Bei Plastik drückt der Schuh
WIEN. Österreich erfüllt die EU-Quote beim Plastik kaum.
An sich ist Österreich ja so etwas wie Europameister im Sammeln und Verwerten von Verpackungen. 2017 sammelten die österreichischen Haushalte 1,07 Millionen Tonnen Verpackungen und Altpapier, was einer Steigerung von 1,3 Prozent im Vergleich zum Vorjahr entspricht, teilte der Marktführer Altstoff Recycling Austria (ARA) gestern mit. Die Vorgaben, die die EU bis zum Jahr 2025 macht, werden schon jetzt erfüllt – außer bei einer Kategorie: Kunststoff.
„Das ist unsere große Herausforderung“, sagte ARA-Vorstand Christoph Scharff zu den OÖNachrichten. 50 Prozent des verwendeten Kunststoffes müssen bis zum Jahr 2025 in der EU wiederverwertet werden. Derzeit schafft Österreich nur 34 Prozent. Mit den herkömmlichen Methoden, sprich mehr sammeln und sortieren, werde man das Problem nicht lösen, meint Scharff. „Wir müssen vor allem einen sinnvollen Einsatz für Kunststoff-Recyclate etwa am Bau, in Elektrogeräten oder im Autobau finden“, sagt er angesichts der dann zehn Millionen Tonnen recycelten Kunststoffes, die ab 2025 in der EU jährlich anfallen werden (so alle Länder die Quote erfüllen). Das ist drei Mal so viel wie heute.
Paradigmenwechsel notwendig
Die ARA entwickelt derzeit mit Unternehmen und Forschung Verpackungen und Produkte weiter, in denen möglichst viel wiederverwertetes Material eingesetzt werden kann. Besonders aus Oberösterreich komme starkes Interesse, so Scharff. Firmen wie Greiner, Borealis und Spitz seien sehr engagiert. „Die Unternehmen wachen langsam auf, das Thema zieht.“
„Der recycelte Rohstoff muss das ,neue Normal‘ sein. Ein Paradigmenwechsel ist notwendig. Die öffentliche Hand soll bei der Beschaffung beginnen“, so Scharff.
Scharff fordert einen Paradigmenwechsel, besonders in der Vergabe öffentlicher Aufträge. Den Auftrag sollte die Firma bekommen, deren Kunststoff-Produkte aus recyceltem Material gefertigt werden. „Warum sollte man etwa am Bau für Platten, an die geringe Anforderungen gestellt werden, teures Rohöl aufbereiten? Eine Sünde!“ In der Schweiz werde das bereits so gehandhabt.
Österreich ist Weltmeister in der systematischen Müllproduktion.
Die Botschaft des Kapitalismus heißt grenzenlos Konsumieren,
die globalen Müllberge begleiten unsere Verschwendung.
Nur der totale Ausstieg aus der Verarbeitung fossiler Energieträger kann das logische Ziel sein. Pfand oder Recycling sind gut und schön, aber wir müssen das Plastik ganz stoppen.
Das würde ich nicht so sehen. Beim Bau ist der bestgeeignete Kunststoff zu verwenden.
Wir wollen keine Kunststoffe im Bau - wo das Haus leicht abgefackelt wird.
Bei den meisten Kunststoffabfällen ist die thermische Verwertung angemessen. Die EU-Verordnung ist ein Unsinn, so wie viele EU-Verordnungen, mit denen sie die Bürger sekkieren.
Wenn die Kunststoffverwertung darin besteht, das Zeug in der RVL zu verheizen wird man die Recyclingquote niemals erreichen. Da kann ich Plastikverpackungen in den Hausmüll werfen, wo sie auch verbrannt werden. Mit ARA Abgabe und Müllgebühr habe ich für das ganze Theater eh schon zweimal bezahlt.
Sie zahlen dann doppelt, wenn Sie die Verpackungen in den Restmüll werfen. Die Kosten für die separate Leichtstoff- und Metallsammlung haben Sie ja richtigerweise schon beim Kauf bezahlt.
Wichtig wäre auch mal, das Müll-Entwicklungsland Wien zu bekehren. Restmülltonne und fertig ist kein Entsorgungskonzept.
Endlich Pfand einführen wie in Deutschland!!!
Dann ist aber nix mehr mit Diskonterpreise
Wo doch gratis entsorgen im Gelände so bequem ist ...