Hirscher holt seine Gegner an Bord
SALZBURG. Ski alpin: Vor dem heutigen Parallel-Slalom in Stockholm ist der sechste Weltcup-Pokal für den Salzburger abholbereit – bei der Anreise baut er für seine Verfolger eine Luftbrücke.
Marcel Hirscher schwebt nach seinem souveränen Sieg im Riesentorlauf von Garmisch auf Wolke sieben. Wenn sein sportlicher Höhenflug im heutigen Parallel-Slalom in Stockholm anhält (17 Uhr), ist ihm wohl der sechste Gesamtweltcup-Sieg in Folge nicht mehr zu nehmen. Schon jetzt steht der 27-jährige Salzburger für seine Rivalen als Sieger fest, auch wenn Hirscher von der großen Kristallkugel noch nichts wissen will. Insgeheim dürfte er sich aber schon ziemlich sicher fühlen – wie sonst wäre es zu erklären, dass er heute bei der Anreise nach Stockholm seine härtesten Konkurrenten an Bord holt und ihnen die Luftbrücke nach Schweden baut?
Henrik Kristoffersen liegt im Kampf um den Gesamt-Weltcup mit 432 Punkten Rückstand auf Hirscher auf Platz zwei, Alexis Pinturault (497 Punkte Rückstand) ist Dritter. Den Norweger und den Franzosen hat der Salzburger auch heute im "Schlepptau", wenn er in einem Privatflugzeug von Red-Bull-Chef Didi Mateschitz nach Stockholm jettet. "Es gibt freie Plätze, da spricht ja nichts dagegen, dass die beiden mitfliegen", sagt Hirschers Pressemann Stefan Illek. Der Wahl-Salzburger Kristoffersen und Pinturault stehen wie Hirscher als Testimonials im Stall des Roten Bullen. Die Reise zum City-Event in Stockholm ist so gesehen ein Betriebsausflug.
Der Energie-Level passt
Anders als in den vorhergehenden Saisonen, in denen spätestens nach dem Rummel in Kitzbühel und Schladming Hirschers Akku rot blinkten, ist der Salzburger heuer fit und sowohl mental als auch körperlich gut drauf. "Momentan ist das ein Idealzustand, ich hoffe nur, dass der Energie-Level hoch bleibt", sagt Hirscher, der zuletzt ein dicht gedrängtes Programm absolvierte. Bremsschwung will er keinen einlegen, ganz im Gegenteil. Schon am Sonntag reist das "Team Hirscher" zur WM nach Sankt Moritz, um dort ab Montag (6. Februar) am Abfahrtstraining teilzunehmen. Angestrebt wird ein Start beim Super- G am darauf folgenden Mittwoch. Hirscher: "Jede Startnummer, die ich bekomme, ziehe ich in St. Moritz an. Wir müssen den Teamchef fragen, aber ich bin parat."
ÖSV-Herren-Cheftrainer Andreas Puelacher hat vor der WM in Garmisch ein Wechselbad der Gefühle erlebt. Nach dem Abfahrtserfolg von Hannes Reichelt folgte ein Riesentorlauf, auf dem außer Hirscher alle anderen Österreicher auf der Strecke blieben. Philipp Schörghofer und Roland Leitinger sind noch dazu gesundheitlich angeschlagen. Puelacher: "Ein schwarzer Tag. Ich werde jetzt aber nicht groß grübeln, der nächste Riesentorlauf ist bei der WM in Sankt Moritz, da bereiten wir uns gut vor."
Das City-Event
Für je 16 Damen und Herren gibt es vor Beginn der alpinen Ski-WM in St. Moritz noch wettkampfmäßige Arbeit, heute (17 Uhr, ORF eins live) steht in Stockholm das City-Event auf dem Programm. In dem Parallel-Slalom geht es um Punkte für den Slalom-Weltcup. Marcel Hirscher hat bereits zwei Städterennen gewonnen, 2013 in Moskau und 2016 in Stockholm, er ist damit in Schwedens Hauptstadt Titelverteidiger.
Jede Nation hat zwei Startberechtigte. Für Österreich ist über die Slalom-Weltrangliste auch der Tiroler Michael Matt dabei. Bei den Damen ist der ÖSV durch Bernadette Schild und Katharina Truppe vertreten, die Favoritin heißt Mikaela Shiffrin. Einige Top-Stars verzichten auf den Trip, um Blessuren auszukurieren. Die Liste der Abwesenden führen Lara Gut (Sui), Kjetil Jansrud (Nor) und Felix Neureuther (D) an.
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Also: Hirscher holt wohl niemanden an Bord. Sponsor der genannten Skiläufer ist Red Bull - und dieser Sponsor bezahlt auch den Flug.
Also: Red Bull holt sie an Bord.
Früher hat die Skifabrik Fischer zB. auf der Streif ihre Fahrer mit dem Hubschrauber zum Start, Training usw. gebracht - auch unabhängig von der Nationalität.
...ein Riesentorlauf, auf dem außer Hirscher alle anderen Österreicher auf der Strecke blieben.
Da bedarf es keiner weiteren Worte.
Alles Gute Marcel - einfach eine Spitzenleistung im Sport und eine Freude seine Interviews zu hören/sehen.
Wenn alle drei Skistars für RedBull werben, da wirds doch wohl so sein, daß der Flieger ohnehin
alle drei nach Schweden bringt, und nicht, wie die OÖN schwadronieren, Hirscher läßt die Anderen mitfliegen. Für wie dumm halten uns die Nachrichten-Schreiberlinge ?