Jahresbilanz: Bundesforste trotzen dem Klimawandel
WIEN/PURKERSDORF. Wieder eine sehr hohe Schadholzmenge, dennoch werden 29 Millionen Euro an den Staat ausgeschüttet.
Windwurf, Trockenheit und Borkenkäfer setzten als Ausdruck des Klimawandels auch den staatseigenen Wäldern stark zu. Der Schadholzanteil lag bei 46 Prozent – ein Wert, der in dieser Höhe bleiben dürfte, sagten die beiden Bundesforste (ÖBf-)Vorstandsmitglieder Rudolf Freidhager und Georg Schöppl am Donnerstag bei der Präsentation der Bilanz. Dennoch sei das Ergebnis das zweitbeste der Geschichte.
So stieg dank guter Geschäfte mit Immobilien und erneuerbarer Energie das Ergebnis vor Zinsen und Steuern um 45,3 Prozent auf 32,4 Millionen Euro – bei einer Betriebsleistung von 235,6 Millionen.
Das Kerngeschäft Holz mit 131 Millionen Euro Umsatz verlagern die Bundesforste stärker auf private Dienstleister. Ziel ist, nur noch ein Fünftel der Holzernte selbst zu erledigen. Die Wildschäden sind im Vorjahr zurückgegangen.
Holz-Arbeiter abgebaut
Von dieser Umstrukturierung sind 40 von mehr als 100 Mitarbeitern in der Forsttechnik-Sparte betroffen. Jeder habe bereits eine Zusage für einen anderen Arbeitsplatz bei den Bundesforsten, teilte der Vorstand mit. Schöppl rechnet damit, dass rund die Hälfte das Unternehmen verlassen wird. Ein Sozialplan wurde in der Vorwoche unterschrieben.
Wachstumstreiber waren die Immobilien mit einem Anstieg um 3,7 Prozent auf 45,3 Millionen Euro und erneuerbare Energien mit einer Verdoppelung der Betriebsleistung auf 18,4 Millionen Euro. 14 Windräder laufen unter ÖBf-Flagge, laut Schöppl könnten bis zu vier dazukommen. Acht Kleinwasserkraftwerke sind in Betrieb, zwei weitere sollen heuer neu Strom liefern. Noch – solange die Förderung fließt – sei das Biomasse-Kraftwerk in Wien-Simmering aktiv.
Die nicht-forstlichen Bereiche machten bereits 42 Prozent der Betriebsleistung aus. 1997 war es erst ein Viertel. Diese Tendenz dürfte sich fortsetzen.