Lade Inhalte...
  • NEWSLETTER
  • ABO / EPAPER
  • Lade Login-Box ...
    Anmeldung
    Bitte E-Mail-Adresse eingeben
    Bitte geben Sie Ihre E-Mail-Adresse oder Ihren nachrichten.at Benutzernamen ein.

gemerkt
merken
teilen

Casinos: Zorn über Kürzung der Betriebspensionen

Von nachrichten.at/apa, 20. Mai 2020, 14:37 Uhr
Firmenpensionen werden zunächst um ein Drittel gekürzt. Jene der (Ex-)Vorstände aber nicht. Bild: REUTERS

WIEN. Die pensionierten Mitarbeiter der teilstaatlichen Casinos Austria sind in Aufruhr, weil bei ihrer Zusatzpension große Einschnitte auf sie zukommen. Als Gründe gibt das Unternehmen Coronakrise, gestiegene Lebenserwartung, den Kapitalmarkt sowie die derzeit entfallenden Trinkgelder an, mit denen die Pensionen mitfinanziert werden. Bei den Luxuspensionen der (Ex-)Vorstände ändert sich nichts.

Ab Juli werden die Firmenpensionen zunächst um 30 Prozent gekürzt, für alle Pensionisten sowie für die Anwartschaftsberechtigten der Pensionskasse (Valida), schreibt der "Kurier" (Mittwoch) und zitiert aus einem Schreiben von Vorstandschefin Bettina Glatz-Kremsner, ihrem Kollegen Martin Skopek und Zentralbetriebsratsobmann Manfred Schönbauer an die Mitarbeiter und Pensionisten. Spätestens 2022 würden die Maßnahmen evaluiert, um festzustellen, "ob und in welcher Höhe weitere Anpassungen erforderlich sind". Die Kürzungen seien "alternativlos". Die Casinos Austria verfügten seit Jahren über ein "äußerst großzügiges Pensionssystem", heiße es. 2019 seien dafür fast zwölf Millionen Euro aufgewandt worden.

Casinos-Sprecher Patrick Minar bestätigte der APA den Bericht, betonte jedoch, dass sich das Unternehmen dadurch nichts spare. Die Entwicklungen lägen außerhalb des Einflussbereichs der Casinos Austria. Betroffen seien nur Personen mit Casag-Verträgen, und da bei weitem nicht alle; eine Zahl nannte der Sprecher aber nicht. Bei den ebenfalls zum Konzern gehörenden Lotterien sei die Regelung eine andere.

Weil der Kapitalmarkt coronabedingt unter Wasser ist, stehe jetzt praktisch jedes große Unternehmen vor derselben Situation, so Minar. Die Gelder für die Zusatzpensionen - es geht dabei nicht um die staatlichen ASVG-Pensionen - werden nämlich von den Pensionskassen an den Börsen veranlagt. Einige der betroffenen Casinos-Pensionisten beziehen eine relativ hohe ASVG-Pension.

Ein anderer Grund für die Kürzung der Casinos-Betriebspensionen sind laut dem Sprecher die derzeit entfallenden Trinkgelder, auf denen ein wesentlicher Teil der Casinos-Pensionszahlungen basiert. "Da es durch die aktuelle Schließung der Casinos kein Trinkgeld gibt, können die entsprechenden Pensionszahlungen der belegschaftseigenen Unterstützungseinrichtung daraus auch nicht geleistet werden." Um einen gänzlichen Entfall zu verhindern, hätten sich die Casinos sogar bereit erklärt, einen "wesentlichen Teil" vorzufinanzieren.

Wegen all dieser Entwicklungen seien Pensionskürzungen unausweichlich. "Die Beiträge des Unternehmens bleiben dabei jedoch unverändert", die Casinos ersparten sich also nichts, betonte der Konzern.

