal weil die Monopolpreise zu niedrig sind.
Unseriös, unglaubwürdig, unfähig.
Sie sind ja ein ganz Gescheiter!!!
«Deutlich unter dem österreichischen Zehnjahresmittel. Im Süden Österreichs»
wurden schon im Jahr 2004 73 Euro pro Festmeter gezahlt .
Das nächste Problem ist die Wiederaufforstungspflicht innerhalb von 5 Jahren. Vielen Flächen und der Natur allgemein täte eine Regenerierung mit Pionierpflanzen über einen längeren Zeitraum sehr gut.
Pionierpflanzen?!
Das mag vielleicht gebietsweise funktionieren
was aber wenn die Verunkrautung um Häuser stärker ist und nichts anderes durchkommt?
Na das wird das nächste Debakel. Nun ist Holzheizen massiv beworben worden und als Rettung vom Klima dargestellt worden und günstig sollte es auch noch sein. Die Rettung vom Klima sieht so aus, dass Holz beim verbrennen doppelt so viel CO2 freisetzt setzt als etwa Erdgas und dass eine Menge LKW zum Transport benötigt werden. Günstig sieht so aus, dass bei korrekter Durchrechnung aller Kosten Holz sowieso weit abgeschlagen ist und dabei der miese Wirkungsgrad der kaum steuerbaren Heizungen noch gar nicht berücksichtigt ist. Und nun kommt noch Steuergeld fürs Schlägern dazu. Die Luftverschmutzung wird nicht mehr erwähnt, da hat man sich dran gewoht.
Mein lieber Karli der erste, ein Debakel ist nur ihre eingeschränkte Sichtweise.
Holz gibt beim verbrennen nur das CO2 ab das es vorher beim wachsen gespeichert hat.
Wenn das Restholz im Wald verfault, gibt es die selbe Menge an CO2 ab.
Und nicht vergessen! Bei Erdgas scheffelt der Staat Milliarden an aller möglichen Abgaben. Es stellt sich auch die berechtigte Frage was tun mit Gas wenns nicht verwendet wird? Warten bis die Vorkommen platzen und ab in die Atmosphäre?
Ach ja das habe ich übersehen, das täglich irgendwelche Gaslagerstätten wegen Überdruck in die Luft gehen😂😂😂😂
Sie sind ein echter Fachmann mein lieber Karli.
Nicht täglich. Wo hast das gelesen?
Du meinst die Gase, die dir aus dem Hintern entweichen?😕
der staat sind wir alle.
@ERSTERKARLI
Viel schlimmer ist, dass Holzheizungen (Stückgut, Pellets, Hackschnitzel) die schlimmsten Feinstaub-Dreckschleudern sind, die man so finden. (Ausnahme sind Großanlagen mit ordentlichen Filtersystemen)
Holzheizungen erweisen dem Klimaschutz einen Bärendienst. Im Vordergrund steht die (vermeintlich) CO2-neutrale Heizform. Das ist aber nur die eine Seite, denn was nicht ausgeleuchtet wird, ist die extreme Feinstaub-Verschmutzung, die Holzheizungen verursachen. Und diese ist bei weitem schlimmer.
Holzheizungen sind umweltschädlicher als beispielsweise Gas. (oder Öl)
Aha -Jahrzehntelange Misswirtschaft soll jetzt wieder einmal durch die Allgemeinheit ausgeglichen werden?
Die Waldbesitzer sollten keinen einzigen Cent bekommen...
Welche Misswirtschaft meinen sie mein lieber Lento?
Vor 70 oder 100 Jahren als die jetzt befallenen Fichtenbestände angelegt wurden konnte niemand den Klimawandel vorhersehen.
Wieviel hat die Fichte zu ihrem Zuhause oder ihrem Arbeitsplatz beigetragen?
Natürlich wußten kluge Menschen schon vor 120 Jahren, dass Monokulturen nicht gut sind - aber die Gier hat damals schon gesiegt. Das ist Misswirtschaft.
Komisch mein lieber Lento, in meiner Jugend ging die Beratung der Forstbehörden noch in Richtung Fichtenreinbestände.
Sie waren sicher vor 100 Jahren ihrer Zeit voraus.
Die Forstbehörde macht aber nicht das, was gut für den Wald ist, sondern das, was gut für den Eigentümer ist....
komisch mein lieber Lende, und warum bekomme ich als Waldbesitzer dann eine Verwaltungsstrafe wenn ich die Anordnungen der Forstbehörde nicht folge leiste.
Warum werden die enormen Mengen tschechisches Holz, die subventioniert geschlägert werden, und unseren Markt ruinieren, nicht erwähnt.
das tschechische holz wird vom lagerhaus(bauern) nach Öst. gebracht.
eferdinger lagerhaus bringt holz aus der CS nach österreich.
Bevor die Bauern einen neuen Wald ansetzen sollten sie sich zuvor informieren welche Bäume am besten passen.
Das kann uns leider niemand treffsicher sagen, weil die Forschungen dazu erst jetzt begonnen haben. Schauen Sie mal nach wie different derzeit die Vorschläge zu geeigneten Baumarten für die Wiederaufforstung sind. Wenn du nicht vom Fach bist und dich selbst gut auskennst bist du als Privatperson fast hilflos. Du kannst dich beraten lassen, entscheiden muss man dann trotzdem selber.
Ich werde nicht alles aufforsten sondern der Natur ihren Lauf lassen was auch erlaubt ist. Leider ist zu befürchten, dass das Wild die aufkommenden Pflanzen verbeißen wird zumal die Nachbarn ihre Kulturen alle eingezäunt haben. Ich werde also um eine Umzäunung der nicht aufgeforsteten Flächen nicht herumkommen was mit erheblichen Kosten verbunden ist.
Vergessen Sie das Zaeunen,
wenn Sie die Arbeiten nicht selber durchfuehren
&
wenn keine Steuer- & Neuschuldenmittel fuer die Zaeunung («Investitionspaket») an Sie umverteilt werden
waldundforst@gmx.at
Jammern jammern
Mein lieber Futzi, ich wüste in meiner Gegend große Waldflächen zu kaufen, dann können auch sie am riesigen Wohlstand eines Waldbauern teilhaben.
Ironie beiseite, um eine Hundertjährige Fichte zum Verkauf zu bringen haben den Bestand drei Generationen gepflegt und es ist nicht Lustig das diese die Arbeit Umsonst gemacht haben.
@biobauer - dein Argument stimmt aber die meisten Probleme machen die Monokulturen bei den Fichten. Möglichst schneller Ertrag mit anfälligen Monokulturen. Nur die Natur lässt sich Gott sei dank nicht beeinflussen und wenn nicht bald ein Umdenken einsetzt wird das Jammern nicht zum Aushalten sein.
Mein lieber Metschertom, da gebe ich ihnen vollkommen Recht, die Fichte hat in unserer Höhenlage, keine Chance mehr.
Die Bestände die jetzt Befallen werden, wurden vor zwei oder drei Generationen gepflanzt, da hat nich niemand an den Klimawandel gedacht und die Fichte wurde als günstiges Bauholz dringen gebraucht.
Die Fichte so viel Probleme sie auch jetzt macht hat zu unser aller Wohlstand und zum Wirtschaftsaufschwung beigetragen.
Einen Baum irgendwohin stehen zu lassen, wo er nicht hingehört, hat nichts mit Arbeit zu tun - eher mit Dummheit und Gier...
Mein lieber Lento, dumm sind nur ihre unqualifizierten Kommentare
Bitte melden unter waldundforst@gmx.at
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