Nur mehr der Online-Handel wächst rasant
WIEN. Der E-Commerce wuchs in Österreich im Vorjahr zehn Mal so schnell wie der stationäre Handel.
Die heimischen Haushalte haben im Vorjahr 8,7 Milliarden Euro im Internet- und Versandhandel ausgegeben. Damit lag das Wachstum im E-Commerce bei 14,2 Prozent. Der stationäre Einzelhandel konnte im Vergleich dazu mit 1,4 Prozent nur bescheiden zulegen. Er hat allerdings ein weitaus höheres Gesamtniveau: 60,8 Milliarden Euro haben die Österreicher 2017 im Einzelhandel ausgegeben, sagte Rainer Will, Geschäftsführer des Handelsverbandes, gestern, Dienstag, bei der Präsentation der Handelsbilanz.
Hoch war der Onlineanteil im Vorjahr bei Büchern (27,4 Prozent), Bekleidung und Schuhen (22,2 Prozent) und bei Elektroartikeln (18,3 Prozent). Einen relevanten Marktanteil halte der Onlinehandel allerdings bei weniger als fünf Ausgabengruppen, so Will.
Im Lebensmittelhandel beispielsweise ist Online-Shopping trotz massiver Investitionen eine Nischenangelegenheit. Dort wird noch zu 98,5 Prozent in den Filialen gekauft. Gleichzeitig war der Lebensmittelsektor mit in Summe 22,8 Milliarden Euro das größte Ausgabensegment der Österreicher.
Bremsklotz Logistik?
Mit dem Onlinehandel wächst auch das Geschäft der Paketzusteller kräftig. Das Paketvolumen im Endkundengeschäft legte im Vorjahr um 27,3 Prozent zu. "2017 lag die Zahl der zugestellten Pakete im B2C-Bereich bei unglaublichen 105,7 Millionen", sagte Will. Die Logistik könnte aber zum Bremsklotz für das Online-Wachstum werden. Das hätten nur wenige im Griff, hieß es gestern.