Die üppigen Pensionen der (früheren) Vorstände - teils über eine halbe Million Euro - bleiben im Gegensatz dazu unangetastet, da es sich dabei um individuelle Vereinbarungen handelt. Die Zusatzpensionen der Belegschaft basieren auf einer Betriebsvereinbarung, die zum Zwecke der Kürzung geändert wird.

mehr aus Wirtschaft

Autozulieferer schließt Produktion: 70 Mitarbeiter verlieren ihren Job

Die Bauerneinkommen sind um 22 Prozent gesunken

Folge der Signa-Pleite: 16 Filialen von Galeria Karstadt Kaufhof vor Schließung

Wlaschek-Stiftung kauft Palais an der Ringstraße

Lädt

info Mit dem Klick auf das Icon fügen Sie das Schlagwort zu Ihren Themen hinzu.

info Mit dem Klick auf das Icon öffnen Sie Ihre "meine Themen" Seite. Sie haben von 15 Schlagworten gespeichert und müssten Schlagworte entfernen.

info Mit dem Klick auf das Icon entfernen Sie das Schlagwort aus Ihren Themen.

Fügen Sie das Thema zu Ihren Themen hinzu.

15  Kommentare
15  Kommentare
Neueste zuerst Älteste zuerst Beste Bewertung
ritzinf (4 Kommentare)
am 21.05.2020 07:56

Die Kapitalvernichtung an den Börsen trifft nicht nur die Casino-Mitarbeiter, sondern alle, die in eine Zusatzpension eingezahlt haben (privat oder Firmenpension). Alle, die für ihre Zukunft vorgesorgt haben und vorsorgen, sind die Blöden (von der Regierung gibt es dazu keine Stellungnahmen) - die Devise heute ist alles ausgeben, Schulden machen, dann Privatkonkurs und es geht fröhlich weiter (und denen, die so blöd waren, sich etwas aufzubauen, alles neidig zu sein)!

lädt ...
melden
antworten
oberoesterreicher (1.075 Kommentare)
am 21.05.2020 06:59

Casinos-Sprecher Patrick Minar ist das derzeit so und muss gemacht werden wg. Krise und Betriebsratsvereinbarung und so.

Nach der Logik muss, wenn die Krise vorbei ist und wieder Trinkgelder zur Finanzierung der Zusatzpension fliesen die Zusatzpension ja wieder entsprechend angepasst, also erhöht werden?

Oder ist das eine Einbahnstraße?

pacta sunt servanda ist schon klar, was ich auch nicht Verstehe, wieso können die teilweise über 500K (!) Zusatzpensionen nicht der wirtschaftlichen Situation angepasst, also auch gekürzt, werden? 41,6 K monatlich Pension, das verdienen manche nicht einmal in einem Jahr. In einem Teilverstaatlichtem Selbst...Bedienungs..laden.

lädt ...
melden
antworten
( Kommentare)
am 20.05.2020 20:19

Gewöhnen wir uns an diesen Zorn verschiedener Grupierungen.
Es werden noch viel mehr ersessene Rechte (bestimmte Beamtenpensionen) ihre Rechte verlieren, bevor die Menschen vor Zorn auf die Straße gehen.

lädt ...
melden
antworten
oberoesterreicher (1.075 Kommentare)
am 21.05.2020 07:14

naja, wer soll auf die Straße gehen?
- Die FFF Hüpfer denken ans Klima und nicht an Ihre Pension,
- die BabyBoomer sind noch optimistisch
- genauso die "Versorgten"und
- die Systemerhalter dazwischen haben andere Sorgen.....

übrigens: 2018 haben (Statistik Austria)
2.795.837 Menschen eine Pension bezogen.
335.499 davon eine Beamtenpension
2019 haben (Statista)
4.360.000 Menschen in Erwerbstätigkeit gelebt

April 2020 (AMS)
3.572.000 Unselbstständig Erwerbstätige
571.477 Arbeitslose+Schulung
1.200.000 Kurzarbeit

wenns so weitergeht gibts bald weniger Erwerbstätige Systemerhalter.... wär mal Zeit über die "wohlerworbenen Rechte" ernsthaft nachzudenken...

lädt ...
melden
antworten
decordoba (3.803 Kommentare)
am 20.05.2020 17:16

Das erinnert mich an einen Nebenerwerbslandwirt aus Lungitz, der einst bei der Agrolinz gearbeitet hatte. Von dieser Firma wurde auch die Werkspension gekürzt.
---
Der Mann sagte vor der Fernsehkamera, er hätte die Werkspension schon gerne gehabt. Schließlich möchte er auch hin und wieder ein Schnitzel essen.

