Sozialberufe: Kommt die 35-Stunden-Woche?
WIEN. Für die rund 100.000 Beschäftigten des privaten Sozial- und Gesundheitsbereichs starten heute Verhandlungen über Arbeitszeiten. Die Arbeitgeber sind derzeit gegen die von der Gewerkschaft geforderte 35-Stunden-Woche.
Die Gewerkschaft der Privatangestellten (GPA-djp) und die Verkehrs- und Dienstleistungsgewerkschaft vida teilten heute, Mittwoch, mit, dass sich die Gewerkschaften und Arbeitgeber im Rahmen der jüngsten Kollektivvertragsverhandlungen darauf geeinigt hätten, die 35-Stunden-Woche als Ziel im Kollektivvertrag zu verankern. Für den stellvertretenden GPA-djp-Bundesgeschäftsführer Karl Dürtscher würde eine Verkürzung der wöchentlichen Arbeitszeit bei vollem Lohnausgleich für alle Beschäftigten einen wesentlichen Beitrag zur Entlastung und zur Verbesserung der Arbeitssituation leisten. "Arbeitszeitverkürzung im Gesundheits- und Sozialbereich ist auch ein Beitrag zur dringend notwendigen Burnout-Prävention."
Die Arbeitgeber widersprachen aber in einer Aussendung. Einer Einführung der 35-Stunden-Woche mit vollem Lohnausgleich, wie von der Gewerkschaft gefordert, erteilt deren Verhandlungsführer Walter Marschitz zum gegenwärtigen Zeitpunkt eine klare Absage. „Dafür gibt es derzeit weder eine Mehrheit auf Arbeitgeberseite noch wurde das, wie von der Gewerkschaft in einer Aussendung fälschlicherweise behauptet, bereits als Ziel vereinbart. Außerdem hat der Gesundheits- und Sozialbereich eher mit einem Arbeitskräftemangel zu kämpfen, der sich durch eine Arbeitszeitverkürzung noch verschärfen würde - mit negativen Folgen für die Versorgung von Hilfsbedürftigen."
Das Thema einer Arbeitszeitverkürzung sei nur ein Teilaspekt einer geplanten gründlichen Befassung mit verschiedenen Aspekten des Arbeitszeitthemas. Bei den heute startenden Gesprächen geht es laut Marschitz neben dem Thema Arbeitszeitverkürzung vor allem um eine Flexibilisierung der Arbeitszeit, um eine Verlängerung von Durchrechnungszeiträumen, Arbeitsbelastung und gesundheitliche Aspekte.
Der stellvertretende vida-Vorsitzende Willibald Steinkellner verwies auf ein permanentes Ansteigen der Teilzeitarbeit. Es sei dringend an der Zeit, die Normalarbeitszeit in der Branche zu verkürzen und der Realität anzupassen. "Aus volkswirtschaftlicher Sicht spricht alles für eine Verkürzung der Arbeitszeit im Sozial- und Gesundheitsbereich. Das daraus entstehende Beschäftigungspotenzial ist ein wichtiger Hebel zur Bekämpfung der Arbeitslosigkeit", betonten die beiden Gewerkschafter. Außerdem würden bessere Arbeitsbedingungen auch die Qualität von Pflege und Betreuung heben. Für Herbst 2017 ist eine Enquete zu diesem Thema mit Beteiligung von Betroffenen und Experten geplant.
Wenn man nicht mehr grüßt und auch sonst jegliche Ansprache und Hinwendung zu Patientinnen weglässt, könnte es sich ohne zusätzlichem Personal vielleicht ausgehen.
Kaspar-Hauser-Syndrome wären dann aber wohl eine der geringeren Auswirkungen... Quasi ein "survival of the fittest" unter den Betreuten. ):
35 Stundenwoche, aber jammern, dass man zu wenig verdient? Typisch österreichisches Sozialpartner-Kasperltheater.
4 x 8,75 Std. = 35 Std. bedeutet 4-Tagewoche, 3 Tage frei.
Wobei ja 8,75 Stunden arbeiten doch viel zu viel ist . Deren Idealfall wäre eine 25 Stunden Woche bei mind. 20% mehr Verdienst. Da wäre dann das bedingungslose Grundeinkommen auch nicht mehr weit weg. Nur wer sollte diesen ganzen Quatsch finanzieren ?? Der Anreiz für deren, die dies jetzt machen, wird dann auch immer geringer.
Hätte ich nicht das Gefühl, dass bewusst ein [Ironie]-Tag weggelassen wurde, gäbe es für diese Meldung ein [+].
Bei einigen wird die Qualität tatsächlich besser, wenn sie nicht zu oft am Arbeitsplatz sind.
Oh, Sie kommen aus dem Pflegebereich?
Warum 35 ? Gehen wir gleich auf 25 runter, zahlt sowieso der Steuerzahler.
So ist es, letzteres kapieren viele offensichtlich nicht.
Die Fußballer arbeiten noch kürzer und verdienen mehr. Und die zahlt nicht der Steuerzahler sondern der gröhlende Mob.