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Fliegen soll teurer werden: EU-Staaten machen Druck für Kerosinsteuer

Von Sylvia Wörgetter aus brüssel, 10. Juli 2019, 00:04 Uhr
Fliegen soll teurer werden: EU-Staaten machen Druck für Kerosinsteuer
Der Luftverkehr ist für drei bis vier Prozent der Treibhausgasemissionen in der EU verantwortlich. Bild: afp

Anders als für Benzin und Diesel beim Auto fällt auf Kerosin, den Treibstoff für Flugzeuge, weltweit keine Mineralölsteuer an. Dazu kommt: Nur einige EU-Staaten heben Mehrwertsteuer oder eine Abgabe auf Tickets ein. Das ist mit ein Grund, warum Fliegen immer noch vergleichsweise billig ist und die Passagierzahlen Jahr um Jahr steigen.

Doch diese Ära scheint zu Ende zu gehen: "Irgendeine Art der Besteuerung wird es geben", sagt ein Diplomat in Brüssel. Die nächste EU-Kommission, die im November ihre Arbeit beginnt, werde einen entsprechenden Gesetzesvorschlag machen. Das sei im Licht der Klimadebatte und unter dem Druck der Öffentlichkeit gar nicht anders denkbar.

Immer mehr Staaten machen Druck. Treibende Kräfte sind Frankreich, die Benelux-Länder und Finnland, das derzeit den Vorsitz im Rat führt und Klimaschutz zum Schwerpunkt erklärt hat. So stand das Thema auch gestern, Dienstag, in der ersten Ratssitzung der Finanzminister (Ecofin) unter finnischem Vorsitz zur Debatte. Eine offizielle Erklärung gab es hinterher nicht. Erwartet wird, dass die Staaten die Kommission zum Handeln auffordern werden.

Diese hat die Auswirkungen einer Besteuerung im Juni in einem eigenen Bericht untersuchen lassen. Demnach würde eine europaweite Steuer von 33 Cent je Liter Kerosin 27 Milliarden Euro im Jahr bringen. Gleichzeitig, so die Schätzung, würden die Ticketpreise um rund zehn Prozent steigen und die Passagierzahlen im etwa gleichen Ausmaß zurückgehen. Ebenfalls sinken würden die Treibhausgasemissionen: um elf Prozent.

Emissionen werden zulegen

Derzeit ist der Luftverkehr für drei bis vier Prozent der Treibhausgasemissionen in der EU verantwortlich. Das entspricht 13,6 Prozent aller im Verkehr ausgestoßenen Treibhausgase. Tendenz: stark steigend. Laut Europäischem Luftfahrt-Umweltbericht ist bei Flugzeugen in den nächsten 20 Jahren mit einem Anstieg der CO2-Emissionen um 21 Prozent zu rechnen.

"Ich möchte, dass wir bei einer Besteuerung von Kerosin in Europa vorankommen und eine internationale Verhandlung über das Thema haben", forderte Frankreichs Präsident Emmanuel Macron. Eine EU-weite Kerosinsteuer wäre die weitreichendste Maßnahme. Doch weil bei Steuergesetzgebung Einstimmigkeit unter den EU-Staaten herrschen muss, scheint sie unwahrscheinlich.

Aber es gibt noch andere Steuerschrauben. Denkbar wären europaweit einheitliche Ticket-Abgaben. Österreich hat eine solche. Passagiere zahlen 3,50 Euro pro Kurzstreckenflug, 7,50 für die Mittel- und 17,50 für die Langstrecke. Deutschland hebt zwei bis drei Mal so viel ein, die Niederlande und Belgien verzichten darauf.

Die Luftfahrtbranche sieht höhere Steuern und Abgaben problematisch. Wenn schon, dann müssten sie im weltweiten Einvernehmen geregelt werden, damit Europa keinen Wettbewerbsnachteil erleide. Außerdem sei ihre Branche die einzige, die selbst für die Infrastruktur aufkomme – Flughäfen und Landepisten etwa.

