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"Die Bevölkerung will raus aus den fossilen Energieträgern"

Von Sigrid Brandstätter und Ulrike Rubasch, 24. Februar 2023, 04:04 Uhr
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(Symbolbild) Bild: (Pressefoto Scharinger / Daniel Scharinger)

LINZ. Energiesparmesse ab 3. März in Wels zeigt, wie groß die Dynamik zur klimafreundlichen Heizung und Lebensweise bereits ist

"Wir haben viermal so viele Heizkesselberatungen wie noch 2021, wir spüren die Dynamik. Die Bevölkerung will raus aus den fossilen Energieträgern", sagt Gerhard Dell, Geschäftsführer des Energiesparverbandes Oberösterreich.

Zehntausende Haushalte in Oberösterreich wollen ihre Heizungen tauschen und interessieren sich für Sonnenstromerzeugung und Nutzung von erneuerbaren Energiequellen wie Umgebungswärme (für Wärmepumpen) oder Biomasse (Holz, Pellets, landwirtschaftliche Abfälle).

So dynamisch die Entwicklung beim Umstellen der Heizung sei, so wenig gehe bei der Gebäudesanierung weiter, so der ergänzende Befund des Energieinstituts der Kepler-Universität. "EU-weit werden drei Prozent des Gebäudebestandes im Jahr saniert, in Österreich sind es seit Jahren nur ein Prozent", sagt Andrea Kollmann von der JKU. "Wir müssen uns auf das ganze Gebäude konzentrieren und nicht nur auf die Sanierung von Einzelbauteilen" wie Dächer, Fenster oder Türen.

Fördergeld ist vorhanden, um nicht alle Kosten selbst tragen zu müssen. Schließlich rechnet man bei einer neuen Heizungsanlage mit einer Investition von 30.000 bis 35.000 Euro. Beim Heizungstausch rechnen sich die Anschaffungen bei hohen Energiepreisen mittlerweile viel rascher als noch vor zehn Jahren. Eine Photovoltaik-Anlage rentiert sich nach fünf bis sechs Jahren, je nach Einspeisetarif oder Selbstverbrauch des Sonnenstroms.

Komplexer ist es bei der Gebäudesanierung. Diese kostet jenseits der 100.000 Euro. Hier gilt es die richtige Zielgruppe anzusprechen: "Zumeist kommt es erst bei einem Generationenwechsel zu Sanierungen", so Kollmann.

"Die Bevölkerung will raus aus den fossilen Energieträgern"
Andrea Kollmann, Energieinstitut

Oberösterreich hat zwar einen relativ grünen Strommix (84 Prozent erneuerbar), und auch bei der Raumwärmeversorgung ist der Anteil erneuerbarer Energie mit 61 Prozent hoch. Betrachtet man den Gesamtenergieverbrauch des Landes Oberösterreich, das bekanntermaßen eine energieintensive Industrie und starke Produktionsbetriebe hat, sieht die Ökobilanz der Energieversorgung aber viel schwärzer – nämlich erdöl- und erdgaszentriert – aus:

Der so genannte "Bruttoenergieverbrauch" (siehe Grafik rechts) ist seit dem Jahr 2005 um 30 Prozent gestiegen und kann nur zu einem Drittel aus erneuerbaren Quellen gedeckt werden. Das EU-Ziel bis 2030 sind 40 Prozent. Der niedrige Erneuerbaren-Anteil spiegelt ungeschminkt den wachsenden Energiehunger unserer modernen Lebensweise. 22 Prozent der Energie, die für Strom, Heizung, Transport, Produktion und Dienstleistungen in Oberösterreich benötigt werden, stammen aus Erdöl, weitere 22 Prozent aus Erdgas, noch immer 24 Prozent aus Kohle. Hier schlägt die voestalpine mit ihren Hochöfen zu Buche, denn der Anteil der Kohleheizungen in Privathaushalten ist nur noch minimal.

Oberösterreich will bis zum Jahr 2040 klimaneutral werden. Das bedeutet den Ausstieg aus fossilen Energieträgern wie Erdgas und Erdöl.