lädt ...
melden
antworten
alteraloisl (2.658 Kommentare)
am 20.05.2020 16:30

Dort wo man es nicht ändern kann, würde ich eine "Corona Steuer" von 60 % einführen. Alle Pensionen ob Beamte oder Zusatzpensionen über 4.000,--€ würde ich mit 60 % besteuern. Das wäre eine kleine Gerechtigkeit. Das solche Verträge überhaupt möglich waren, das haben ja die Konsumenten bezahlt. Über die Spanne bei den Produkten, Spesen bei den Banken und Versicherungen, oder höhere Stromkosten bei den Energiekonzernen. Es brauch kein Beamter sagen ich habe das einbezahlt; ja aber über die höheren Gehälter die schon vorher nur durch Steuern ermöglicht wurden.

lädt ...
melden
antworten
Heza (816 Kommentare)
am 20.05.2020 19:16

Sie sollten sich vielleicht vorher informieren. Mein Mann hat bei einem Energieversorger gearbeitet, die Abzüge für eine zusatzpension betrugen von seinem Gehalt bis 14% vom Bruttogehalt. Nach einer Krise in der övp, Fpö (Schüssel) wurde die Pension schon um 30% (pensionssicherungsbeitrag) gekürzt. Uns gingen die Abzüge für die zusatzpension in jungen Jahren mächtig ab, jetzt diese Pensionen zu neiden nenne ich neidkomplex.

lädt ...
melden
antworten
alleswisser (18.463 Kommentare)
am 21.05.2020 05:19

@heza

Bevor das Selbstmitleid allzu groß wird: Die Gehälter (und weiteren Zusatzleistungen, der billige Strom war da noch das Wenigste) lagen jahrzehntelang deutlich über dem in vergleichbaren Positionen. Erst bei neueren Verträgen ist das etwas normalisiert worden.

14% vom Brutto hört sich viel an. Netto ist aber noch immer mehr geblieben als für vergleichbare Stellen in der Privatwirtschaft.

lädt ...
melden
antworten
Heza (816 Kommentare)
am 21.05.2020 07:33

Der Neid ist schon groß. Aber die „Zusatzleistungen“ waren gehaltsbestandteile. Mein Mann hat nach der Lehre 1800,— Schilling netto verdient, sein Freund war Tischler der bekam 2300,— Schilling. Wo ist da der große Gehalt. Sie sollten nicht alles glauben was Neider erzählen.

lädt ...
melden
antworten
berufstaetiger (75 Kommentare)
am 21.05.2020 07:56

Super Vergleich......wieviel hat er jetzt Pension??

lädt ...
melden
antworten
Proking (2.663 Kommentare)
am 21.05.2020 14:22

Liebe Frau,
das mit der Lehrlingsentschädigung kann ich nicht glauben. Die Löhne im Tischlergewerbe lagen immer unter den der Metaller oder Elektriker. Aber wenns
schon auf so hohem Niveau jammern, trauen sie sich von der Abfertigung ihres Mannes
zu berichten, die bei den Energieversorgern weit über dem guten Durchschnitt liegt oder lag.

lädt ...
melden
antworten
( Kommentare)
am 20.05.2020 16:09

Es ist immer das selbe. Bei den oberen spart man nicht ein, nur wieder bei den anderen. Wenn die oberen ein bisschen auf Geld verzichten wuerden, müsste man die anderen Mitarbeiter pensionen nicht kürzen.

lädt ...
melden
antworten
alleswisser (18.463 Kommentare)
am 20.05.2020 15:38

"um 30 Prozent"

Wie meist bei solchen Themen wären Fallbeispiele aussagekräftig. Angenommen die ASVG-Pension mach 3000 Euro aus, die Betriebspension zusätzliche 300 Euro, dann sind 30% real nicht so arg.

Wobei ich stark annehme, dass die Casinos ähnlich anderen ehemals staatlichen Versorgungsbetrieben im Schnitt deutlich höhere Firmenpensionen haben.

lädt ...
melden
antworten
gutmensch (16.704 Kommentare)
am 21.05.2020 14:11

30% von 300,- sind auch ein Hunderter. Das sind immerhin zwei bis drei Flascherl guten Weines.

lädt ...
melden
antworten
DonMartin (7.488 Kommentare)
am 20.05.2020 14:48

Kennt man von der ehemaligen Vöest Alpine AG.
Die in der Höhe unanständigen Individualpensionen bleiben unangetastet.

lädt ...
melden
antworten
Aktuelle Meldungen