Buwog: 90 Tage, drei Repliken und zwei Tote
WIEN. Am 90. Tag des Grasser-Prozesses hatten die Angeklagten die Möglichkeit, zu den bisherigen Zeugenaussagen Stellung zu nehmen, was Ex-Finanzminister Karl-Heinz Grasser, Ex-FPÖ-Generalsekretär Walter Meischberger und Lobbyist Peter Hochegger nutzten.
Letzterer gebrauchte sein Rederecht dazu, Meischberger zu belasten, während Grasser einmal mehr von einer gelungenen Buwog-Privatisierung schwärmte.
Der Kaufpreis von 960 Millionen Euro sei in der Branche bekannt gewesen. Warum dann die Immofinanz an den Grasser-Trauzeugen Meischberger und Hochegger im Geheimen 9,6 Millionen Euro an Provision für den 960-Millionen-Euro-Tipp gezahlt hat, ließ Grasser offen.
Grasser verwies einmal mehr auch auf die Rolle von Ex-Landeshauptmann Jörg Haider und Ex-RLB-OÖ-Chef Ludwig Scharinger bei der Buwog-Privatisierung, bei der die Raiffeisenlandesbank Oberösterreich gemeinsam mit der Immofinanz auftrat. Beide können nicht mehr befragt werden, da sie verstorben sind. Laut Meischberger kam der 960-Millionen-Euro-Tipp von Haider.
Grasser wandte sich auch teilweise direkt an die Schöffen und bezeichnete den Prozess als Strafe für ihn.
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Schon alleine die Tatsache, dass es hier schon mehrere Verstorbene gibt, zeigt, wie absurd dieser Prozess geworden ist und es eigentlich schon immer war.
Dann hätte sich Grassers Verschleppungstaktik gelohnt.
Geht es so gesteuert langsam weiter, wird es noch mehr Tote geben!