Wie sieht es bei der Wärmeerzeugung aus? Im Regierungsprogramm ist ein Ausstieg aus fossilen Ölheizungen bis 2035 und aus Erdgasheizungen bis 2040 vorgesehen. Derzeit wird ein Erneuerbare-Wärme-Gesetz von den Parlamentariern diskutiert. Bei Fernwärme liegt ein Vorschlag auf dem Tisch, wonach rund 50 Prozent der Fernwärme aus erneuerbarer Energie kommen soll. Der ist angelehnt an die EU-Vorgaben, die den Anteil der Fernwärme aus erneuerbaren Quellen oder Abwärme um einen Prozentpunkt pro Jahr steigern sollen.

Oberösterreich hat da schon Vorarbeit geleistet – es gibt bereits 350 Biomasse-Nahwärmesysteme in Oberösterreichs Gemeinden. Die Fernwärme, die im Übrigen die Heizform ist, die die meisten Haushalte warm macht, sei in Oberösterreich klimafreundlich, so Dell. Denn sie verbrauche nicht zusätzlich fossile Energie, sondern speise sich aus der Abwärme von Gaskraftwerken und der Industrie. Diese Einschätzung teilt man am Energieinstitut. Selbst wenn der Energieträger (noch) Gas ist, ist Fernwärme, die kombiniert Strom erzeugt und aus der Abwärme noch Heizungen erwärmt, eine extrem effiziente Form der Energienutzung.

Für all jene, die das Geld für einen Heizungstausch nicht oder nicht vollständig aufbringen können, gibt es eine Förderung der öffentlichen Hand von bis zu 100 Prozent der Investition. "Sauber heizen für alle" heißt die Initiative, der Energiesparverband OÖ berät gerne dazu. Mehrere hundert Anfragen dazu habe man bereits dazu gehabt. Eine Online-Registrierung ist möglich.

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Ressortleiterin Landes- und Innenpolitik
Sigrid Brandstätter
Autorin
Ulrike Rubasch
Redakteurin Wirtschaft
Ulrike Rubasch

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18  Kommentare
18  Kommentare
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futzi (1.539 Kommentare)
am 26.03.2023 17:35

Ich zu 100% Nicht!!

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camouflage (1.295 Kommentare)
am 24.02.2023 10:16

Wollen sie das wirklich?
Oder wollen das eher andere?

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Zonne1 (3.664 Kommentare)
am 24.02.2023 10:21

wollen Sie weiterhin ihr Geld zum (gekippten) Fenster hinausblasen ?

Ein bisschen Nachdenken , Nachrechnen , und schon könnte man seine Zukunft positiver gestalten.

lange Zeit gabs günstige Kredite - wer da zu faul zum Sanieren war, hat jetzt Nachteile

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Flachmann (7.210 Kommentare)
am 26.02.2023 14:20

Da dürften sie richtig liegen!

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Grausbirn (455 Kommentare)
am 24.02.2023 10:03

......WOLLEN" raus aus fossiler Energie....
Welch eine däml.... Aussage. Kein Mensch würde "raus" wollen, wenn die Energiepreise leitbar wären.
Aber die Gewessler hat mehr mit der Platzierung ihrer Eigenwerbung zu tun, als dass sie Zeit fände, die Strompreise endlich abzukoppeln vom Gaspreis.
Aber ja, so stopfen sich die Wasserkraftwerksbetrieber Milliarden als Gewinn ein, und die Bevölkerung wird abgezockt.
Die PV - Förderungsrichtlinien gleichen einem Glücksspiel, die Gewessler hat es nicht im Griff, ordentliche, seriöse Förderungsbedingungen zu installieren.
Ausser heisser Luft nur bla...bla...bla...

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adaschauher (12.083 Kommentare)
am 24.02.2023 08:31

Will die Bevölkerung raus

oder

die sog Klimaretter unter Führung der linksradikalen GrünnInnen Gewessler, die im Privatjet zu den Scheichs fliegt und um fossile Energieträger bettelt

Werdet endlich munter!

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StevieRayVaughan (3.147 Kommentare)
am 24.02.2023 08:52

ADASCHAUHER - wieder einer, der keine Ahnung hat, was "linksradikal" ist und es sich daher von den Strammrechtspopulisten erklären lies....

Definition Linksextremismus:
https://de.wikipedia.org/wiki/Linksextremismus#:~:text=Parteien%3A%20Deutsche%20Kommunistische%20Partei%20(DKP,%2C%20Sozialistische%20Gleichheitspartei%20(SGP).

