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Ex-Langlauftrainer Walter Mayer wegen Dopingverdachts festgenommen

22. Oktober 2019, 16:44 Uhr
Bild: HANS KLAUS TECHT (APA)

Der ehemalige ÖSV-Langlauftrainer Walter Mayer wurde laut Berichten des Kurier diese Woche erneut festgenommen. Der Trainer war bereits in den Doping-Ermittlungen von 2002 bis 2006 Hauptverdächtiger und soll auch in die aktuelle Causa verwickelt sein.

Der ehemalige ÖSV-Trainer Walter Mayer ist wieder im Zusammenhang mit Doping in die Schlagzeilen geraten. Wie die Staatsanwaltschaft Innsbruck der APA bestätigte, haben die Ermittlungen im Zuge der "Operation Aderlass" auch einen Verdacht gegen den ehemaligen Langlauf-Trainer ergeben, der deswegen kurzfristig festgenommen wurde. Zuerst hatte die Tageszeitung "Kurier" (online) darüber berichtet.

Mayer wurde demnach vernommen, bald darauf aber wieder entlassen. Der Salzburger war bei den Olympischen Winterspielen in Salt Lake City 2002 und Turin 2006 in Doping-Skandale um die österreichischen Langläufer verwickelt. Im August 2011 wurde er vom Wiener Straflandesgericht nach dem Anti-Doping- sowie dem Arzneimittel-Gesetz in erster Instanz zu fünfzehn Monaten Haftstrafe verurteilt. 2013 bestätigte das Wiener Oberlandesgericht die Strafe, setzte sie aber zur Gänze auf Bewährung aus.

Laut Staatsanwalt Hansjörg Mayr steht Mayer nun unter Verdacht, weiterhin Dopingmittel an Amateur- und Profisportler weitergegeben zu haben. "Er ist verdächtig, auch nach und trotz dieser Verurteilung weiterhin Sportler mit verbotenen Dopingmethoden betreut zu haben", teilte Mayr mit. "Da sich zuletzt auch Hinweise ergeben haben, dass er sich mit anderen absprechen und die Ermittlungen gefährden könnte, wurde er am 21.10.2019 über Anordnung der Staatsanwaltschaft Innsbruck von Beamten des Bundeskriminalamtes kurzfristig festgenommen, um ihn mit dem Verdacht zu konfrontieren und zu vernehmen."

Laut "Kurier"-Informationen dürfte Mayer mit einer bevorstehenden Einvernahme schon gerechnet haben. "Ihm sei zu Ohren gekommen, dass ein ehemaliger ÖSV-Mitarbeiter Beschuldigungen gegen ihn erheben würde", hieß es in dem Artikel. Mittlerweile ist der 62-Jährige wieder auf freiem Fuß. Die Ermittlungen wegen des Verdachts des Verstoßes gegen das Anti-Doping-Bundesgesetz und des Beitrages zum Sportbetrug laufen aber weiter.

Bei der "Operation Aderlass" handelt es sich um Ermittlungen zu einem international agierenden Dopingnetzwerk, das im vergangenen Februar während der Nordischen Ski-WM in Seefeld sowie in Deutschland aufgeflogen ist. Die Liste der mutmaßlich in den Blutdoping-Skandal um den deutschen Arzt Mark S. verwickelten Sportler soll 21 Namen umfassen. 15 aus sieben Nationen - darunter die österreichischen Skilangläufer Max Hauke, Dominik Baldauf und Johannes Dürr sowie die Radsportler Georg Preidler und Stefan Denifl - sind schon bekannt. Zuletzt wurde gegen Hauke, Baldauf, Preidler und Denifl Anklage wegen gewerbsmäßigen schweren Betrugs erhoben.

Mayers Hang zu unerlaubten Methoden waren erstmals im Februar 2002 einer breiteren Öffentlichkeit bekannt geworden. Bei den Olympischen Winterspielen in Salt Lake City wurden in einem vom ÖSV-Langlauf-Team genutzten Privathaus von einer Reinigungskraft Geräte zur Durchführung von Bluttransfusionen gefunden. Das IOC sperrte Mayer, damals Rennsportdirektor für Langlauf und Biathlon, daraufhin bis 2010 für Olympische Spiele.

Vier Jahre später tauchte Mayer trotz dieser Sperre bei den Spielen in Turin wieder auf. In den Quartieren der österreichischen Langläufer und Biathleten fanden anschließend Anti-Doping-Razzien statt. Mayer wurde einen Tag später von der Polizei in Paternion in Kärnten schlafend in seinem Auto aufgefunden. Er widersetzte sich der Staatsgewalt, flüchtet und krachte in eine Straßensperre. Der damals 48-Jährige wurde von der Polizei in Gewahrsam genommen und vom ÖSV fristlos entlassen.

2009 wurde Mayer wegen des Verdachts, EPO bezogen und weitergegeben zu haben, verhaftet. 2011 folgte die Anklage der Staatsanwaltschaft Wien gegen ihn und vier weitere Personen. Mayer wurde vorgeworfen, von 2005 bis zum Februar 2009 höchst prominente Sportler zum Doping angeleitet zu haben.

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5  Kommentare
5  Kommentare
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klettermaxl (6.833 Kommentare)
am 07.11.2019 23:51

Für den ÖSV gilt wie auch bei den sexuellen Übergriffen natürlich die Unbekanntheitsvermutung. Frei nach Fred Sinowatz: "Das ist alles sehr unbekannt."

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zweitaccount (4.217 Kommentare)
am 22.10.2019 22:07

Man hat ihn, den doch so erfolgreichen Trainer, mit einem Berufsverbot belegt - wovon hätte er denn leben sollen?

So ist er niemanden auf der Tasche gelegen, dieses Gift findet offenbar reißenden Absatz, und auch die Spanne wird passen.

Der Doping-Dealer ist ein paar Jahrzehnte zu spät dran oder er geht seiner Tätigkeit im falschen Land nach.

Eine Kronzeugenregelung wäre interessant, oder eine angemessene Strafandrohung. Ohne Plauderer wird der Doping-Sumpf nicht kleiner!

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klettermaxl (6.833 Kommentare)
am 07.11.2019 23:53

...vielleicht von seiner Hände Arbeit?

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Bergonzi (4.578 Kommentare)
am 22.10.2019 17:12

wie lächerlich ist das denn!!!!!

gibt es keine Verjährung!

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Betroffener127 (3.704 Kommentare)
am 22.10.2019 17:00

Anscheinend lässt es sich in diesem Metier wirklich hervorragend verdienen.

Der Mann war mir einmal sympathisch in seiner unkonventionellen Art : "G’wonnen ham s’, de Trottl’n"

Schade, aber charakterlich ist Doping einfach schwerer Betrug.

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