Frankreich prescht vor und führt ab 2020 eine Ökosteuer auf Flugtickets ein. Die Abgabe soll zwischen 1,50 Euro und 18 Euro pro Ticket betragen. Das soll jährlich bis zu 182 Millionen Euro bringen und vor allem in das heimische Schienennetz investiert werden.

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25  Kommentare
25  Kommentare
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mike12_2008 (843 Kommentare)
am 11.07.2019 00:32

Wenn, dann nur Europaweit, sonst gibts wieder Marktverwerfungen.

Das Problem ist ja absolut nicht der Sommerurlaub am Meer, 1-2(3)x im Jahr.

Das Problem sind die Exzesse der Billigflugangebote um tw. 10€ mit dem Ergebnis de facto jedes Wochenende in eine andere Stadt zu reisen, die ohnehin schon unter "Overtourism" ächzen.

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elhell (2.100 Kommentare)
am 10.07.2019 17:18

Beispiel aus eigener Erfahrung:
- Flug Wien-Berlin und Retour um unter 80,- Euro, reine Flugdauer knapp 1 Stunde
- Zug Linz-Wien und retour ca 90,- Euro
Alternativen:
- FlixBus Linz-Berlin und retour je 18,- Euro und je knapp 10 Stunden
- Zug Linz-Berlin eine Strecke 128,- Euro mit einmal umsteigen und Aufenthalt in München, Fahrtzeit 14 Stunden.
Ja, sorry, dieses Mal bin ich geflogen, um Zeit und Geld zu sparen, aber mit schlechtem Gewissen (sonst nehme ich den Bus). Und der Preisvergleich macht sicher, dass da was nicht stimmen kann und diese Subvention der Billigflieger irgendwie unheimlich ist.

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mitreden (28.669 Kommentare)
am 10.07.2019 19:01

Eigenes Auto: gut fünfeinhalb Stunden stressfrei. ca 100 Euro.

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adaschauher (12.083 Kommentare)
am 11.07.2019 06:38

Hoffentlich ka Diesel, beim Benziner sieht die Zopferl Greta dann die CO2 moleküle also wie kommt an nach Berlin?

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betterthantherest (34.026 Kommentare)
am 10.07.2019 13:24

Wofür wurden die hunderten von Euromillionen aus Kyoto-Strafzahlungen verwendet?

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AudiA2Raser (83 Kommentare)
am 10.07.2019 11:33

wer solche Politschlampen wählt die immer nur mehr Steuergeld haben wollen ist selber schuld

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Zonne1 (3.659 Kommentare)
am 10.07.2019 12:00

Das eingenommene Geld muss KOMPLETT für günstigere BAHN-Tickets eingesetzt werden !!
Genauso, wie die Erträge aus den - noch anzugleichenden - Dieselsteuern.
Gleiche Steuerlast FÜR ALLE !

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betterthantherest (34.026 Kommentare)
am 10.07.2019 12:36

die MÖSt ist zweckgebunden?

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fai1 (6.015 Kommentare)
am 10.07.2019 12:47

@BETTERTHANTHEREST
war zweckgebunden.
Wurde aber dann still und heimlicht zum Stopfen von Budgetlöschern verwendet.

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juergenk (207 Kommentare)
am 10.07.2019 11:07

Völlig korrekt

Das viele Herumfliegen muss ein Ende haben, bzw. eingedämpft werden.

Ich kenne so viele Menschen, die für 2 Tage nach Mallorca fliegen, und das tw. 2-3 x im Jahr. Viele fliegen zum poltern eine Nacht wohin.

Das muss entsprechend unattraktiv gemacht werden.
Bei Pauschalreisen mit einer Woche Urlaub wird die Preissteigerung im Verhältnis sich gering verhalten.

So wäre meine Einschätzung, und ich glaube auch der richtige Ansatz.

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barzahler (7.595 Kommentare)
am 10.07.2019 13:21

Fliegen ist immer noch VIEL zu billig.