Definition Linksradikalismus:
https://de.wikipedia.org/wiki/Linksradikalismus

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adaschauher (12.083 Kommentare)
am 24.02.2023 09:47

Rayvaughan wurde gesperrt

Jetzt haben wir Stevierayvaughan

also was solls

Wie heisst die deutsche Linksradikale Kommunistin,die Im Beratungsteam der GrünnInnen Gewessler sitzt?
Aja die ist von der AfD

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richie (968 Kommentare)
am 24.02.2023 08:59

" ... die im Privatjet zu den Scheichs fliegt und um fossile Energieträger bettelt."

Weil sie alles dran setzen muss, dass die von den Türkis-Blauen verhinderte Transformation der Energieversorgung irgendwie ohne gröbere Einschnitte vollzogen werden kann. Leider gehört dazu übergangsmäßig auch die Sicherung von fossilen Energieträgern.

Hätten sich die ignoranten Türkis-Blauen engagiert und früher was unternommen, müsste Gewessler heute diese Fehler nicht ausbügeln.
Jetzt schiebt man ihr den Schwarzen Peter zu, obwohl andere das ganze verbrochen haben!

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Maxi-milian (683 Kommentare)
am 24.02.2023 09:11

ADASCHAUHER, hättest du Gewessler eine Zugreise nach Moskau empfohlen?

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adaschauher (12.083 Kommentare)
am 24.02.2023 09:47

Ja,weil dort passt sie hin

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Natscho (4.429 Kommentare)
am 24.02.2023 08:00

Jeder Euro für Erdöl und Erdgas bedeutet Wohlstandsverlust in Europa!
Diese ganzen sinnllosen Megaststädte in der Wüste und die Yachten der Scheichs werden von UNS finanziert.

Fossile Energieträger machen Europa abhängig von Despoten.
Die Energiewende ist Patriotismus und Heimatschutz

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Ottokarr (1.730 Kommentare)
am 24.02.2023 18:05

Gas gibt's in Europa Österreich massig- aber wir schippern es lieber Flüssig aus denn USA ein!

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metschertom (8.073 Kommentare)
am 24.02.2023 07:13

"Die Bevölkerung möchte raus aus den fossilen Brennstoffen" - was ist das für eine "Expertenaussage"? Fossile Brennstoffe sind bald nicht mehr leistbar und nur das ist der Grund. Freiwillig stecken die Wenigsten eine nicht gerade kleine Summe in die Umrüstung.

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grannysmith (954 Kommentare)
am 24.02.2023 07:38

Der Mensch ist kurzsichtig
Vielen geht es heute schlecht, weil sie in der Vergangenheit keine Lust hatten, an die Zukunft zu denken

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richie (968 Kommentare)
am 24.02.2023 09:12

METSCHERTOM, ich kann nur unterstreichen, was Granny geschrieben hat.

Ich hab mich schon vor über 30 Jahren für Photovoltaik interessiert. Inzwischen erzeuge ich deutlich mehr Strom als ich (trotz E-Auto) selber brauche - freuen sich andere und vor allem die Umwelt darüber. Heizung mit Biomasse, mittelfristig wird's wohl eine Wärmepumpe.

Mich lassen also die Preiserhöhungen bei Energie weitgehend kalt und hab trotzdem ein warmes Heim ... zwinkern

Ich kaufe auch möglichst viel Regionales, denn leider steckt in vielen Produkten, die man im regulären Handel kaufen kann, eine Menge an fossiler Energie (Herstellung, Transport, ...)

Also, mit ein wenig Intelligenz und Willen lässt sich vieles machen, auch ohne Verlust von Lebensqaualität.
Leider checken das viele nicht bzw. muss es z.B. ein überdimensioniertes Auto, 3x jährliche eine Flugreise, Shoppen bis zum Abwinken, etc., sein ...

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camouflage (1.295 Kommentare)
am 24.02.2023 10:14

@ RICHIE.:

Also, mit ein wenig Intelligenz und Willen lässt sich vieles machen, auch ohne Verlust von Lebensqaualität.

Und dem nötigen Kleingeld. Das sie vermutlich haben, für Wärmepumpe, E-Auto etc.
Viele Menschen haben keine andere Möglichkeit sich in diesem Hamsterrad weiter zu bewegen.

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Zonne1 (3.664 Kommentare)
am 24.02.2023 10:16

man kann das Geld auch in Zigaretten investieren
oder ähnlich nachhaltiges ..

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