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( Kommentare)
am 10.07.2019 09:41

Das beste Beispiel liefern auch unsere Nachbarn mit der Deutschen Umwelthilfe die verantwortlich ist für viele sinnlose 30iger Zonen in deutschen Städten.
Die DUH ist nicht einmal eine Splitterorganisationund hat das Mandat von weniger als 0,0003% der Bevölkerung und deren Vorsitzender Jürgen Resch hat bei Lufthansa den Vielfliegerstatus was er ebenso mit sein vielen Dienstreisen rechtfertigt.
einfach unglaubwürdig diese Vereine.

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mitreden (28.669 Kommentare)
am 10.07.2019 09:21

Deshalb werden die, die fliegen wollen, auch nicht darauf verzichten. In erster Linie triffts wieder "Normalbürger".

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betterthantherest (34.026 Kommentare)
am 10.07.2019 09:06

Die Grünen:

Nehmen wir ein Beispiel aus Bayern - Katharina Schulze:

Der Klimaschutz ist das allerwichtigste... und die Umwelt und ... und und... jeder muss einen Beitrag leisten.

Der Beitrag der grünen Politikerin:
Vielfliegerin, obwohl viele ihrer Ziele auch mit dem Zug gut erreichbar gewesen wären.

Ihre Antwort auf die berechtigte Kritik:
Die Zeiteinsparung sei im Vordergrund gestanden ... und sie habe ohnehin eine CO2 Kompensation an "Atmosfair" bezahlt.

Wasser predigen, Wein trinken.

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sagenhaft (2.100 Kommentare)
am 11.07.2019 06:09

Ja, daher keine Gruenen waehlen

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BuergerderMitte (976 Kommentare)
am 10.07.2019 08:53

Nun sieht man auch wohin der gehypte Klimawahn führt. Es ist nur eine Rechtfertigung für die Politik die Bürger weiter zu belasten. Nun also unter dem Deckmantel des Umweltschutzes. Schlimm nur, dass die unrefletierten Bürger links der Mitte auch noch freudig zustimmen.

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KritischerGeist01 (4.928 Kommentare)
am 10.07.2019 09:40

Gut, dass es links der Mitte noch Menschen mit Restverstand gibt. Die Rechten Recken betätigen sich ja lieber als Heimatlandverräter, setzen Aluhüte auf und glauben heute noch an Chemtrails.

Wie langsam-lernend muss man sein, um die Zeichen des Klimawandels nicht zu erkennen?

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sagenhaft (2.100 Kommentare)
am 11.07.2019 06:10

Ja, daher nicht Gruen waehlen, nur so geht es

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thomas277 (102 Kommentare)
am 10.07.2019 06:15

Es gehört die Eco verboten.
Erstens reisen so eh nur arme Proletten und die sollten nicht die Flughäfen vollstopfen sondern zuhause bleiben.
Der Ticktet preis in der First und BC ist ok und fair.

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thomas277 (102 Kommentare)
am 10.07.2019 06:15

ups 1 t to zuviel

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Orlando2312 (22.321 Kommentare)
am 10.07.2019 07:37

Wie schön, dass es schon bescheidene Zeitgenossenn gibt, wie Sie. Ihnen ist jede Arroganz völlig fremd.

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mitreden (28.669 Kommentare)
am 10.07.2019 09:12

so spricht ein dummer, arroganter Angeber.

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betterthantherest (34.026 Kommentare)
am 10.07.2019 09:18

er / sie hat es provokant formuliert.

Aber darauf wird es hinauslaufen.

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FuerGerechtigkeit (1.462 Kommentare)
am 10.07.2019 05:56

Absolut richtig, nur würde ich mir Preiserhöhungen von 100% wünschen.
Wer sich das fliegen nicht leisten kann soll mit dem Rad fahren.
Man sollte aber die Preiserhöhung nicht unter dem Deckmantel Klimaschutz vollenden.

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zwergbumsti (1.008 Kommentare)
am 10.07.2019 00:45

Völlig richtig.
Ist mir unverständlich, warum das nicht schon längst passiert ist.
Hoffentlich wird es auch wirklich durchgesetzt.

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